Rente von über 3000 Euro: So viele Menschen in Deutschland erreichen diese Marke
Rentner und Rentnerinnen mit mehr als 3.000 Euro sind in Deutschland eine Seltenheit – bei einer anderen Gruppe ist das völlig anders.
Frankfurt – Eine Rente von mehr als 3000 Euro im Monat bleibt für die meisten Deutschen ein unerreichbares Ziel. Auch ein Blick in die Zahlen der Bundesregierung macht deutlich: Wer im Ruhestand mehr als 3000 Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhält, gehört zu einer winzigen Minderheit.

Über 3000 Euro Rente ist Deutschland eine Seltenheit: Wie die Marke erreicht wird
Die 3000-Euro-Grenze erreichen im Rentensystem fast ausschließlich Menschen mit Spitzenverdienst und lückenloser Erwerbsbiografie. Nur wer 45 Jahre lang stets den Höchstbeitrag zur Rentenversicherung gezahlt hätte, bekäme laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) aktuell eine fiktive „Höchstrente“ von rund 3444 Euro brutto.
Doch kaum jemand schafft es, über 45 Jahre durchgehend den Höchstverdienst zu erzielen: Nichtakademiker:innen erreichen meist nicht die nötigen Einkommen, während Akademiker:innen wegen längerer Ausbildungszeiten selten auf 45 Beitragsjahre kommen. Eine solche Biografie ist deshalb „sehr selten“, so eine Sprecherin der Rentenversicherung gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Statistik zeigt: Nur ein Bruchteil der Rentner und Rentnerinnen erhält mehr als 3000 Euro Rente
Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung erhielten Ende 2023 nur rund 18.273 Personen in Deutschland eine gesetzliche Monatsrente von über 3000 Euro – das entspricht weniger als 0,1 Prozent aller Rentnerinnen und Rentner. Darunter waren 17.217 Männer und lediglich 1056 Frauen. Der Bericht zeigt zudem ein klares Gefälle zwischen Ost und West. 15.057 der 18.273 Personen, die eine Rente über 3000 Euro bezogen, stammen aus den alten Bundesländern.
Personen, die über 3000 Euro Rente beziehen, lassen sich demnach folgendermaßen einteilen:
Geschlecht | Alte Bundesländer | Neue Bundesländer | Deutschland |
---|---|---|---|
Männer | 14.284 | 2933 | 17.217 |
Frauen | 773 | 283 | 1057 |
Gesamt | 15.057 | 3216 | 18.273 |
Unterschied bei Pensionären und Pensionärinnen: Mehr als 3000 Euro ist hier keine Einzelfall
Anders sieht es bei den Pensionären und Pensionärinnen aus. Wer als verbeamtete Person in den Ruhestand geht, kann mit deutlich mehr rechnen: Die durchschnittliche Pension liegt laut Alterssicherungsbericht 2024 bei etwa 3200 Euro brutto im Monat. Für viele ehemalige Lehrer:innen, Polizist:innen oder Verwaltungsbeamt:innen sind 3000 Euro und mehr also keine Seltenheit, sondern Alltag. In den oberen Besoldungsgruppen sind sogar 4000 Euro und mehr möglich.
Die Unterschiede zwischen Rente und Pension sind nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Systems. Während Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen jahrzehntelang Beiträge in die Rentenkasse einzahlen, werden Pensionen aus Steuermitteln finanziert. Beamte und Beamtinnen erhalten bis zu 71,75 Prozent ihres letzten Bruttogehalts – unabhängig von individuellen Beiträgen. Bei Rentnern und Rentnerinnen liegt das Rentenniveau bei etwa 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes.
Diese Differenz sorgt immer wieder für Diskussion. Auch die neue Arbeitsminister Bärbel Bas fordert, dass auch verbeamtete Personen in die Rentenkasse einzahlen sollen. (pk)