Dieser Ernährungsstil kann das Brustkrebsrisiko laut Studie um 13 Prozent senken
Gesunde Gewohnheiten können das Krebsrisiko verringern. Eine aktuelle Studie zeigt, dass bei Brustkrebs eine bestimmte Ernährungsweise besonders relevant ist.
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland pro Jahr 70.550 Frauen und 740 Männer an der Krankheit. Betroffen sind vor allem Frauen über 50 Jahren. Theoretisch kann die Krankheit aber ab der Pubertät auftreten. Als Risikofaktoren für Brustkrebs gelten neben einem hormonellen Ungleichgewicht und genetischen Faktoren auch Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum.
Ein gesunder Lebensstil ist also wichtig, um sich bestmöglich vor der Krankheit zu schützen. Dazu gehört auch eine ausgewogene Ernährung. Laut einer neuen Studie ist eine spezielle Ernährungsform besonders geeignet: Demnach kann die Mittelmeerdiät oder mediterrane Ernährung das Brustkrebsrisiko deutlich senken.
Brustkrebsrisiko reduzieren: Diese Rolle spielt die mediterrane Ernährung
In den Mittelmeerländern ist die Krebsrate niedriger als in den USA oder im nördlichen Europa – das zeigen verschiedene Studien. Einen wichtigen Anteil daran hat die mediterrane Ernährung. Sie zeichnet sich durch einen hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, gesunden Fetten und Ballaststoffen aus.
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Forscher wollten herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen der mediterranen Ernährung und dem Risiko gibt, an Brustkrebs zu erkranken. Für die Metaanalyse wurden 31 Beobachtungsstudien ausgewertet, wobei das Alter der Probandinnen zwischen 20 und 104 Jahren lag. Das Ergebnis lässt aufhorchen: Laut den Wissenschaftlern konnte die Mittelmeerdiät das Brustkrebsrisiko um 13 Prozent reduzieren. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Health Science Reports.
Studie: Mediterrane Ernährung schützt vor allem Frauen nach der Menopause
Am stärksten zeigte sich der Effekt bei Frauen nach der Menopause sowie bei Frauen, die in Asien wohnen. Bei Frauen, die noch nicht in die Menopause eingetreten waren, stellten die Wissenschaftler dagegen keinen bedeutenden Rückgang des Brustkrebsrisikos durch die Mittelmeerkost fest. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob die Studienteilnehmerinnen in Amerika, Europa oder Asien wohnten.
Doch warum scheint die mediterrane Ernährung bei postmenopausalen Frauen besonders wirksam zu sein? „Nach der Menopause verändert sich der Hormonhaushalt: Östrogen wird nun vermehrt durch Fettgewebe produziert. Die mediterrane Ernährung hilft nachweislich beim Gewichtsmanagement und eventuell bei der Fettreduktion – das könnte erklären, warum sie bei postmenopausalen Frauen stärker wirkt“, erklärt die Brustkrebs-Chirurgin Dr. Connie Lee gegenüber Medical News Today.
Abschließend kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die Mittelmeerdiät „eine vielversprechende Ernährungsstrategie zur Vorbeugung von Brustkrebs sein könnte“ – insbesondere für postmenopausale Frauen. Allerdings seien weitere Studien nötig, um die Wirkung in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Regionen zu untersuchen.
Wie ernährt man sich mediterran?
Die Mittelmeerkost wird oft als „beste Diät der Welt“ bezeichnet. Sie basiert auf den traditionellen Essgewohnheiten der Mittelmeerraumbewohner in den 60er Jahren. Damals waren Fast Food und Fertiggerichte noch Fremdwörter. Im Zentrum der mediterranen Ernährung stehen die folgenden Lebensmittel:
- Obst und Gemüse versorgen den Körper mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Eine wichtige Rolle spielen auch die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe. Sie wirken antioxidativ und schützen die Zellen vor freien Radikalen.
- Eiweiß stammt hauptsächlich aus pflanzlichen Quellen wie Hülsenfrüchten (Linsen, Kichererbsen, Bohnen) sowie aus Fisch und Meeresfrüchten.
- Kräuter und Gewürze wie Basilikum, Rosmarin und Oregano bereichern Gerichte auf aromatische Weise - ganz ohne Salz. Sie enthalten entzündungshemmende sowie antibakterielle Inhaltsstoffe.
- Komplexe Kohlenhydrate finden sich in Vollkornprodukten wie Vollkornbrot, Naturreis, Bulgur oder Vollkornnudeln. Sie sorgen für eine langanhaltende Sättigung und einen stabilen Blutzuckerspiegel.
- Olivenöl ist die Hauptfettquelle der Mittelmeerküche. Es enthält einfach ungesättigte Fettsäuren und antioxidative Substanzen wie Polyphenole, die das Herz-Kreislauf-System schützen.
- Nüsse und Samen liefern gesunde Fette, Eiweiß, Magnesium und Vitamin E. Eine kleine Portion pro Tag – zum Beispiel Mandeln oder Walnüsse – unterstützt die Herzgesundheit.
Selten konsumiert werden bei der Mittelmeerkost dagegen rotes Fleisch, Wurst, Süßigkeiten, Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel. In unserem PDF finden Sie die Ernährungsempfehlungen übersichtlich aufgelistet. Der Ratgeber erklärt außerdem, welche Rolle mediterrane Routinen wie der Mittagsschlaf für ein gesundes Leben spielen.