Kampf ums Krankenhaus: „Wir Freisinger können Mainburg alleine nicht retten“
Dem Landkreis Freising ist der Erhalt des Krankenhauses Mainburg durchaus wichtig. Doch eines ist auch klar: „Wir können es alleine nicht retten“, weiß Attenkirchens Gemeindechef Mathias Kern.
Landkreis – Der Kampf um das Mainburger Krankenhaus geht weiter: Über 45 000 Bürger aus der Region haben die Online-Petition der Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ unterstützt. Auch aus dem Landkreis Freising haben sich viele Bürger für den Erhalt der Notaufnahme eingesetzt. Wie wichtig das Thema dem Landkreischef ist, zeigte sich daran, dass es bei der Dienstbesprechung ganz oben auf der Tagesordnung stand.
Klinik soll ein Gesundheitszentrum werden
Rückblick: Dem Krankenhaus Mainburg stehen möglicherweise große Veränderungen bevor. Die Klinik, die sich im Verbund der Ilmtal-Kliniken befindet, soll zu einem regionalen Gesundheitszentrum umstrukturiert werden, was zur Folge hätte, dass die stationäre Notaufnahme sowie die stationäre Krankenhaus-Grundversorgung mit Intensivstation und Innerer Medizin (inklusive Herzkatheterlabor) verloren gehen.
Die Proteste verhallen indes nicht ungehört: Der Kreistag Kelheim hat eine Entscheidung im März vertagt. Nun wird nach einer Lösung gesucht – auch im Landkreis Freising. Der Landrat hat „absolutes Verständnis für das Anliegen der Bürger, dass man eine ortsnahe Versorgung braucht“. Doch nach mehreren Gesprächen, etwa auch mit Verantwortlichen des Klinikums Freising, musste Petz den Bürgermeistern mitteilen, dass es „momentan keine Handlungsmöglichkeit gibt, weil erst einmal Entscheidungen getroffen werden müssen – nicht bei uns, sondern in Pfaffenhofen und in Kelheim“. Petz betonte: „Ich bin offen für alle Ideen, aber eine Lösung wüsste ich auch nicht.“
Hoffen auf eine Förderung der Landesregierung
Hörgertshausens Bürgermeister Michael Hobmaier verwies auf ein von Gesundheitsministerin Judith Gerlach jüngst vorgestelltes Förderprogramm, in dem 100 Millionen Euro für kleine Krankenhäuser im ländlichen Bereich bereitgestellt werden. „Wenn das nicht nur Sprüche sind, dann müsste das doch für Mainburg zählen.“ Hobmaier betonte: „Mainburg ist für die Hallertau und für uns im nördlichen Landkreis ganz wichtig. Es gehört alles unternommen, dass man das erhalten kann.“
Große Hoffnung, dass von der Förderung der Landesregierung viel für Mainburg übrig bleibt, hatte Gerhard Betz, Bürgermeister aus Nandlstadt und zugleich Notfallsanitäter, nicht. Dafür betonte er einmal mehr, wie wichtig die Notaufnahme in Mainburg ist – auch für den Rettungsdienst. Würde diese wegfallen, würden sich die Fahrtzeiten für die Rettungswagen verlängern, die dann wiederum in der Region fehlen. „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass man da Geld spart. Mainburg ist ein Top-Krankenhaus für die Grundversorgung.“
Mehrkosten für Rettungsverband befürchtet
Auch Mathias Kern ist überzeugt, dass man durch den Wegfall der Notaufnahme zwar Geld einspare, aber man im Gegenzug „mehr Kosten für den Rettungsverband“ haben werde, weil mehr Fahrzeuge notwendig würden.
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Zumal: „Wir haben eine Krankenhaus-Planung auf Landesebene“. Entsprechend hofft Kern auf Unterstützung. Was die Hilfe aus dem Landkreis betrifft, musste er dem Landrat zustimmen. „Wir Freisinger können Mainburg alleine nicht retten – und müssen es auch nicht. Das ist nicht unsere Aufgabe. Da sehe ich die Landesregierung an erster Stelle.“
Mit Blick auf das Profil der Mainburger Klinik brachte Kern das Thema Kurzzeitpflege als Idee ins Spiel – „das ist auch im Landkreis Freising ein Thema, wo wir ganz schlecht aufgestellt sind.“
Eine mögliche Entscheidung über die Zukunft der Klinik könnte am 3. Juni fallen. Dann kommt der Kelheimer Kreistag zu einer Sondersitzung zusammen.