Wagenknecht distanziert sich bei Lanz von Putin: BSW-Chefin nennt Russlands Präsidenten einen „Verbrecher“

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Die BSW-Gründerin rückt den Kreml-Chef in die Nähe von Kriminellen: Alle Politiker, die Kriege begännen, seien „Verbrecher“.

Berlin - Im ZDF-Jahresrückblick mit Markus Lanz hat sich Sahra Wagenknecht, die Gründerin der BSW, deutlich gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin positioniert und ihn aufgrund des Ukraine-Kriegs als „Verbrecher“ bezeichnet. Sie betonte: „Ich verurteile diesen Krieg“ und fügte hinzu: „Ich halte Politiker, die Kriege beginnen – und das gilt auch für Wladimir Putin – für Verbrecher.“

Wagenknecht distanzierte sich mit diesen Aussagen klar vom russischen Staatsoberhaupt. Sie rechtfertigte zudem ihre Entscheidung, den Bundestag zu verlassen, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dort im Juni eine Rede hielt. Sie sah damals keine Möglichkeit für eine Diskussion, da nur „Standing Ovations“ geplant gewesen seien. Kurz vor Selenskyjs Rede ließ habe der ukrainische Staatschef russische Nuklearstreitkräfte mit Drohnen angreifen lassen, was Wagenknecht als „sehr fahrlässig“ kritisierte.

Ukraine-Krieg: Wagenknecht räumt Fehler im ZDF ein

Vor wenigen Tagen hatte Wagenknecht eingeräumt, die Situation vor dem Ukraine-Krieg im Februar 2022 falsch bewertet zu haben. „Ich habe mich damals auch geirrt“, gab sie in einem Interview in der ZDF-Sendung „heute journal“ zu. Sie hatte die russischen Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine als bloße Drohgebärden interpretiert.

Wenige Tage vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine war Wagenknecht der Ansicht, Putin hätte kein Interesse an einem Krieg. Diese Einschätzung teilte sie mit dem Bundesnachrichtendienst. „Die war falsch“, räumte Wagenknecht ein. Sie betonte in dem Interview, dass sie sich schon vor dem Ukraine-Krieg gegen die Stationierung westlicher Militäreinrichtungen und CIA-Basen ausgesprochen hatte, ähnlich wie andere westliche Diplomaten. Ihrer Meinung nach hätten diese Stationierungen die Kriegsgefahr erheblich erhöht.

Sahra Wagenknecht hält eine Rede.
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht verurteilt Wladimir Putin für seinen verbrecherischen Ukraine-Krieg. © Michael Kappeler/dpa

Putins Armee rückt weiter vor - unter hohen Verlusten

Berichte des Militärs weisen auf eine schwierige Situation in der Ukraine hin. Besonders an der Ostfront machen Putins Truppen Fortschritte. Offenbar erkauft sich die russische Armee diese Geländegewinne mit hohen Verlusten, auch in Kursk. Der ukrainische Major Ivan Bakrev äußerte in einem Interview mit dem Economist, dass Russland in Kursk „die Schrauben anzieht“.

Es wird berichtet, dass Putins Armee auch nordkoreanische Soldaten in der ukrainisch-russischen Grenzregion einsetzt. Über mögliche Einsätze der asiatischen Kämpfer halten sich Moskau und Pjöngjang bedeckt. Südkorea hat nun erstmals konkrete Zahlen zu nordkoreanischen Verlusten veröffentlicht. (Jan-Frederik Wendt)

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