„So reden Jungs“: US-Podcaster verteidigt Trump – es geht um seinen umstrittensten Kommentar

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Donald Trump war vor der US-Wahl 2024 zu Gast bei Joe Rogan. © IMAGO

Ein vulgärer Spruch von Donald Trump über Frauen macht 2016 und 2024 die Runde. Gewählt wird er trotzdem. Auch Joe Rogan springt Trump zur Seite.

Washington, D.C. – Der Spruch hat es in sich: „Greif ihnen zwischen die Beine!“, behauptete Donald Trump einst mit Inbrunst (im Original: „Grab them by the pussy!“) Gefallen ist die vulgäre Bemerkung im Jahr 2005, als Trump sich mit Billy Bush unterhielt, dem damaligen Moderator von Access Hollywood. Als Prominenter, so Trump weiter, dürfe man sich mit Frauen so was halt erlauben.

Erst elf Jahre später sorgte die Aussage für Aufregung. Am 7. Oktober 2016 machte die Washington Post das Tonband öffentlich, weniger als einen Monat vor der damaligen Präsidentschaftswahl. Geschadet hat Trump sein Satz aber nicht, weder damals noch bei der US-Wahl 2024, als das Tonband noch einmal auf TikTok die Runde machte.

Podcaster Joe Rogan verteidigt den umstrittensten Kommentar von Donald Trump

Nun verteidigte der bekannte Podcaster Joe Rogan den umstrittenen Kommentar. „Jungs reden so die ganze Zeit zum Spaß“, sagte Rogan in einem Gespräch mit dem Demokraten Rod Blagojevich. „Das ist, was Jungs tun, und sie wissen, dass die andere Person es nicht so meint, deshalb ist es lustig, es zu sagen.“

Blagojevich stimmte zu: „Und seien wir ehrlich, die meisten von uns mögen so etwas“, sagte der ehemalige Gouverneur von Illinois, der 2011 wegen Korruption zu einer 14-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt, nach einer Begnadigung durch den Republikaner Trump im Februar 2020 aber vorzeitig entlassen worden war. Er habe im Gefängnis von dem Tonband gehört, so Blagojevich, der die damalige Veröffentlichung im Gespräch mit Rogan als „schleimige Sache“ bezeichnete.

Donald Trump sorgt auch vor der US-Wahl 2024 mit einem Spruch über Frauen für Empörung

Auch vor der US-Wahl 2024 hatte ein Kommentar von Donald Trump für Empörung gesorgt. Bei einem Auftritt in Green Bay im Bundesstaat Wisconsin erzählte Trump, dass ihm seine Berater gesagt hätten, er solle nicht sagen, dass er Frauen beschützen wolle – es sei „unangebracht“. Trump sagte weiter: „Ich will die Frauen in unserem Land schützen. Nun, ich werde es tun, ob es den Frauen gefällt oder nicht, ich werde sie beschützen.“

Der Kommentar in Wisconsin hatte vor dem Hintergrund, dass es diverse Vorwürfe gegen Trump wegen sexueller Übergriffe gibt, einen Beigeschmack. Zudem hat es eine New Yorker Geschworenenjury in einem Zivilverfahren als erwiesen angesehen, dass Trump die US-Autorin E. Jean Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Der zuständige Richter Lewis Kaplan ging sogar noch einen Schritt weiter und hielt schriftlich fest, dass Trumps Tat als Vergewaltigung im üblichen Sinne bezeichnet werden könne. (cs)

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