Nach Flugzeugabsturz melden sich Augenzeugen – Claudia Major warnt vor „Propaganda-Effekt“
Ein Augenzeuge berichtet von einem „seltsamen“ Gegenstand, der vor dem Absturz in Russland aus dem Flieger fiel – eine Expertin warnt vor Spekulationen.
Belgorod/Moskau/Kiew – Die Tragödie in Belgorod, bei der alle 74 Insassen eines Flugzeugabsturzes vermutlich ihr Leben verloren haben, löst Anschuldigungen und Spekulationen aus. Ein Zeuge des Vorfalls berichtete von einem „seltsamen“ Objekt, das vor dem Unglück aus dem Flugzeug gefallen sei. An Bord waren angeblich auch 65 ukrainische Kriegsgefangene.
Anton Geraschenko, ehemaliger Berater des ukrainischen Innenministeriums, äußerte sich ebenfalls. Er behauptete, dass „mehrere große Objekte“ aus dem russischen Militärflugzeug gefallen seien, wie Newsweek berichtete. Er nannte jedoch keine weiteren Details.
Newsweek wies auch auf eine Nachricht des russischen Telegram-Kanals „VChK-OGPU“ hin. Ein vermeintlicher Augenzeuge behauptete, dass „kurz vor dem Absturz“ aus dem Flugzeug ein „seltsamer“ Objekt „geschleudert“ worden sei, so die Übersetzung von Newsweek aus dem Russischen.

Flugzeugabsturz in Russland: Putin-Sprecher droht mit „Auswirkungen“ im Ukraine-Krieg
In Russland selbst ist der Absturz ein großes Gesprächsthema. Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, bezeichnete den Absturz als „absolut ungeheuerlichen Akt“. Russland beschuldigte die Ukraine für das Unglück. Peskow äußerte am Donnerstag (25. Januar) gegenüber staatlichen russischen Nachrichtenagenturen, „niemand“ könne sagen, „welche Auswirkungen dies auf die Aussichten“ für eine Verlängerung des Gefangenenaustausches im Ukraine-Krieg haben werde.
Ukraine-Krieg: Expertin ordnet im ZDF den Flugzeugabsturz in Belgorod ein
Die Sicherheitsexpertin Claudia Major warnte indes im ZDF-„Morgenmagazin“ vor vorschnellen Schlussfolgerungen. Aktuell seien nur zwei Fakten bekannt, so die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). „Das Flugzeug ist abgeschossen worden. Und es war ein Gefangenenaustausch geplant, der nicht stattgefunden hat.“ Diese seien momentan „die einzigen verlässlichen Informationen“.
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Alles andere, wie beispielsweise Listen zum Gefangenenaustausch, seien bisher „Spekulation“. Daher unterstütze sie die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einer internationalen Untersuchung der Absturzursache.
Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau, dass die ukrainischen Kriegsgefangenen am Mittwoch für einen Austausch nach Belgorod unterwegs gewesen seien. Die russischen Streitkräfte hätten mit Radars „den Start von zwei ukrainischen Raketen beobachtet“, so das Ministerium. Das Flugzeug sei von einem Dorf in der ukrainischen Grenzregion Charkiw aus abgeschossen worden.
Flugzeugabsturz in Belgorod: Claudia Major warnt vor „Propaganda-Effekt“
Major, die Sicherheitsexpertin der SWP, betonte, dass der Vorfall erneut aufzeige, „dass dieser Krieg auch im Informationsraum stattfindet“. Russland versuche „ganz klar“, diesen Krieg auch mit Desinformation zu führen. Daher sei bei den Spekulationen Vorsicht geboten. Der Vorfall habe jedoch keine Auswirkungen auf das Frontgeschehen, unterstrich die Expertin.
Die Expertin identifizierte vor allem einen „Propaganda-Effekt“. Der Vorfall sei „ein Beispiel mehr, wie Russland auch mit den ukrainischen Kriegsgefangenen umgeht“, so Major. (frs mit AFP)
Redakteurin Franziska Schwarz hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.