Fünf Preisträger, fünf Geschichten – Das sind die besten Busfahrer Deutschlands

Als Busfahrer, Botschafter unseres Berufsstandes und Jury-Mitglied im Wettbewerb „Unsere Lieblingsbusfahrer und Busfahrerinnen 2025“ blicke ich mit großem Respekt und tiefer Dankbarkeit auf die diesjährige Preisverleihung zurück. 

Der Abend am 25.09.2025 in Berlin war nicht nur eine Feier für fünf herausragende Kolleginnen und Kollegen, sondern ein starkes Signal für alle rund 100.000 Busfahrerinnen und Busfahrer in Deutschland, die tagtäglich dafür sorgen, dass unser Land in Bewegung bleibt.

Martin Binias, bekannt als „Herr Busfahrer“, ist Influencer und aktiver Busfahrer. Mit Humor und Reichweite macht er den ÖPNV nahbar, schafft Verständnis für den Berufsalltag und wurde mehrfach ausgezeichnet. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.

Oft wird unsere Arbeit als selbstverständlich wahrgenommen. Der Bus kommt, die Türen öffnen sich, die Fahrt beginnt – doch dahinter steckt viel mehr: Pünktlichkeit trotz Stau und Baustellen, Geduld bei vollen Fahrzeugen, Fürsorge für Schülerinnen und Schüler, ein offenes Ohr für ältere Fahrgäste, oder schlicht das freundliche „Guten Morgen“, das manchen den Start in den Tag erleichtert. Genau dieses unscheinbare, alltägliche Engagement sichtbar zu machen, ist das Herzstück des Wettbewerbs.

Auf der Bühne in Berlin wurden in diesem Jahr geehrt:

  • Sabrina Hartmann (padersprinter, Paderborn) – Alltagsheldin
  • Steffen Scholz (cvag_kommtan, Chemnitzer Verkehrs-AG) – Alltagsheld
  • Sendi Brka (busverkehr_rheinland, BVR Rheinland Wesel) – Alltagsheld
  • Sener Piskin (bvg_weilwirdichlieben, Berliner Verkehrsbetriebe) – Außergewöhnliche Leistung
  • Andreas Block (Klaus Klockenbrink KG Busse, Rödinghausen) – Schülerverkehr

Jede und jeder von ihnen verkörpert eine besondere Facette unseres Berufs. Da ist die Alltagsheldin, die mit Umsicht und Freundlichkeit jeden Tag hunderte Menschen sicher ans Ziel bringt. 

Der Kollege, der trotz mancher schwieriger Situation nie die Ruhe verliert und stets für ein freundliches Wort gut ist. Der Fahrer, der mit Leidenschaft im Schülerverkehr unterwegs ist und weiß, dass er jeden Tag Verantwortung für die Kleinsten trägt. Oder die außergewöhnliche Leistung, die zeigt: Wir sind weit mehr als „nur“ Chauffeure – wir sind Helfer, Organisatoren, und manchmal sogar Lebensretter.

Dankbarkeit, die bewegt

Für mich als Jury-Mitglied war es bewegend zu sehen, mit wie viel Dankbarkeit Fahrgäste ihre Lieblingsbusfahrerinnen und -busfahrer vorgeschlagen haben. Hinter jeder Nominierung steht eine Geschichte: ein besonderes Erlebnis, ein kleiner Moment der Hilfe, eine große Geste im Alltag. Diese Geschichten machen unseren Beruf greifbar und zeigen, wie stark die Verbindung zwischen Fahrerinnen, Fahrern und Fahrgästen sein kann.

Und das ist die eigentliche Botschaft: Diese Preise sind für die fünf Preisträger gedacht, sie stehen aber genauso stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag ihr Bestes geben – oft unbemerkt, aber unverzichtbar für unsere Gesellschaft.

Darum richte ich heute den Blick nach vorn: Schon jetzt können Fahrgäste ihre Lieblingsbusfahrer:innen für den Wettbewerb 2026 nominieren. Jede Nominierung ist ein Ausdruck von Wertschätzung, ein Dankeschön und zugleich ein Zeichen, dass unsere Arbeit wahrgenommen wird. 

Ich lade alle Fahrgäste herzlich ein, diese Möglichkeit zu nutzen. Denn wer seinen Busfahrer oder seine Busfahrerin nominiert, trägt dazu bei, dass unser Beruf die Anerkennung erfährt, die er verdient.

Mehr als ein Beruf

Busfahren ist mehr als das sichere Lenken eines großen Fahrzeugs. Es bedeutet Verantwortung für Menschen, es bedeutet Geduld, es bedeutet Nähe – und es bedeutet, ein Teil der Lebenswege vieler Fahrgäste zu sein. Genau deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam die Geschichten erzählen, die hinter dem Steuer beginnen, aber weit darüber hinaus wirken.

Als Botschafter unseres Berufsstandes sage ich: Diese Auszeichnungen sind wichtig, nicht wegen des Glanzes einer Feier, sondern weil sie sichtbar machen, was sonst zu leicht übersehen wird. Sie ehren die Alltagsheldinnen und Alltagshelden, die dafür sorgen, dass unser Land rollt – Tag für Tag, Fahrt für Fahrt.

Und vielleicht sitzt die nächste Lieblingsbusfahrerin oder der nächste Lieblingsbusfahrer schon morgen am Steuer eines Linienbusses, irgendwo in Deutschland – bereit, nominiert zu werden.