Die durch Leonhardsbuch führende Kreisstraße inklusive des Kanals und der Wasserleitungen wird erneuert. Dabei soll ein bestehender Wasserablauf geschlossen werden. Zwei Gemeinderäte aus dem Allershausener Ortsteil fürchten höhere Hochwassergefahr für Anlieger.
Leonhardsbuch – Den Bürgern im Allershausener Ortsteil Leonhardsbuch stehen zwei harte Jahre bevor. Dieses und nächstes Jahr wird die durch den Ort führende Kreisstraße inklusive des Kanals und der Wasserleitungen erneuert. Im Gemeinderat Allershausen wurden nun eine Ausbauvereinigung mit dem Landkreis sowie die Beauftragung eines Beweissicherungsverfahrens beschlossen. Das waren eher Formalitäten, aber die beiden in Leonhardsbuch wohnenden Gemeinderatsmitglieder Josef Lerchl (SPD) und Franz Groszek (CSU) nutzten die Gelegenheit, einmal mehr die Sorgen aus dem Ort anzusprechen.
Ein Streitthema ist ein bestehender Graben, der an der Dorfstraße zwischen den Hausnummern 6 und 8 unterirdisch verläuft, um dann hinter den beiden Gebäuden Wasser Richtung Autobahn A9 und weg vom Ort zu leiten. 3. Bürgermeister Josef Lerchl kritisierte erneut, dass dieser Wasserabfluss laut der Planung geschlossen werden soll. Der nur wenige Meter entfernt lebende Lerchl sieht bei Starkregenereignissen für sich und seine Nachbarn erhebliche Gefahren: „Die Fehler, die das Planungsbüro macht, sehe ich dann in meinem Keller.“ Der 3. Bürgermeister befürchtet für die Unterlieger an der Dorfstraße steigende Hochwassergefahr, weil von den steilen Bergstraßen „Am Möselberg“ und „Am Kirchberg“ durch die dichtere Bebauung auch mehr Wasser herunterkomme.
Diesen Vorwürfen widersprach Bauamtsmitarbeiter Alois Portz. Er betonte, dass die Gemeinde bei Bauanträgen stets die Vorgabe macht, Niederschlagswasser mit geeigneten Maßnahmen auf den eigenen Grundstücken zu versickern. „Die Verdichtung sollte nicht mehr Wasser auf den Straßen bringen“, sagte Portz.
Wirklich überzeugen konnte er die beiden Gemeinderäte aus Leonhardsbuch aber nicht. Auch Franz Groszek plädiert dafür, den bestehenden Graben als Notüberlauf zu nutzen, wenn der vorgesehene Regenwasserkanal bei extremen Niederschlägen der Wassermassen nicht Herr werde. Man kann davon ausgehen, dass die Kanalplanung in der Bürgerversammlung (Donnerstag, 10. April, Feuerwehrhaus Leonhardsbuch) wieder ein Thema sein wird.
Im Gemeinderat wurde beschlossen, dass der Landkreis Freising die Sanierung des Straßenentwässerungskanals (273 420 Euro) vollständig übernimmt. Nach Fertigstellung der Straße geht der Regenwasserkanal dann in den Besitz der Gemeinde Allershausen über. Für den Fall von Streit mit Firmen über Mängel bei den Arbeiten wird die Gemeinde ein Beweissicherungsverfahren beauftragen. Für gut 50 000 Euro wird ein Gutachter nach den verschiedenen Bauschritten die Arbeiten dokumentieren, falls es Konflikte mit Firmen gibt. „Das ist gut investiertes Geld“, betonte Bürgermeister Martin Vaas (FW).