Teilerfolg für die Hallertauer Krankenhaus-Retter: Notaufnahme bleibt vorerst bestehen
Die Notaufnahme am Mainburger Krankenhaus bleibt vorerst bestehen. Der Kreistag beschloss am Freitag, mehrere Optionen für die Hallertauer Klinik zu prüfen.
Hallertau – Die Proteste gegen die Schließung der Notaufnahme am Mainburger Krankenhaus sind nicht ungehört verhallt: Zwar sprach sich der Kelheimer Kreistag in seiner Sitzung am Freitagvormittag nicht für den Erhalt des Mainburger Krankenhauses samt stationäre Notaufnahme sowie stationärer Krankenhaus-Grundversorgung mit Intensivstation und Innerer Medizin aus, aber zumindest ist diese Option weiterhin im Rennen. Für die Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ ist das Ergebnis „ein Teilerfolg“, wie Mitinitiatorin Annette Setzensack im FT-Gespräch betonte.
Vor rund 70 Zuhörern hat der Kelheimer Kreistag am Freitag gut vier Stunden lang über die Zukunft des Mainburger Krankenhauses debattiert. Nach aufreibenden Diskussionen einigte man sich darauf, zwei mögliche Varianten zu prüfen: die Herabstufung des Krankenhauses zu einem Gesundheitszentrum ohne Notaufnahme und Co. sowie den Erhalt des Status quo. Darüber hinaus soll zudem nochmals geprüft werden, ob die stationäre Notaufnahme im Klinikum Mainburg nicht doch dauerhaft erhalten bleiben kann. Mit 51:6 Stimmen fiel diese Entscheidung zur Überprüfung der Möglichkeiten klar aus. Zudem steht noch ein weiterer Beschluss im Raum: Auch ein möglicher Neubau eines Landkreiskrankenhauses in der Mitte des Landkreises Kelheim soll geprüft werden.
Letzteres ist für Nandlstadts Bürgermeister Gerhard Betz, der sich mit seinen Amtskollegen aus dem Landkreis-Norden für den Erhalt der Notaufnahme stark gemacht hat, völlig unverständlich: „Ich sehe einen Neubau realitätsfremd“, sagt er gegenüber dem FT. „Erst regt man sich über sechs Millionen Euro auf, die das Krankenhaus Mainburg Verlust macht, und dann regt man einen Neubau an, der vermutlich im dreistelligen Millionenbereich liegt.“ Dass die Notaufnahme vorerst bleibt, ist für den gelernten Notfallsanitäter „schön“. Trotzdem hofft Betz auf eine „schnellstmögliche Entscheidung, damit für die Bürger und das Personal Klarheit herrscht“.
Am Freitagmittag hat auch Freisings Landrat Helmut Petz ein klares Statement zum Krankenhaus Mainburg abgegeben. Nach einem Gespräch mit seinem Kollegen aus Kelheim, Landrat Martin Neumayer, wisse er, „dass es der Kreispolitik im Landkreis Kelheim wichtig ist, nach Möglichkeiten zu suchen, das Klinikum Mainburg insbesondere im Interesse einer wohnortnahen notfallmedizinischen Versorgung zu erhalten. Ich unterstütze diese Haltung“. Er signalisierte seine „grundsätzliche Bereitschaft, auch bei der Bestandssicherung des Klinikums Mainburg und insbesondere bei der Sicherung des Fortbestands der Notfallversorgung am Klinikum Mainburg aktiv mitzuwirken“.
Die Abstimmung verschafft nun allen Verantwortlichen Zeit, eine gute Lösung für die Region zu finden.