HIMARS-Hilfe für Ukraine aus der Nato: Was kann das mächtige US-System?

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Deutschland verstärkt die Verteidigung der Ukraine mit drei HIMARS-Systemen aus US-Bestand. Wieso das Waffensystem im Ukraine-Krieg unabdingbar ist.

Washington D.C. – Drei neue HIMARS-Systeme will Deutschland an die Ukraine liefern. In Washington zu Besuch beim Amtskollegen Lloyd Austin kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an, drei Raketenwerfer des HIMARS-Typs an Kiew zu senden, um die ukrainische Front gegen den russischen Aggressor zu stärken.

Das High Mobility Artillery Rocket System – besser bekannt unter dem Akronym HIMARS – ist ein mobiles Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem, welches von der amerikanischen Rüstungsfirma Lockheed Martin entwickelt wurde. Deutschland wird insgesamt drei dieser Waffensysteme direkt aus dem Bestand des US-Militärs kaufen, um sie weiter an die Ukraine zu übersenden, wie es in einem Bericht des deutschen Verteidigungsministeriums heißt.

9. Mai 2024 Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (rechts) mit Lloyd Austin seinem US-Amtskollegen bei einem Besuch in Washington.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (rechts) mit Lloyd Austin seinem US-Amtskollegen bei einem Besuch in Washington. © IMAGO/Tsgt. Jack Sanders/Dod

30 Millionen US-Dollar für die HIMARS und Pistorius will nicht sparen: „die Zeit drängt“

Insgesamt habe Deutschland für die drei Systeme 30 Millionen US-Dollar bezahlt, wie der Spiegel berichtet. Der Plan, die drei Systeme zu kaufen, entstand bereits, bevor das US-Hilfspaket vom US-Kongress genehmigt wurde. Da jetzt „die Zeit drängt“, will Deutschland trotzdem liefern, wie Pistorius der Presse in Washington mitteilte. Denn: aufgrund Streitereien zwischen Republikanern und Demokraten verzögerte sich die aus den USA erwartete Militärhilfe für Kiew erheblich.

Bisher erwiesen sich die HIMARS Raketensysteme als sehr effektiv. Zu Beginn des Kriegs sendete die USA bereits einige der Waffen an die Ukraine, wodurch das ukrainische Militär Munitionslager, Kommandozentren und Truppensammelpunkte zerstören konnte, wie unter anderem Newsweek berichtet.

Knapp 100.000 Dollar Kosten pro Abschuss: HIMARS effektiv und tödlich im Ukraine-Krieg

In Salven von sechs kann die tödliche Waffe ihre Raketen abfeuern und in bis zu 80 Kilometern Entfernung sein Ziel anvisieren. Während den Anfängen des Kriegs stand der HIMARS für die Stärke der ukrainischen Armee – und wurde schnell zum Lieblingsziel der Russen.

Denn: Das Raketensystem sieht zwar klein aus, hat es aber in sich. Bereits in den 1980er Jahren wurde das Konzept des HIMARS entwickelt, bis das System erstmals 1996 in Produktion ging. Eine sogenannte GMLRS Rakete, die das System normalerweise verschießt, kostet knapp 100.000 Dollar. Zusätzlich können ballistische ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 310 Kilometern abgefeuert werden, wie das US-News-Portal Executive Gov berichtet.

HIMARS im Einsatz während des ukrainischen Verteidigungskriegs gegen Russland. © Ukrarinisches Militär

HIMARS-System Putins Schrecken: Über 20 der Systeme bereits in der Ukraine im Einsatz

Das HIMARS System ist mit seinen Raketen im Ukraine-Krieg unabdingbar geworden. Sowohl für die Offensive als auch für die Defensive hatte das US-Militär 20 HIMARS nach Kiew geschickt, die in dem 700 Millionen Dollar Hilfspaket im Juni 2022 enthalten waren.

Vor allem im Donbass konnten die Raketen Wladimir Putins Militär zurückdrängen, wie Executive Gov weiter schreibt. Doch auch Russland entwickelt sich weiter. Zuletzt konnte das russische Militär immer wieder das Signal das HIMARS-System blockieren, wodurch sich der effektive Einsatz für die Ukraine erschwert hat. (SiSchr)

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