Hier plant das Landratsamt neue Asyl-Unterkünfte
Fast in allen 34 Orten des Landkreises sind entweder schon Asylbewerber untergebracht oder neue Unterkünfte geplant. Das sind zum Teil toll aussehende, moderne Bauten, die später einmal als Sozialwohnungen genutzt werden können. Wir haben nachgefragt, was wo gebaut werden soll.
Helmut Hartl und Bernhard Pössinger, die beiden Asyl-Beauftragten des Landkreises, haben sich mittlerweile ein eigenes Hängeregister zugelegt, in dem alle Ordner über die geplanten Projekte des Landkreises gesammelt werden. Mancher Ordner ist dicker, mancher dünner – aber geplant ist fast überall etwas.
Altenstadt: Dort gibt es bereits eine große Unterkunft, deshalb ist dort auf absehbare Zeit kein neue Gebäude vorgesehen.
Antdorf: Dort ist ein bemerkenswertes Projekt geplant, nämlich ein gemeinsamer Neubau für den Kinderhort (im Erdgeschoss) und die Asylbewerber-Unterbringung (im 1. Stock). Weil beide Eingänge auf verschiedenen Seiten geplant sind, ist eine Trennung weiter gegeben. „Das Thema war bereits Thema im Gemeinderat, bisher gibt es dort überhaupt keine Probleme“, sagt Hartl erfreut. Bis der Bau steht – ein Datum gibt es noch nicht –, wird weiterhin die vor einigen Monaten eröffnete Thermohalle genutzt. „Die läuft ohne offenes Ende weiter“, sagt Pössinger.
Bernbeuren: Dort sei man auf einem sehr guten Weg, auch die – in der Vergangenheit nicht immer einfache – Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat loben Hartl und Pössinger. Mit der Belegung der alten Schitzer-Gaststätte habe man Zeit gewonnen, um den geplanten Umbau des ehemaligen Gasthofs Filser angehen zu können. „Wir wollen immer alte Gebäude erhalten anstatt freie Flächen verbrauchen“, sagt Pössinger – auch wenn es beim denkmalgeschützten Filser länger dauern wird. Die Gemeinde, der der Landkreis im Herbst noch mit Zwangszuweisung gedroht hatte, habe derzeit ihr Soll erfüllt.
Böbing: Dort ist ein modernen modularer Holzbau geplant mit Außentreppen und veränderbaren Wänden im Inneren, um auf unterschiedliche Familiengrößen der Flüchtlinge reagieren zu können. „Das Gebäude kann sicher einmal für den sozialen Wohnungsbau verwendet werden“, sagt Hartl.
Burggen: Auch in Burggen soll ein Modulbau für bis zu 32 Personen entstehen, das sei für so ein Dorf in der Größe ideal. Im Gegensatz zu Böbing werde einstöckig geplant, weil es besser in die Landschaft passe.
Eberfing: Dort sind Flüchtlinge im zuvor leerstehenden Pfarrhaus untergebracht, zudem wurde ein Bauernhof angemietet – mehr ist derzeit nicht geplant.
Eglfing: Dort hat eine Thermohalle die größten Nöte beseitigt, doch laut Hartl und Pössinger sei auch dort ein Modulbau der Wunsch des Landratsamts. „Ein Privatmann hat uns eine Fläche zur Verfügung gestellt, aber wir wollen es lieber mit der Gemeinde machen“, so Hartl.
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Habach: Ende September sollen in einem Gewerbegebiet Seecontainer, die Tiny-Häusern gleichen, zum Bezug bereit stehen.
Hohenfurch: Dort konnte das Landratsamt eine Fläche für Wohnmodule pachten, es gibt aber noch Gespräche mit dem Bürgermeister. Konkrete Planungen für die Module gibt es noch nicht.
Hohenpeißenberg: Dort sind die Planungen für einen Modul-Neubau schon sehr weit. „Die Häuser werden bereits produziert, im November sollen die Gebäude beziehbar sein“, sagt Pössinger.
Huglfing: Dort gebe es einige Möglichkeiten, weil dem Landkreis einige Flächen angeboten worden seien. Auch die Gemeinde hat eine Fläche zur Verfügung gestellt, will sie aber nur bis 2030 verpachten – da sei die Frage, ob die Regierung mitspiele. Die wolle bei Bauprojekten immer längerfristige Belegungszeiten, so Pössinger.
Iffeldorf: Dort reichen die bestehenden Plätze aus, geplant ist derzeit nichts.
Ingenried: Dort wird der ehemalige Gasthof Sonne als Notunterkunft genutzt. Über eine weitere Fläche für einen Modulbau wird derzeit debattiert.. „Da ging es zuletzt im Gemeinderat etwas heißer zu“, so Pössinger „Aber es schaut gut aus.“
Oberhausen: Dort sei die Quote derzeit erfüllt, aber man prüfe eine Fläche der Gemeinde, die angeboten wurde.
Obersöchering: Dort habe man ein Objekt angemietet, über weitere Plätze für Flüchtlinge sei man in guten Gesprächen mit Bürgermeister und Gemeinderat.
Pähl: Da sei man im Soll mit der Hirschberg-Alm und der ehemaligen SOS-Kinderdorf-Unterkunft in Fischen.
Peißenberg: Da sei man wie in allen Marktgemeinden und Städten, wo es immer wieder Mietangebote gibt, gut aufgestellt, so Pössinger. Die ehemalige Plötz-Gaststätte müsse laut Vertrag spätestens zum 1. November zur Verfügung stehen.
Peiting: Da sei man unter anderem mit der großen Unterkunft an der Seestraße gut aufgestellt.
Penzberg: Die Thermohalle ist mit rund 75 Bewohnern voll belegt, der leer stehende Trakt im AWO-Seniorenheim sei sehr gerne angenommen worden, so Hartl. „Wir bekommen immer wieder Menschen mit Behinderungen oder Krankheiten. Da sind wir sehr froh, dass wir dort und im ehemaligen Peißenberger Krankenhaus gute Möglichkeiten haben, diese Flüchtlinge unterzubringen“, sagt Pössinger.
Polling: Die Kirchenverwaltung hat in Absprache mit der Gemeinde Flächen zur Verfügung gestellt, dort werde langfristig eine Unterkunft für 32 Personen geplant.
Prem: Zwei Mietobjekte werden langfristig angemietet, damit ist das Soll erfüllt.
Raisting: Dort wurden in Absprache mit der Gemeinde Privatflächen angemietet, auf die Wünsche der Nachbarn sei bei der geplanten Modul-Bebauung so gut wie möglich eingegangen worden.
Rottenbuch: Da ist nichts geplant – allerdings wird geprüft, ob die Ammermühle generalsaniert wird., um sie besser nutzen zu können.
Schongau: Die Umwandlung des Hotels Holl läuft über die Regierung, ansonsten ist dort nichts geplant.

Schwabbruck: Die Gemeinde ist seit Jahren im Soll.
Schwabsoien: Neben der Thermohalle ist dort ein ganz besonderes Konzert im Gasthof zur Post geplant, in dem derzeit Flüchtlinge einquartiert sind: Es gebe das Konzept eines Integrationscafés, das einen eigenen Betreiber mit Straßenverkauf hat und bei dem idealerweise auch Asylbewerber angestellt sind, so Pössinger.
Seeshaupt: Da passt alles.
Sindelsdorf: Auch dort wird eine Fläche nahe des Schützenheims für eine Modulbebauung geprüft.
Steingaden: Der alte Feneberg-Markt ist kurz vor der Fertigstellung, dort sollen bis zu 60 Personen barrierefrei Platz finden. Vor der Belegung ist ein Info-Tag geplant.
Weilheim: Das WTW-Gelände in Weilheim ist bereits zu einem kleinen Teil (70 Personen) belegt, der große Rest folgt nächstes Jahr. Bad- und Küchenwagen wurden angeschafft, damit die Bewohner alles Nötige vor Ort erledigen können. Die Container am Leprosenweg sind bereits leer, dort sollen Wohnmodule hingebauit werden.
Wessobrunn: Die Thermohalle soll auf Wunsch des Landkreises bis Ende des Jahres bestehen bleiben, danach besteht weiter Bedarf. Weitere Optionen werden geprüft, auch das Klostergut mit dem möglicherweise gescheiterten Maro-Projekt ist kein tabu, so Hartl.
Wielenbach: Mit dem Gasthof Schöpf als Notunterkunft hat die Gemeinde ihr Soll langfristig erfüllt.
Wildsteig: Die Thermohalle ist frisch eröffnet, jetzt hat die Gemeinde Zeit, geeignete Flächen für Modul-Bebauung anzubieten.