Kopfschütteln über Amt: Thema Hochwasser treibt Hohenkammer um
Hohenkammer steht in vielen Belangen sehr gut da. Doch der Hochwasserschutz und der Gehweg an der Bundesstraße treiben die Bürgerinnen und Bürger um.
Hohenkammer - Die Gemeinde Hohenkammer ist sehr beschaulich und gut aufgestellt wie kaum eine andere Kommune im Landkreis. In das Bild passt auch die gleichermaßen sachliche wie harmonische Bürgerversammlung.
Rathauschef Mario Berti stellte in seinem Rechenschaftsbericht eine Kommune vor, von der andere Bürgermeister nicht einmal zu träumen wagen. Die Gemeinde ist schuldenfrei, kann ihrer Bevölkerung kostenlose Kinderbetreuung bieten und hat ordentliche Rücklagen. Diese sind im Jahr 2023 zwar von 5,8 auf 5,4 Millionen Euro gesunken. „Wir werden die Rücklagen aber bald wieder füttern“, kündigte Berti an.
Wasserwirtschaftsamt sorgt für Kopfschütteln
Sehr stolz zeigt er sich über den Erfolg der kreativen Arztkampagne, mit der Hohenkammer bundesweit im Gespräch war. Bürgermeister Berti erklärte, dass der Umbau der bisherigen Wohnungen im ehemaligen Schulhaus Anfang 2025 beginnen werde, und dann voraussichtlich im Juli die Eröffnung der Praxis von Dr. Sonja Hömig stattfinden könne. Seit Anfang dieses Jahres hat man bereits einen Zahnarzt, der seine Praxis im Wohn- und Geschäftsgebäude hat. In einer Wortmeldung appellierte ein Bürger dann auch an die Hohenkammerer, „dass wir alle dann auch zu unserer Ärztin gehen müssen, damit sie lange hier bleibt“.

Im Juni machte das verheerende Hochwasser auch vor der Gemeinde Hohenkammer nicht Halt. In puncto besserer Schutzmaßnahmen berichtete der Bürgermeister, dass solche laut Aussagen des Wasserwirtschaftsamts aber nur umgesetzt werden könnten, wenn diese nicht mehr als die Schäden kosten. Diese Aussage sorgte bei den knapp 100 Zuhörern im Vereinsheim des SV Hohenkammer für Kopfschütteln.
Nachfragen kamen zur Räumung von Gräben. Berti sagte, dass man den unter der B13 durchgehenden Graben nahe der Glonn beim Bau des Gehwegs an der Bundesstraße ertüchtigen werde.
Bürgermeister: Gehweg zu Supermarkt wird benötigt
Dieser Gehweg an der Bundesstraße scheidet die Geister in der Bevölkerung. Hier gingen mehrere Wortmeldungen weit auseinander. Ein Bürger hatte kein Verständnis für den bevorstehenden Bau, weil es bereits einen Fußweg zum Rewe-Supermarkt gebe. Bürgermeister Mario Berti erzählte noch einmal die Geschichte der Innenministerkonferenz im Schloss Hohenkammer, bei der Sicherheitsleute fassungslos beobachtet hätten, wie eine Frau mit Kinderwagen auf der stark befahrenen Bundesstraße gelaufen sei. Berti machte deutlich, dass man für die Sicherheit den Gehweg zum Supermarkt benötige: „Die Leute sind leider sehr bequem und gehen eben den kürzesten Weg.“
Meine news
In der Bürgerversammlung wurde aber auch gelobt. Erfreut zeigte sich eine Mutter über den neuen Schulbus zur Freisinger Realschule, mit dem die Jugendlichen nun pünktlich zum Unterricht ankommen. Und der 2. Bürgermeister Michael Loy sprach bei seinem Dank an Rathauschef Mario Berti das Schlusswort des Abends: „Wir sind keine schlafende, sondern eine investierende Gemeinde.“