Abifeier am Freisinger Dom-Gymnasium: Abschiedsreden sorgen für Gänsehaut

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Absolventen 2024 des Dom-Gymnasiums Freising
„Geht kraftvoll euren Weg!“ Mit diesen Worten wurden die Absolventen des Dom-Gymnasiums von ihrem Schulleiter Manfred Röder verabschiedet. © Richard Lorenz

Bei der Abschlussfeier am Dom-Gymnasium schwanken die Reden zwischen Wehmut, Nachdenklichkeit und Humor. Der Schulleiter überrascht mit seinen Geschenken.

„Endlich geschafft!“ Dieser Ausruf war am Freitagmittag bei der Absoliva-Feierlichkeit am Dom Gymnasium auf dem Freisinger mons doctus oft zu hören – freudig, aber auch oftmals mit einer kleinen Träne im Augenwinkel. Denn eines war bei den Absolventen des Dom-Gymnasiums deutlich zu spüren: Die jungen Erwachsenen hängen an ihren Lehrkräften – und auch an ihrem Schulleiter Manfred Röder.

Dieser überraschte mit einem originellen Abschiedsgeschenk und einer Rede, die für Gänsehaut sorgte. Der Humor allerdings kam auch nicht zu kurz, was allein schon das diesjährige Abschluss-Motto unter Beweis stellte, nämlich „ABIgasmus – Wir hätten öfters kommen sollen!“

Verliert nie die Balance im Leben und geht kraftvoll eure Wege!

„Das ist jetzt eine ganz besondere Zeit“, erklärte Röder: die Zeit zwischen „etwas geht weg“ mit dem bestandenen Abi und „das andere ist noch nicht da“ mit dem Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Was ihn mit Stolz erfülle: 46 Schülerinnen und Schüler haben ein Abitur mit einem beeindruckenden Notengesamtschnitt von 2,15 vorgelegt – davon haben rund 40 Prozent eine 1 vor dem Komma stehen.

Trotz aktueller Krisen mahnte Röder davor, dass Angst vor einer Zukunft nie ein guter Ratgeber sei, sondern die jungen Menschen das erworbene Wissen, aber auch die gewonnene Haltung dafür nutzen sollten, sich in die Gesellschaft einzubringen, andere Meinungen zuzulassen und eben nicht nur auszuhalten. Was er aber auch ganz klar deutlich machte: „Häme, Hass und Hetze sind keine Meinung!“ Was er sich für seine ehemaligen Schüler wünsche: „Verliert nie die Balance im Leben und geht kraftvoll eure Wege!“

Es braucht junge und gebildete Menschen, um den Sound in Europa wieder zu verändern.

Weil Resilienz per se wichtig sei, brachte Röder Geschenke mit: 46 knallbunte hüpfende Gummibälle. „Ihr sollt so hell und fröhlich sein wie diese Flummis, und alles, was ihr anfasst, soll so rund wie diese Bälle werden. Und wenn ihr mal zu Boden geworfen werdet, dann schwingt euch zu neuen Höhen auf“, so Röder, der für diese sehr emotionale Rede mit tosenden Applaus belohnt wurde. Auch berührend: Die Rede von Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger, die viel über Europa sprach, und der eines wichtig ist: „Es braucht junge und gebildete Menschen, um den Sound in Europa wieder zu verändern.“

Mitgebracht hatte auch der Oberstufenkoordinator Bernhard Fenzl etwas – und zwar ganz bestimmte Socken. Als Hommage und in Erinnerung an eine ganz besondere Schulreise nach Italien trug er sie bei seiner Rede und der Zeugnisvergabe. „Ihr habt Hervorragendes geleistet“, lobte er, wenngleich er anhand einiger Anekdoten das Abi-Motto durchaus unterschreiben könne. „Ihr werdet später sagen, das war eine schöne Zeit, auch wenn ihr das jetzt noch nicht glauben könnt – und wir werden uns wiedersehen, bei Sommerfesten oder Weihnachtsfeiern“, ist Fenzl überzeugt. „Ihr seid die Zukunft, und ihr müsst euch nicht verstecken – gestaltet jetzt eure Zukunft!“

Wir haben jetzt eine spannende Zeit vor uns. Vor allem, weil wir jetzt keine Verpflichtungen mehr haben, und das Gras jetzt legal ist.

Eine Zeitreise durch die vergangenen acht Jahr gab es dann von den Absolventen Jonatan Hroß und Raphael Lee in ihrer Abi-Rede. Dabei tauchte freilich auch die Corona-Pandemie auf, das Stoßlüften, das Home-Schooling, aber auch manche Trends, die im Nachgang kostspielig geworden sind – wie etwa das gegenseitige Einsperren in die Schulspinte. „Ach übrigens, so eine Spint-Türe kostet 150 Euro“, erklärten die beide schmunzelnd. „Wir haben es euch nicht leicht gemacht“, mussten Hroß und Lee zugeben, weshalb sie sich ausgiebig bei den Lehrkräften und auch bei den Eltern bedankten. „Wir haben jetzt eine spannende Zeit vor uns“, sagte Lee und ergänzte grinsend: „Vor allem, weil wir jetzt keine Verpflichtungen mehr haben, und das Gras jetzt legal ist“.

Die Jahresbesten des Dom-Gymnasiums sind Noemi Stroh (1.1), Alisa Lukas (1.2), Fabio Klersy (1.2), Hannu Vollschwitz (1.2) und Dominik Braun (1.2).

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