Trotz Job-Boom: Mehrheit sieht Trump vor Biden
Trotz zurückgehender Inflationsrate und Rekordzahlen des Arbeitsmarkts sehen viele Amerikaner die Wirtschaftskompetenz eher bei Trump als Biden.
Washington – Donald Trump hat nach neuen Erhebungen einen großen Vorsprung vor Biden, insbesondere in einem wichtigen Punkt. Laut einer Umfrage der Financial Times hat Donald Trump gerade bei der Wirtschaft mehr Vertrauen und Rückhalt in der US-Bevölkerung als Präsident Joe Biden. Insgesamt sind 42 Prozent der Amerikaner der Meinung, Trump wäre kompetent, die Wirtschaft zu führen. Biden hingegen kam auf lediglich 31 Prozent.
„Historische Erholung“ seit der Corona-Pandemie – Arbeitsmarkt Daten extrem gut
Die Umfrage und die Diskrepanz von 11 Punkten erscheint zunächst überraschend, denn die aktuellen Wirtschaftsdaten unterstützen Biden. Seit der Corona-Pandemie sind die Aktienmärkte auf einem allzeit Hoch, die Inflation scheint gebannt und die vergangenen Arbeitszahlen übertrafen die Erwartungen. Mit den ersten Zinssenkungen der Federal Reserve, Zentralbank der USA, voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres, sollte die Wirtschaft noch weiter angekurbelt werden. Finanzministerin Janet Yellen bestätigte die aktuellen Zahlen vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. Die U.S. Wirtschaft hätte seit der Corona-Pandemie eine „historische Erholung“ erfahren und die Inflation sei drastisch zurückgegangen.
Gerade der Arbeitsmarkt ist für Biden ein deutlicher Plus-Punkt im direkten Vergleich mit Trump. Trotz Zinserhöhungen durch die Federal Reserve wurden unter Biden 14 Millionen neue Jobs geschaffen, berichtet die Washington Post. Biden kommt somit auf einen Durchschnitt von rund 400.000 neuen Jobs pro Monat, wohingegen Trump lediglich auf 176.000 kam. Durch die Corona-Pandemie gingen dann unter Trump allerdings zusätzlich 20 Millionen Jobs verloren.
Kluft zwischen Demokraten und Republikanern so groß wie nie zuvor
Dennoch sind 46 Prozent der Befragt der Meinung, Biden hätte der Wirtschaft durch seine Politik vor allem geschadet, wie die Financial Times herausfand. Gerade die Wirtschaft ist historisch ein wichtiger Faktor im Wahlkampf um das Amt des Präsidenten. Obwohl sich unter Biden die Wirtschaft gut von der Corona-Pandemie erholen konnte, wird er sich das Vertrauen der Wähler für den anstehenden Wahlkampf hart erarbeiten müssen.
Die Umfrage zeigt auch auf, wie groß die Kluft zwischen den Republikanern und Demokraten ist. 71 Prozent der befragten Demokraten befürworteten Bidens aktuelle Politik, wohingegen nur 5 Prozent der Republikaner zufrieden mit dem Präsidenten in puncto Wirtschaft waren. Erik Gordon, Unternehmensprofessor an der University of Michigan, kommentierte die aktuelle Umfrage in der Financial Times wie folgt: „Bidens Behauptung, dass die Wirtschaft unter ihm gut läuft, hat viele Menschen nicht überzeugt. Trotz seiner wiederholten Aussagen und trotz der Zahlen der Regierung, die ihn unterstützen, hat er die Nadel der Ablehnung nicht bewegt“.
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In der kommenden Präsidentschaftswahl wird sich Trump erst noch gegen Nikki Haley in den republikanischen Vorwahlen durchsetzen müssen. Allerdings ist diese bereits weit abgeschlagen. Nach einer Niederlage gegen Trump in New Hampshire und zuletzt ebenso in Nevada sieht es für Haley schwarz aus. Die nächsten Wahlen stehen am 24. Februar in South Carolina an, bei denen Trump beste Chancen hat, sich gegen Haley durchzusetzen. (Simon Schröder)