Billigware aus Nordkorea dezimiert wohl Putins Truppen – Granaten explodieren im Lauf

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Nordkoreas Granaten sollen von minderwertiger Qualität sein. Dieser Umstand wird den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un wenig erfreuen. © KCNA/AFP

Russlands Militär erleidet im Ukraine-Krieg Rückschläge – teils wohl auch bedingt durch Einsatz minderwertiger Artilleriegranaten aus Nordkorea.

Kiew – Leidet Russlands Armee im Ukraine-Krieg unter minderwertigem Munitionsnachschub? Unter Verdacht steht Ware aus Nordkorea: Nach Darstellung des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte erleidet Russland wegen Artilleriegranaten aus dem Arsenal Kim Jong-Uns Verluste. Darüber berichtete unter anderem das US-Portal Newsweek.

Russland hat angeblich mit minderwertiger Munition aus Nordkorea zu kämpfen

In einigen Fällen seien Granaten minderer Qualität vorzeitig in den Läufen der Geschütze und Mörser explodierten. Dies führe zu Schäden an militärischem Gerät und Verletzungen unter den russischen Soldaten, hieß es. Besonders betroffen von den Schäden durch billige Granaten sei eine Militäreinheit in der südlichen Region Cherson, befehligt vom bekannten russischen Generaloberst Michail Teplinskij.

Weiteren Berichten zufolge bereiten die nordkoreanischen Granaten Wladimir Putins Armee auch Probleme beim Zielen. Wegen des hohen Bedarfs an Artillerie- und Mörsermunition muss das russische Militär auch auf importierte Waffen zurückgreifen.

Die Meldung passt zu Berichten der US-Agentur Associated Press aus den Monaten Oktober und November, nach denen Nordkorea über 1.000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition zur Unterstützung Russlands in der Ukraine geliefert hat. Das Weiße Haus verurteilte diese Lieferungen, da im Gegenzug wahrscheinlich russische Militärtechnologie an Nordkorea geliefert wurde.

Russische Armee erleidet in der Ukraine dramatische Verluste

Laut einer Einschätzung der US-Geheimdienste hat Russland seit Beginn der Invasion in die Ukraine im Februar 2022 etwa 87 Prozent seiner aktiven Bodentruppen und 66 Prozent seiner damals verfügbaren Panzer verloren. Von den ursprünglich 360.000 Bodentruppen seien mittlerweile 315.000 kampfunfähig – 2.200 seiner 3.500 Panzer wurden nach Einschätzungen der US-Geheimdienste bereits zerstört.

Angesichts des anhaltenden Mangels an ausgebildetem Personal, Munition und Ausrüstung greift Russland zu neuen Maßnahmen: Lockerung der Rekrutierungsstandards, Verwendung von Ausrüstung aus der Sowjet-Ära und Ausweitung der Wehrpflicht. Das russische Verteidigungsministerium hat zudem mehrere Rekrutierungsrunden angekündigt und die Altersgrenze für bestimmte Reservistenkategorien erhöht. Angeblich soll Russland auch planen, Teenager aus den besetzten Gebieten der Ukraine für die Armee einzuziehen.

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