Gegen die Asyl-Unterkunft in Bairawies: Rund 180 Bürger folgen Aufruf des neu gegründeten Vereins zur Demo
130 Teilnehmer wollte der Veranstalter der Demo in Bairawies gegen die geplante Asyl-Unterkunft. Gekommen waren etwa 180 der 280 Dorfbewohner.
Bairawies – So viel Einigkeit, Unterstützung und Rückhalt findet man selten bei einer freiwilligen Aktion: Rund 280 Einwohner zählt der Dietramszeller Ortsteil Bairawies – und rund 180 waren am vergangenen Sonntag gekommen, um gegen die Pläne, dort eine Container-Siedlung für knapp 130 Asylbewerber zu errichten, zu demonstrieren.
Demo gegen die geplante Container-Asylunterkunft im Dietramszeller Ortsteil Bairawies
Selbst wenn man einige Gemeinderäte und Vertreter benachbarter Ortsteile abzieht, bleibt das immer noch ein bemerkenswert großer Anteil der Gesamtbevölkerung. „Eine ganz ordentliche Quote“, freute sich Wolfgang Köster, der als Erster Vorsitzender des neu gegründeten Vereins „Bairawies Aktiv!“ (wir haben berichtet) zu der Demo geladen hatte.
130 Teilnehmer bei der Demo war die Wunschzahl der Veranstalter gewesen, die sich an der Bushaltestelle Bairawies an der Staatsstraße 2072 versammeln sollten. „Damit man einmal sieht, wie viele Menschen das sind, die dann von dort zum Einkaufen fahren würden“, führte Köster aus.
In dem Dörfchen selbst gibt es keinerlei Einkaufs-Möglichkeiten und die öffentlichen Einrichtungen insgesamt beschränken sich auf ein paar Straßenlaternen und einen Briefkasten. Erst in der vergangenen Woche war von rund 50 Bairawiesern der Verein gegründet worden, der sich selbst zur Aufgabe gemacht hat, mögliche Kläger gegen die geplante Flüchtlings-Unterkunft zu unterstützen – bei Bedarf auch finanziell.
Demo in Bairawies: „Für unsere Heimat, für eine faire Asylpolitik, gegen Massen-Unterkünfte“
„Für unsere Heimat, für eine faire Asylpolitik, gegen Massen-Unterkünfte“ war auf den Tafeln zu lesen, die die Demonstranten mit sich führten. „Nix fürn Flüchtling nix fürn Ort´“ stand etwa auf einem der Banner, auf einem anderen wurde das krasse Missverhältnis zwischen 280 Einwohnern und 130 möglichen Flüchtlingen angeprangert.
Treffpunkt der Demonstranten war am Sonntag an dem betreffenden Grundstück, wo die Container-Siedlung entstehen soll. Von dort, dem Spitz zwischen der Dorfstraße und dem Pundinger Weg, marschierte der Demonstrationszug über den Bierhäuslweg zur Bushaltestelle Bairawies, die auch etwa 700 Meter außerhalb des Dörfchens liegt.
Dort, neben der Staatsstraße 2072, stehen jetzt auf privatem Grund die vier beschafften Banner, um auf die Pläne und die Probleme mit der angedachten Asylanten-Unterkunft aufmerksam zu machen. Ehe sich Köster für die zahlreiche Teilnahme bedankte, bat er noch um eine kleine Spende für die vorab beschafften Banner: „Es wird einige Zeit dauern, ehe unser Verein eingetragen ist und ehe er eine eigene Kasse hat, aber die Druckerei will ihr Geld.“
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Doch bei der großen Anzahl an Demonstranten waren die benötigten 230 Euro schnell beisammen. Zudem warb er noch um weitere Mitglieder für den Verein, „denn wir sind doch alle gegen die geplante Asylanten-Unterkunft in der Größe.“
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