Amtsgericht: Direktorin Gessert-Pohle hat ihren Ruhestand angetreten

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Vermutlich zum 1. Mai wird das Wolfratshauser Amtsgericht eine neue Direktorin bekommen. © Archiv

Sie hat das Wolfratshauser Amtsgericht geprägt und ihm ein Gesicht gegeben: Direktorin Adelinde Gessert-Pohle hat ihren Ruhestand angetreten.

Wolfratshausen – Die langjährige Direktorin des Amtsgerichts Wolfratshausen, Adelinde Gessert-Pohle, hat ihren Ruhestand angetreten. Aufgrund der Wiederbesetzungssperre ist die Stelle derzeit vakant, wird aber voraussichtlich zum 1. Mai dieses Jahres wieder besetzt, berichtet Rosemarie Mamisch, die Sprecherin des Amtsgerichts, in einer Pressemitteilung.

Studium in München und im schweizerischen Genf

Gessert-Pohle, geboren in Baden-Württemberg, absolvierte ihr Studium in München und im schweizerischen Genf, die Referendarszeit in München, Landshut und Genf. 1988 begann sie den Dienst in der Justiz bei der Staatsanwaltschaft München I. Seit Oktober 1997 – und damit über 26 Jahre – arbeitete sie am Amtsgericht Wolfratshausen. Gessert-Pohle war zunächst Richterin und wurde 2013 zur stellvertretenden Direktorin und letztlich zur Direktorin befördert. „Mit ihrer Konstanz, ihrem Einsatz und ihren Werten hat sie das Gericht geprägt und ihm ein Gesicht gegeben“, bilanziert Mamisch.

Die langjährige Direktorin des Amtsgerichts Wolfratshausen, Adelinde Gessert-Pohle, hat ihren Ruhestand angetreten.
Adelinde Gessert-Pohle Die langjährige Direktorin des Amtsgerichts Wolfratshausen hat ihren Ruhestand angetreten. Die Mitarbeiter sind Frau Gessert-Pohle       sehr dankbar dafür, dass sie das Gericht über viele Jahre so hervorragend geführt hat. Rosemarie Mamisch, Sprecherin des Amtsgerichts © Archiv

Gessert-Pohle war maßgeblich daran beteiligt, den zentralen Bereitschaftsdienst am Amtsgericht zu installieren. Seit 2018 ist die Wolfratshauser Behörde das Bereitschaftsdienstgericht für den Landgerichtsbezirk München II. „Es entscheidet über alle freiheitsentziehenden Maßnahmen, die außerhalb der üblichen Geschäftszeiten im Raum der Amtsgerichtsbezirke Dachau, Ebersberg, Miesbach, Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Starnberg, Weilheim und Fürstenfeldbruck stattfinden“, erklärt Mamisch. Das Wolfratshauser war erst das zweite Amtsgericht im Freistaat Bayern, an dem der amtsrichterliche Bereitschaftsdienst konzentriert wurde. Die Direktorin machte sich nach Worten der Pressesprecherin stark dafür, „dass diese Aufgabe dem Amtsgericht Wolfratshausen übertragen wurde, organisierte den Ablauf und wirkte selbst jahrelang tatkräftig bei den Wochenend- und Feiertagdiensten mit.“

Amtszeit geprägt von Corona und Digitalsierung

Gessert-Pohles Amtszeit als Direktorin „war in erster Linie vom Krisenmanagement während der Corona-Zeit und der Digitalisierung geprägt“, so Mamisch. „Sie führte während des ersten Lockdowns den Schichtdienst ein und ermöglichte das Arbeiten im Homeoffice in überdurchschnittlichem Maße.“ In der Hochzeit der Corona-Pandemie arbeiteten laut Mamisch 61 Prozent der Angestellten des Amtsgerichts von zuhause aus. „Das Amtsgericht Wolfratshausen lag damit bayernweit auf Platz eins.“

In der Amtszeit von Gessert-Pohle wurde zudem der elektronische Rechtsverkehr verpflichtend für Berufsträger und Behörden eingeführt. Seitdem müssen Rechtsanwälte, Kliniken, die Polizei und Behörden sämtliche Anträge in elektronischer Form einreichen. Seit Herbst vergangenen Jahres wird darüber hinaus in der Behörde an der Bahnhofstraße die elektronische Akte geführt: „Es gibt sie mittlerweile in den Zivil- und Familiensachen sowie in der Immobiliarvollstreckung.“

Die Mitarbeiter sind Frau Gessert-Pohle sehr dankbar dafür, dass sie das Gericht über viele Jahre so hervorragend geführt hat.

Momentan findet die Geschäftsprüfung am Amtsgericht Wolfratshausen statt, berichtet die Pressesprecherin. Diese wird turnusmäßig alle sieben Jahr von übergeordneten Behörden durchgeführt. Mamisch: „Dabei wurde festgestellt, dass das Amtsgericht Wolfratshausen ein recht modernes Gericht ist. Das Gebäude wird regelmäßig renoviert und modernisiert und ist in einem sehr guten Zustand. Zuletzt wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert.“

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„Die Mitarbeiter des Amtsgerichts Wolfratshausen sind Frau Gessert-Pohle sehr dankbar dafür, dass sie das Gericht über viele Jahre so hervorragend geführt hat“, stellt Mamisch fest. Bei einer internen Abschiedsfeier „erfuhr sie außergewöhnlich hohe Wertschätzung.“  

cce

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