Zuckerkrank: Diabetologe und Ernährungsberaterin über Mythen rund um die Ernährung
Mit Mythen und Legenden rund um die Ernährung bei Diabetes wollen der Diabetologe Dr. Nicolai Gappa und die Ernährungsberaterin Theresa Heinritzi aufräumen. Sie sprechen darüber beim „Sprechstunde“-Vortrag am Mittwoch im Penzberger Krankenhaus.
Um häufige Fragen rund um die Ernährung bei Zuckerkrankheit geht es bei der nächsten „Penzberger Sprechstunde“ am Mittwoch, 19. Februar. Beantworten wollen sie der Diabetologe Dr. Nicolai Gappa und die Ernährungsberaterin Theresa Heinritzi. Vornehmen werden sie sich dabei auch einige Mythen. Gappa nennt dafür Beispiele: Ein Mythos sei, dass Diabetiker keine Kohlenhydrate essen dürfen – diese stecken zum Beispiel in Reis, Nudeln und Kartoffeln. Zwei andere Mythen seien, dass ausgewiesene Diabetes-Produkte gesund seien und dass vegetarisches Essen keine vollwertige Ernährung sei. Wobei Gappa einschränkt, dass manche Mythen eher Legenden sind, „weil darin manchmal ein wahrer Kern steckt“.
Diabetologe Gappa und Ernährungsberaterin Heinritzi
Nicolai Gappa ist seit 2016 Oberarzt der Gastroenterologie am Penzberger Krankenhaus. Als zweites Standbein ist er Diabetologe und Ernährungsmediziner. Theresa Heinritzi ist Ernährungsberaterin und Ernährungstherapeutin. Seit fünf Jahren hat sie eine eigene Praxis in Penzberg, die sich in der Nähe des Krankenhauses befindet.
Kooperation durch das Adipositas-Zentrum
Die Kooperation entstand mit dem derzeit laufenden Aufbau des Adipositas-Zentrums am Penzberger Krankenhaus. Heinritzi, die in ihrer Praxis eine ernährungstherapeutische Beratung bei Übergewicht und Adipositas anbietet, gehört auch dem Adipositas-Team am Krankenhaus an. Viele Adipositas-Patienten, die stationär behandelt werden, leiden unter Diabetes und brauchen eine begleitende Ernährungstherapie, so Diabetologe Gappa. Bei den Patienten bestehe ein großer Bedarf an Information und Aufklärung zum Thema Ernährung. So sei die Idee zu einem gemeinsamen Vortrag über Ernährungsfragen bei Diabetes entstanden. Er zielt auf Patienten mit Diabetes mellitus genauso wie auf Menschen mit leicht erhöhtem Blutzuckerwerten, die noch nicht behandlungsbedürftig sind.
Zutatenlisten und Tiefkühlpizza
Sprechen wollen die zwei Experten darüber, was Diabetiker essen dürfen und was nicht. „Diabetes-Patienten sagen oft, dass sie keine zuckerhaltigen Nahrungsmittel zu sich nehmen dürfen.“ Auch darauf wollen Gappa und Heinritzi eingehen. Ein weiteres Thema werden Diabetiker-Produkte sein – „und welche kommerziellen Interessen dahinterstecken“. Ebenso dreht sich der Vortrag um die Ernährung bei der Insulintherapie.
Hoch verarbeitete Lebensmittel vermeiden
Das Fazit sei, sagen sie: „Diabetes-Patienten können sich normal gesund ernähren.“ Was das konkret heißt, sei aber bei jedem Menschen anders, so Heinritzi, die über Lebensmittel und Zutatenlisten sprechen wird, die auf Produkten abgedruckt sind. Wichtig sei die Regelmäßigkeit beim Essen und die Vielfalt bei der Lebensmittelauswahl, zu der auch Fleisch oder Kartoffeln gehören dürfen. Insgesamt gehe es um „ein ausgewogenes Essen“. Das alles aber „unter Vermeidung von hoch verarbeiteten Lebensmitteln“, fügt Gappa an. Dazu zählen laut Bundeszentrum für Ernährung zum Beispiel Snacks, Tiefkühlpizzen, Geflügelnuggets und Instantsuppen.
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Der Vortrag „Mythen in der Ernährung bei Diabetes“ in der Reihe „Penzberger Sprechstunde“ ist am Mittwoch, 19. Februar, ab 19 Uhr im Veranstaltungsraum des Penzberger Krankenhauses zu hören. Der Eintritt ist frei.