Pflegeberuf „hat viele schöne Seiten“ - neue Schulleiterin wirbt für Ausbildung

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Penzberg

Kommentare

Neue Leiterin der Berufsfachschulen für Pflege und Altenpflegehilfe in Penzberg: Stephanie Strein. © Wolfgang Schörner

Stephanie Strein ist die neue Leiterin der Berufsfachschulen für Pflege und Altenpflegehilfe in Penzberg mit aktuell 75 Schülern und Schülerinnen. Die 40-Jährige arbeitet dort, mit Elternzeit-Unterbrechung, bereits seit dem Jahr 2016. Im Gespräch mit der Heimatzeitung wirbt sie für den Pflegeberuf: „Er hat viele schöne Seiten.“

Penzberg – Bereits seit Ende November ist Stephanie Strein Leiterin der Berufsfachschulen für Pflege und Altenpflegehilfe in Penzberg, als Nachfolgerin von Christine Zürr. Die 40-Jährige stammt aus Garmisch-Partenkirchen. In der Garmischer Klinik absolvierte sie von 2000 bis 2003 eine Ausbildung zur Krankenschwester. In Folge arbeitete sie in diesem Beruf, außerdem machte sie das Fachabitur. Seit 2007 lebt die Mutter dreier Kinder in Penzberg. Zur Penzberger Berufsfachschule kam sie im Jahr 2016. Sie begann dort als Lehrerin, begleitend zu ihrem Bachelor-Studiengang in Pflegepädagogik.

Zwei Berufsfachschulen in Penzberg, eine für Pflege, eine für Altenpflegehilfe

Bei der Berufsfachschule in Penzberg handelt es sich genauer gesagt um zwei Berufsfachschulen, eine für Pflege und eine für Altenpflegehilfe. Das gehe in der Öffentlichkeit leider immer etwas unter, sagt Stephanie Strein. Die Schulen gehören zur Rummelsberger Diakonie. Den Schulstandort auf dem Gelände des „Steigenberger Hofs“ an der Seeshaupter Straße gibt es bereits seit 1998.

Derzeit 75 Männer und Frauen in der Ausbildung

Derzeit absolvieren dort 16 Männer und Frauen die einjährige Ausbildung zu Pflegefachhelfern in der Altenpflege oder Krankenpflege. Weitere 59 Schüler durchlaufen die dreijährige „generalistische“ Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann, die es ihnen ermöglicht, später sowohl in der Altenpflege als auch in der Krankenpflege oder in der Kinderkrankenpflege zu arbeiten. Wie berichtet, hatten im vergangenen Jahr die ersten „Pflege-Generalisten“ ihren Abschluss gemacht. An den beiden Berufsfachschulen in Penzberg arbeiten momentan 14 Lehrkräfte in verschiedenen Fachrichtungen und mit unterschiedlicher Stundenzahl.

„Ein „sehr menschennaher Beruf“

Wichtig ist es Stephanie Strein, für den Pflegeberuf zu werben – weil darüber in der Öffentlichkeit meist in Zusammenhang mit Problemen gesprochen wird, nicht über dessen Vorteile. Der Pflegeberuf brauche ein positiveres Bild, sagt sie. Denn er habe „viele schöne Seiten“. Die neue Schulleiterin beschreibt ihn als „sehr menschennahen Beruf, was sehr erfüllend sein kann“. Die Unterstützung pflegebedürftiger Menschen sei sinnstiftend.

„Man hat in wenigen Berufen so viele Möglichkeiten“

Die „Generalistik“ hat nach ihren Worten außerdem dazu geführt, dass die Absolventen innerhalb der Versorgungsbereiche und Fachabteilungen wechseln und in vielen Bereichen arbeiten können, im Krankenhaus, in der Pädiatrie (Kinderheilkunde), im Pflegeheim, im ambulanten Dienst, in der Tagespflege oder in der Pflegeberatung. „Man hat in wenigen anderen Berufen so viele Möglichkeiten“, sagt sie. Außerdem verdiene man nicht schlecht. In der dreijährigen Pflege-Ausbildung seien es über 1000 Euro im Monat. „Das haben nicht alle Ausbildungsberufe.“

Pflegekräfte sollen selbstbewusster werden

Die Berufsgruppe der Pflegenden sei die größte im Gesundheitswesen, erklärt die neue Schulleiterin. Das soll auch so bleiben, wünscht sie sich. Wichtig sei in diesem Zusammenhang ebenso, dass die Pflegekräfte selbstbewusster werden und die guten Seiten ihres Berufs betonen.

Ein zentraler Punkt für Stephanie Strein ist auch, dass die „generalistische“ Ausbildung keine reine schulische Ausbildung ist, sondern ein Großteil davon in den Praxisstellen stattfindet. Noch zu Zeiten von Stephan Meuß, der bis 2022 Schulleiter in Penzberg war, hatte das Landratsamt Bad Tölz einen „Pflegeausbildungsverbund“ geschaffen, dem sich Pflegeheime, ambulante Dienste, Kliniken und Schulen in der Region angeschlossen haben, darunter auch die Krankenhäuser in Penzberg und Wolfratshausen. Die Schüler, die jeweils einen Arbeitsvertrag zum Beispiel mit einem Pflegeheim, einer Klinik oder einem ambulanten Dienst haben, können dort in den anderen Bereichen ihre Praxis-Einsätze absolvieren.

Auch interessant

Kommentare