Droht „das Ende von Olaf Scholz“? Brandenburg-Wahl erregt Aufsehen in internationalen Medien

  1. Startseite
  2. Politik

„Wäre das Ende von Olaf Scholz“: Brandenburg-Wahl erregt Aufsehen in internationalen Medien

Kommentare

Die Brandenburg-Wahl könnte Scholz politische Zukunft bedrohen, wie internationale Medien schreiben. Die AfD kann der SPD gefährlich werden.

Potsdam – Nicht nur Deutschland schaut am Sonntag (22. September) auf die Brandenburg-Wahl. Die Landtagswahlen in dem ostdeutschen Bundesland erlangen auch internationale Aufmerksamkeit. Dies hängt unter anderem mit den Ergebnissen der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zusammen, bei denen die AfD deutliche Zugewinne erhalten hat. Umfragen deuten auf ein knappes Rennen hin.

Brandenburg-Wahl: Internationale Presse über Konsequenzen für Scholz

Die Washington Post deutet die bevorstehende Wahl in Brandenburg als Indikator für die politische Entwicklung Deutschlands. Sie schreibt: „Sollten die Sozialdemokraten in Brandenburg verlieren, wäre das ein Jahr vor der Bundestagswahl am 28. September 2025 ein schlechtes Omen für Scholz“. Die steigende Popularität der AfD hat „Deutschland und im Ausland Besorgnis über den wachsenden Zuspruch für die extreme Rechte im größten EU-Land und NATO-Mitgliedsstaat [ausgelöst].“

Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (l.) und Bundeskanzler Olaf Scholz – die Wahlen in Brandenburg könnten Auswirkungen auf den Kanzler haben.
Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (l.) und Bundeskanzler Olaf Scholz – die Wahlen in Brandenburg könnten Auswirkungen auf den Kanzler haben (Archivbild). © Patrick Pleul/dpa

Die Washington Post führt neben der Migrationspolitik die strauchelnde „deutsche Wirtschaft, einst eine Hochburg, [die] zu einem allgemeinen Unbehagen beiträgt“ als Ursache für die wachsende Zustimmung zur AfD an. Die New York Times sieht in der Wahl eine mögliche Gefahr für Scholz: „Sollten die Wählenden Woidke zugunsten der AfD abwählen, wäre dies ein symbolischer und praktischer Verlust für Scholz, seine Partei und die Regierung, die er führt.“

Brandenburg-Wahl: Niederlage für SPD könnte Ampel gefährden

Die New York Times fügt hinzu, dass eine Niederlage der SPD „ein persönlicher Schmerz“ für Scholz darstellen würde, der in Brandenburg wohnt und dort seinen Wahlkreis hat. Sie warnt auch vor möglichen politischen Verschiebungen: „Sowohl die extreme Rechte als auch die extreme Linke dürften bei den Landtagswahlen am Sonntag deutliche Gewinne erzielen, was möglicherweise die Stabilität der Bundesregierung in Berlin gefährden könnte.“

Der britische Guardian interpretiert die Wahl als „Referendum über die Regierung Scholz“. Er betont: „Brandenburg ist das einzige ostdeutsche Bundesland, in dem die Sozialdemokraten seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 ununterbrochen regiert haben. Die Abstimmung gilt daher als besonderer Test für die angeschlagene Koalitionsregierung von SPD-Kanzler Olaf Scholz.“

Reaktionen zur Brandenburg-Wahl: Internationale Besorgnis um Scholz und AfD

Die französische Zeitung Le Monde titelt: „Deutschland: Auch in der sozialdemokratischen Hochburg Brandenburg ist die extreme Rechte auf dem Vormarsch.“ Le Figaro sieht bei Scholz „Imageprobleme“ und schreibt: „Die AfD, die auf der Unzufriedenheit der Menschen in der ehemaligen DDR reitet, die aufgrund der anhaltenden Ungleichheiten seit der Wiedervereinigung ein besonders fruchtbarer Boden ist, wird von der Rückkehr der Debatten über Sicherheit und Einwanderung in den Vordergrund getragen.“

In Polen sorgt man sich um Scholz‘ Ansehen. „Die bevorstehende Wahl in Brandenburg kann über das Schicksal von Olaf Scholz entscheiden“, titelt die Wyborcza. Rzeczpospolita sieht die Wahlen als möglichen „weiteren Schock für die deutschen Eliten.“ Weiter schreibt das Medium: „Und wie manche glauben, das Ende von Olaf Scholz – er würde bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr nicht um das Amt des Kanzlers kämpfen. Oder vielleicht wird er dieses Amt sogar früher verlieren.“

Trotz der Versuche des amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, sich von Scholz und der Berliner Regierung zu distanzieren, könnte die AfD eine ernsthafte Bedrohung darstellen. (vk)

Auch interessant

Kommentare