Der Fußgänger-Weg vom Baugebiet an der Mainburger Straße zum Rewe-Markt in Nandlstadt hat es in sich. Jetzt diskutierte der Marktrat über mögliche Lösungen.
Nandlstadt – Eine lange Diskussion, ein erhoffter Zebrastreifen, rund 40 000 Euro und eine Straßenüberquerungshilfe, die eigentlich gar keine ist – ein Tagesordnungspunkt sorgte bei der Nandlstädter Marktgemeinderatsitzung für durchaus unterschiedliche Meinungen und Blickwinkel. Dabei sind alle Beteiligten an einer schnellen Lösung interessiert.
Wer vom neuen Baugebiet an der Mainburger Straße schnell zum Rewe-Markt will, der hat es nicht ganz leicht. Denn die Kreisstraße ist breit und vor allem viel befahren. Eine Möglichkeit wäre jetzt eine Überquerungshilfe, die Peter Obergrußberger von der Ingenieurgesellschaft OBW bei der jüngsten Marktgemeinderatsitzung vorstellte.
Der Plan ist, auf Höhe der Supermarkt-Hauptgebäudes eine Querung zu ermöglichen, und zwar mithilfe einer Absenkung des Fußgängerweges auf der einen Seite (samt Verrohrung des Straßengrabens) und mit der Schaffung eines Gehsteigs auf der anderen Seite. Heißt im Klartext: Der Passant müsste auf der rechten Seite ein kleines Stück ortsauswärts gehen, dort die Straße überqueren, um dann auf der anderen Straßenseite zurück zum Supermarkt zu gehen. Der Hintergrund: In diesem Bereich gehört der Gemeinde der für den potentiellen Gehweg nötige Grünstreifen.
Der 2. Bürgermeister hat eine Überraschung parat
Einfacher wäre freilich eine Querung ein gutes Stück weiter unten im Bereich Hopfenstraße. Allerdings ist dort kein Grünstreifen auf der Seite der Rewe-Parkplätze in kommunaler Hand. Hier allerdings hakte Rainer Klier (CSU) ein und hatte eine Überraschung parat: „Unser Fraktionsvorsitzender hat mit der Eigentümerin gesprochen. Wir könnten den Grund haben.“ Was der zweite Bürgermeister auch nicht gänzlich ohne Ironie anmerkte: „Danke, dass wir das Thema nach zwei Jahren jetzt mal in der Sitzung haben.“
Eine Überraschung hatte aber auch der Bauamtsleiter Johann Pichlmaier im Gepäck, der nämlich erklärte, weshalb die weiter außenliegende Querung von Vorteil wäre. „Die Idee war nämlich, dort eine Bushaltestelle zu platzieren“, so Pichlmaier. Da wollte aber wiederum Geschäftsleiter Michael Reithmeier gar nicht mitgehen, auch weil es bei der BayWa bereits eine gibt. Er erklärte: „Es würde mich schon sehr wundern, wenn da eine Haltestelle hinkommt.“
Eine weitere Wendung kam dann durch Patrick Nocker (BLN), der den Kostenpunkt von bis zu 40 000 Euro ansprach: „Ich will ja jetzt nicht der Buhmann sein, aber wenn da kein Zebrasteifen hinkommt, dann ist das Geld aus dem Fenster geworfen.“ Obergrußberger erklärte diesbezüglich: „Rein rechtlich ist meiner Meinung nach ein Zebrastreifen ausgeschlossen.“
Auch Alexander Mörwald (UWN) war das zu wenig. Er forderte eine Kennzeichung, „sonst wird das der Autofahrer nicht als Überquerungshilfe erkennen“. Was der Planer ebenfalls zugeben musste: „Der Begriff einer Überquerungshilfe trifft nicht zu, dazu bräuchte man ja auch eine Verkehrsinsel“. Einen solchen festgelegten Überquerungspunkt sah hingegen Robert Urbanek (UWN) positiv, vor allem für kleine Kinder, für die eine Orientierung, wo man über eine Straße gehen kann, wichtig sei.
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Nach langer Debatte gibt es nur Minimalkonsens
Was auch angesprochen wurde: Die möglicher Versetzung des Ortschildes, damit die Autofahrer früher schon abbremsen und der neuralgische Punkt vor dem Rewe entschärft werden würde. Dafür gäbe es allerdings vom Landratsamt aufgrund der bestehenden Bebauung kein grünes Licht, wie Klier erklärte.
Nach 30 Minuten Debatte gab es unter den Räten diverse Blickwinkel zur Lösung. Während der Planer meinte, dass er es, „wenn ihr sagt, das braucht ihr nicht“, nachvollziehen könne, drängte Urbanek auf eine zweigeteilte Abstimmung: Ob die Überquerungshilfe überhaupt gewünscht werde, und wenn ja, dann wo. Letztlich einigte sich das Gremium auf eine Anerkennung der Gefahrenlage in diesem Bereich – und die Prüfung einer „einfachen Möglichkeit“ des Problems.