Die Statue von Karl Obermayr in Freising hat eine ungewollte Verschönerung erfahren - mit rotem Lippenstift oder Fettkreide. Doch Rettung war nicht weit.
Freising - Freisinger Innenstadtbesuchern ist die rote „Verzierung“ des Bronze-Karl an Augen und Lippenpartie vor ein paar Tagen aufgefallen. Wie Bernhard Reiml, der Vorsitzende des Stadtheimatpflegevereins, zunächst auf Tagblatt-Nachfrage sagte, wisse man nicht, wer der Täter seien, und werde die Sache der Stadt Freising melden, der man die Statue ja geschenkt habe. Grundsätzlich sei so etwas nicht zu verhindern, betonte Reiml, der zunächst aus der zweifelhaften Aktion keine große Sache machen wollte.
„Die Leute beschäftigen sich halt mit ihm“, sagte der Vorsitzende und verwies darauf, dass man der Statue im Winter auch schon mal einen Schal umgelegt und eine Mütze aufgesetzt habe. Selbst Blumen verzierten schon den Denkmalstandort analog zum Roider-Jackl am Wörth. Und es gibt auch Grünspan am unteren Rückenteil der Statue. Dafür sind aber eher Freisings Vierbeiner verantwortlich.
Nach kurzer Bestandaufnahme konnte aufgeatmet werden
Nun also rote Farbe im gegossenen Antlitz des ehemaligen Freisinger Schauspielers. Anfangs stand noch nicht fest, welcher Art und Konsistenz das Rot war. Aber nach einer kurzen Inaugenscheinnahme konnte Bernhard Reiml beruhigt aufatmen: „Das Denkmal war lediglich mit Fettkreide oder Lippenstift bemalt worden.“ Lösungsmittel waren also nicht von Nöten.
Als sich Reiml zum Foto für das FT in der Innenstadt einfand, war zufällig auch die kleine Rosemarie mit ihrer Mama vor Ort an der Innenstadt-Moosach. Und Rosemarie ließ sich nicht zweimal bitten: Sie hatte einen Riesenspaß daran, die Sache sogleich selbst in die Hand zu nehmen und mit einem Taschentuch und etwas frischem Moosachwasser das Bronze-Antlitz des berühmten Volksschauspielers („Monaco Franze“), dessen Denkmal erst im Oktober 2024 feierlich eingeweiht worden war, zu säubern. Und so sinniert der Obermayr Karl wieder ohne Schminke vor sich hin und beobachtet die Leut‘.