Solidarität mit Mainburg: Landkreis-Bürgermeister setzen sich für Erhalt der Notaufnahme ein
Im Kampf um den Erhalt der Notaufnahme am Mainburger Krankenhaus machen sich nun auch die Bürgermeister aus dem nördlichen Landkreis Freising stark.
Nandlstadt/Landkreis – Für Nandlstadts Bürgermeister Gerhard Betz ist es „eine Katastrophe, wenn die Notaufnahme am Mainburger Krankenhaus geschlossen wird“. Deshalb setzt er sich mit seinen Bürgermeisterkollegen aus dem nördlichen Landkreis Freising für den Erhalt der stationären Notaufnahme sowie der stationären Krankenhaus-Grundversorgung mit Intensivstation und Innerer Medizin inklusive Herzkatheterlabor am Mainburger Krankenhaus ein. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, initiiert von Attenkirchens Gemeindechef Mathias Kern, zeigten sich die Bürgermeister am Dienstag solidarisch mit der Nachbarstadt im Landkreis Kelheim.
Hintergrund: Weil sechs Kliniken in Ingolstadt sowie den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und Kelheim etwa im Jahr 2023 ein Defizit von insgesamt rund 75 Millionen Euro eingefahren haben, soll es nun zu Umstrukturierungen kommen. Gemäß einem dafür in Auftrag gegebenen Gutachten könnte das zur Folge haben, dass das Krankenhaus Mainburg seinen Klinikstatus und damit seine Notaufnahme verliert und zu einem regionalen Gesundheitszentrum herabgestuft wird. Die Entscheidung darüber könnte bereits am kommenden Freitag, 1. März, fallen, wenn der Kreistag Kelheim eine Entscheidung über die Zukunft der Krankenhäuser trifft.
Mainburgs Bürgermeister Helmut Fichtner, der ebenfalls zur Pressekonferenz gekommen war, betonte, dass man aktuell „für dieses Haus in allen Richtungen kämpft“ und trotz immensen Zeitdrucks auf eine Lösung hofft, „die gangbar ist“. Die Unterstützung aus dem Kreis Freising ist ihm sicher: So betonte etwa Beatrix Sebald, 3. Bürgermeisterin von Au, dass „für unseren Landkreis-Norden das Mainburger Krankenhaus überlebenswichtig ist“. Bei einer Schließung der Mainburger Notaufnahme würde der Weg für die Rettungsdienstfahrzeuge, etwa aus Nandlstadt, zur nächsten Klinik deutlich länger werden. „Da bleiben Menschenleben auf der Strecke“, prognostizierte sie. Nun sei es an der Zeit, den „Mund aufzumachen“ und sich für den Erhalt der Notaufnahme einzusetzen.
Mit Blick auf die Defizite, die etwa auch im Bereich Kinderbetreuung oder Feuerwehr entstehen, sei es ihr zudem unverständlich, wie man zu dem Entschluss kommen könne, dass „ein ländliches Krankenhaus einfach mal so getilgt“ werden müsse. Deshalb sammeln sie und etwa auch ihr Ratskollege Franz Asbeck Unterschriften, um die Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ zu unterstützen.
Bürgermeister Betz befürchtet, dass der Landkreis Kelheim den gleichen Fehler begehe wie der Kreis Freising, als man vor Jahren das Krankenhaus Moosburg habe „sterben lassen“. Das wollte Landrat Helmut Petz nicht unkommentiert stehen lassen. Moosburg habe seinerzeit „20 Millionen Mark Minus“ gemacht. „Das war nicht mehr zu schaffen“, sagte er. Deshalb zeigte er durchaus auch Verständnis für die Überlegungen, größere Kliniken anzustreben und diese zu stärken. Trotzdem sei er offen, über mögliche Kooperationen zu sprechen. Aber: „Wir brauchen eine zündende Idee.“ Und natürlich müsse man sich immer die Frage stellen: „Wie viel darf’s kosten?“