Vier-Sterne-Superior Hotel-direkt am Walchensee? Keine Bedenken mehr wegen Wasserversorgung
In Einsiedl am Walchensee ist ein neues Vier-Sterne-Superior-Hotel geplant. Doch es gab Bedenken wegen der Wasserversorgung. Laut Gutachten ist diese nun von dem Neubau und den Anliegern aber gesichert.
Walchensee – Für das Hotel Einsiedl am Walchensee-Ufer gibt es große Pläne. Der Dachauer Investor Herbert Ullmann hat das Gebäude Anfang 2023 gekauft und plant den Neubau eines Vier-Sterne-Superior-Hotels. Zweifel gab es an den Plänen zuletzt wegen der Wasserversorgung. Sachverständige konnten die Bedenken inzwischen aber ausräumen, berichtet Ullmann im Gespräch mit unserer Zeitung.
Frank Sommerschuh hatte sich in der Mai-Sitzung des Kochler Gemeinderats kritisch zu den Plänen geäußert (wir berichteten). Auf dem Grundstück befinde sich eine Quelle und ein 27 Meter tiefer Brunnen. „Entweder das Hotel hat kein Wasser – oder der Rest des Orts“, hatte Sommerschuh gesagt. Es gebe keine Chance, das Projekt zu realisieren.
Quelle für Neubau ertüchtigt
Investor Herbert Ullmann ist dem Thema in den vergangenen Monaten nachgegangen. Ingenieure des Unternehmens „Baugrund Süd“ hätten sich die Quelle kürzlich angesehen. „Die Sachverständigen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Qualität und die Quantität des Wassers für die Versorgung des Hotels und der Anlieger deutlich ausreichen“, sagt Ullmann, der sich über die positive Nachricht freut. Ein entsprechendes Gutachten werde der Gemeinde, dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt vorgelegt. Vorsorglich seien der Brunnen bereits ertüchtigt und ein Innenrohr ersetzt worden.
Wie berichtet, musste der Investor die Pläne für die Sanierung und Erweiterung des Hotels verändern. Weil der Altbestand in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet liegt, also in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet, muss das bestehende Gebäude abgerissen werden. Der Neubau wird dafür etwas nach Westen verschoben. Dass das Hotel in einem FFH-Gebiet liegt, kam für Gemeinde wie Investor überraschend. Ursprünglich war nämlich vorgesehen, den Altbau zu erhalten.
Altbestand steht auf FFH-Gebiet: Investor und Gemeinde überrascht
„Wir waren schockiert. Das haben wir beim Kauf nicht gewusst“, betont Ullmann. „Das kostet Geld und – viel schlimmer – vor allem Zeit.“ Die Planungen hätten sich „mit Sicherheit“ um ein Jahr verzögert. Nachdem die Behörden ihm verkündet hätten, dass der Altbestand im FFH-Gebiet liegt, habe er eine Art Krisensitzung einberufen, sagt der Investor. Man kam zu dem Ergebnis, dass eine Umsetzung doch noch möglich sei. „Wir können das Problem umgehen“, sagt der Investor. „Wir haben jetzt einen deutlichen Abstand zum FFH-Gebiet.“ Das sei ihm ein Anliegen gewesen, betont er.
Vor allem beim Keller habe man die Planungen noch umgestalten müssen. „Es gibt jetzt ein relativ großes Rückhalte㈠becken – als Puffer, wenn es mal 14 Tage lang nicht regnet“, sagt Ullmann.
Neubau mit 128 Zimmern und 4 Suiten geplant
In dem Neubau sollen wie berichtet 128 Zimmer und vier Suiten entstehen. Der Investor will außerdem acht Tiny-Houses bauen, die ähnlich wie Chalets von den Gästen gebucht werden können. Ein öffentlicher Biergarten, Toiletten und Duschen sind geplant, dazu 121 Stellplätze. „Wir wollen etwas für die Gemeinde tun“, erklärt Ullmann.
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Der Investor ist überzeugt, dass er Bedenken wegen der Größe des Gebäudes ausräumen kann. „Uns ist es wichtig, dass wir das Hotel landschaftlich in die Strukturen am Walchensee einpassen“, so der Investor. „Wir sind kooperativ und wollen eine Lösung für alle finden.“ Die Optik sei angepasst, unterstreicht er.
Gespräche mit möglichen Betreibern
„Die Planungen sind bereits so weit fortgeschritten, dass wir mit potenziellen Betreibern sprechen können“, sagt Ullmann. Er wolle nun mit einem der Kandidaten einen Vertrag aushandeln. Das Grundstück befindet sich in Bestlage am Seeufer, an der Bundesstraße 11 nahe der Mautstraße Richtung Jachenau. Viele Ausflügler kommen dort vorbei, wenn sie die Halbinsel Zwergern umrunden. „Die Gegend ist in der Branche sehr gefragt“, sagt der Investor.
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Herbert Ullmann ist weiterhin optimistisch, dass das Hotelprojekt realisiert werden kann. Er wolle zunächst die Bewertung des Gutachtens zur Wasserversorgung abwarten. „Die Voraussetzungen sind alle so positiv, dass es unserer Meinung nach schon genehmigungsfähig ist“, erklärt er. „Ich bin froh, dass sich alles zum Positiven gewandt hat. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich Fakten schaffen.“