„Meine Arbeit ist Herzenssache“: Steigenberger Hof feiert doppelten Geburtstag

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Schnitten die Jubiläumstorte an: Vorstandsmitglied Karl Schulz und Regionalleiterin Sibylle Spindler. © Cordula Denk

Im Penzberger Alten- und Pflegeheim Steigenberger Hof fand ein geselliges Jubiläumsfest statt, bei dem gleich zwei Geburtstage gefeiert wurden: Die Parkwohnanlage gibt es seit 30 Jahren und der Steigenberger Hof wird heuer 55 Jahre alt.

55 Jahre ist es her, dass die Rummelsberger Anstalten den Steigenberger Hof, einen ehemaligen Bauernhof, ersteigerten und in ein Alten- und Pflegeheim umwandelten. Heute ist er das Zuhause für rund 80 ältere Menschen, mit einem besonderen Schwerpunkt in der Pflege von Menschen mit Demenz. Pflegedienstleiter Michael Wiechoczek erklärt, dass circa 70 Prozent der neuen Bewohner die Diagnose „beginnende Demenz“ mitbringen. Die voll besetzte Wohnanlage, die vor 30 Jahren entstand, besteht aus 19 Wohnungen. In vier dieser Zwei-Zimmer-Wohnungen leben Ehepaare.

Das Besondere: Schule im Haus

Etwa 90 Mitarbeitende in Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft, Haustechnik, Küche und Verwaltung sind im Steigenberger Hof beschäftigt. Sieben Nationalitäten sind in der Belegschaft vertreten, vor allem aus den Balkanländern konnten Pflegekräfte gewonnen werden. Die Besonderheit des Steigenberger Hofs: In der an das Haus angegliederten Berufsfachschule für Altenpflege wird das zukünftige Pflegepersonal selbst ausgebildet. Im September starten vier neue Auszubildende in die dreijährige Pflegeausbildung. Bürgermeister Stefan Korpan wies beim Jubiläumsfest auf die Bedeutung der Mitarbeiter hin. „Sie sind es, die helfen und die Pflege am Leben halten.“

Silke Kirchner aus Penzberg, deren Mutter seit vier Jahren im Steigenberger Hof lebt, berichtet von ihren positiven Erfahrungen: „Ich bin sehr froh, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hier eine so gute Betreuung durch äußerst engagierte und pflichtbewusste Pflegekräfte und die Heimleitung geleistet wird.“

„Ich fühle mich hier wohl“

Die Personalfluktuation Im Haus ist gering. Heidi Stelzer vom Fachdienst, die seit 15 Jahren im Steigenberger Hof tätig ist, erklärt das so: „Ich fühle mich hier wohl und wertgeschätzt.“ Im beschützenden Bereich, in dem größtenteils Bewohner mit fortgeschrittener Demenz leben, arbeitet Jana Melzner als Wohnbereichsleiterin. Sie ist seit Beginn ihrer Ausbildung 2011 am Steigenberger Hof. „Die Arbeit mit ,meinen‘ Bewohnern ist für mich eine Herzenssache.“ Das spürt auch Maria Köberle, die seit Februar im Steigenberger Hof lebt. Sie möchte weiter dort bleiben und mag vor allem den wunderbaren Garten und den Blick auf die Berge.

Einst ein Bauernhof an der Stelle

Der Steigenberger Hof war 1970 bei einer Versteigerung in den Besitz der Rummelsberger Anstalten übergegangen. Früher stand dort über Jahrhunderte ein Bauernhof, der zugleich Namensgeber für den heutigen Ortsteil Steigenberg war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1304. Die Stadt Penzberg kaufte 1939/1940 den Hof. 15 Jahre später verkaufte sie ihn wieder an einen Privatmann, mit der Bedingung, dass er ein Freibad für die Allgemeinheit errichtet. Das Becken mit Startblöcken und Liegewiese befand sich dort, wo heute der Garten des Altenheims ist. Von der alten Bausubstanz des Hofs steht heute nichts mehr. In den Jahren 2000 und 2001 errichteten die Rummelsberger Anstalten einen Neubau, der zumindest die Größe des alten Hofs andeutete.

Text: Cordula Denk

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