Putin macht wohl Weihnachts-„Pause“ – auch Traditions-Treffen fällt aus
Wie verbringt Wladimir Putin im von ihm angezettelten Ukraine-Krieg Weihnachten? Offenbar mit einer kleinen Erholungs-Pause.
Moskau – Auch Wladimir Putin nimmt sich mitten in Russlands Überfall auf die Ukraine offenbar eine Weihnachts-Pause – das hat jedenfalls Kreml-Sprecher Dmitri Peskow angedeutet. Eine traditionelle Kabinettssitzung kurz vor dem Jahreswechsel entfällt. Peskow führte dafür organisatorische Gründe an.
Was macht Putin an Weihnachten? Pause – „teilweise, vielleicht“
„Teilweise, vielleicht“, antwortete Peskow am Samstag (23. Dezember) laut der Staatsagentur Tass auf die Frage, ob sich Putin über die Feiertage erholen werde. „Er nutzt die Feiertage niemals in Gänze“, fügte der Kreml-Sprecher hinzu. Seit längerer Zeit kursieren – bislang unbestätigte – Gerüchte über Putins Gesundheit.
Peskow bemühte sich womöglich auch aus diesem Grund, Putins ungebrochene Aktivität in den Vordergrund zu stellen. Reisen in die russischen Regionen sollten „kurz nach den Feiertagen“ wieder aufgenommen werden, betonte er. Dabei handle es sich auch nicht um Wahlkampf-Reisen vor der Russland-Präsidentenwahl 2024, sondern um „Arbeitsreisen“.
Entfallen soll hingegen offenbar das übliche Treffen mit den russischen Ministern kurz vor dem Jahreswechsel. Dieses habe „de facto“ bereits im Zuge von „nationalen Projekttreffen“ stattgefunden, argumentierte Peskow: Die Woche zwischen den Jahren werde für Putin „intensiv“.
Putins Weihnachtspläne: Keine Grüße an „unfreundliche Staaten“ – Waffenruhe-Wunsch nur Taktik?
Die Weihnachtsfeiertage sind für Putin offenbar zugleich Anlass für politische Zeichen bei den üblichen Grußadressen. Putin werde keine Weihnachts- und Neujahrsgrüße an „unfreundliche Staaten“ senden – an „freundliche“ aber sehr wohl, zitierte Tass den Kreml-Sprecher. Im Jahr 2022 hatten dem Bericht zufolge hatten in Europa nur Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic Grüße erhalten. Auch internationale Organisationen und Sportverbände seien leer ausgegangen. Insbesondere Orbán äußert sich immer wieder im Sinne Putins.
Meine news

Putin setzt sich immer wieder als gläubiger Christ in Szene. 2022 feierte Russlands autokratischer Präsident Berichten zufolge im Kreml alleine Weihnachten – samt einer Messe im Beisein von Kirchendienern in der dortigen Mariä-Verkündigungs-Kathedrale. Für orthodoxe Christen ist der 7. Januar der wichtigste Weihnachtsfeiertag. Putins Regierung hatte zuletzt Berichten zufolge auch hinter den Kulissen Interesse an einem Waffenstillstand im Ukraine-Krieg gezeigt. Der US-amerikanische Thinktank ISW ordnete dies allerdings als strategischen Kniff ein: Er passe zu den Bemühungen, Waffenhilfe des Westens für die Ukraine zu verzögern und untergraben.
In Russland stehen im Frühjahr auch die Präsidentschaftswahlen an. Peskow hatte im Sommer für deren Ausgang bereits eine Prognose abgegeben – und wenig später zurückgerudert. (fn)