Einblicke in den neuen Lenggrieser Kindergarten: „Es ist einfach wunderbar geworden“
In der Gemeinde Lenggries gibt es einen neuen Kindergarten. Eingezogen ist er in die Räume des ehemaligen „Creaktivums“ am derzeit leer stehenden Brauneck-Hotel. Es ist eine Übergangslösung, aber eine sehr schöne.
Lenggries – Die Lage war prekär, die Warteliste für Kindergartenplätze in Lenggries wurde immer länger – und das, obwohl die Kommune gerade mal vor gut drei Jahren eine neue zweigruppige Kita im ehemaligen „Post“-Hotel eröffnet hatte. Mittelfristig dürfte ein neuer Kindergarten auf dem Kasernenareal entstehen. Das dauert aber sicher noch einige Jahre. Die Gemeinde brauchte aber schnell eine Lösung – und stieß dabei aufs ehemalige „Creaktivum“. Das Gebäude nahe dem ehemaligen Brauneckhotel hatte dessen Betreiber vormals für Seminare und Tagungen genutzt. Auch Kulturveranstaltungen des „KKK“ fanden in einem der Räume statt. Mit dem Rückzug der Blue Lion GmbH vom Hotelstandort lief auch das Pachtverhältnis mit dem Eigentümer des „Creaktivums“ aus. Die Gemeinde – ihr gehört der Grund, der über Erbbaurecht vergeben ist – stieg ein und fand im „Kinderland Weyarn“ einen Träger für die neue Kita.
Mit den letzten Sachen im Rucksack wurde im Januar eingezogen
Der ist nun im Januar mit der bestehenden Gruppe aus der Villa nahe der Fachklinik in die neuen Räume umgezogen. „Am ersten Tag haben sich alle noch mal an der Stangengasse getroffen. Und die Kinder sind mit den letzten Sachen im Rucksack hier runtermarschiert. Das war eine wirklich entzückende Idee der Erzieher“, sagt Petra Götzenberger, Geschäftsführerin der Kinderland Weyarn GmbH. 16 Kitas betreibt der Träger in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshauen, Miesbach und München.

Zu den 25 Mädchen und Buben aus der bestehenden Gruppe kamen 18 Kinder, die auf der Warteliste standen. Zum neuen Kindergartenjahr wechselt dann noch die derzeitige Nachmittagsgruppe vom Kindergarten St. Jakobus an die Münchner Straße, weil die Betriebserlaubnis ausläuft. „Ich glaube, dass wir voll werden“, sagt Bürgermeister Stefan Klaffenbacher. Insgesamt bietet die Kita 75 Plätze an. Der Pachtvertrag gilt für fünf Jahre.
Gemeinde investiert 300.000 Euro in den Umbau
Rund 300 000 Euro hat die Gemeinde in den Umbau der Räumlichkeiten investiert und das Genehmigungsverfahren praktisch in Rekordzeit hinter sich gebracht. „Das war schon sportlich“, sagt Klaffenbacher. „Aber es ist einfach wunderbar geworden, superschön“, sagt Götzenberger. Von einem großzügigen Garderobenbereich, der derzeit von ausgestanzten Äffchen, die von der Decke baumeln, bevölkert wird, gehen die meisten Räume ab. Wo früher Tagungen stattfanden, wird jetzt geturnt. „Der Sport- und Bewegungsraum ist wirklich toll“, sagt die Geschäftsführerin. Die kuschelig eingerichteten Gruppenräume werden jetzt schon von den „Wichteln“ und den „Zwergerln“ bevölkert. Die „Kobolde“ stoßen dann im Herbst dazu. „Vielleicht steigen wir hier aber noch mal in die Namensfindung ein“, sagt Götzenberger und lacht. Einen eigenen Raum gibt es auch noch für die „Wackelzähne“, die Vorschulkinder, die die Einrichtung besuchen. Ums Eck befindet sich der große Personalraum mit Schreib- und Besprechungstisch und zwei Sofas. „Genau so, wie man es sich wünscht“, sagt Götzenberger.
Waschbecken für Kleine und ganz Kleine
Ganz neu gemacht hat die Gemeinde die Sanitärräume. Die Waschbecken hängen in zwei Höhen – für Kleine und ganz Kleine. Und weil das „Creaktivum“ eben vormals gastronomisch genutzt wurde, verfügt die Kita nun im Prinzip über ein eigenes Restaurant. Nur die Bierzapfanlage hinter dem Tresen ist natürlich nicht mehr in Betrieb. „Ab Februar bieten wir hier für die Kinder auch Mittagessen an“, sagt Götzenberger. Das wird zentral gekocht und an die verschiedenen Kinderland-Standorte ausgeliefert. Aber schon morgens schauen die Kinder im „Restaurant“ vorbei, denn dort wartet das Frühstücksbuffet. Vom Müsli bis zum Wurstbrot sei alles mit dabei, sagt Götzenberger.
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Sieben Mitarbeiter gebe es am Standort Lenggries, berichtet die Geschäftsführerin. „Erzieher, Kinderpfleger, pädagogische Unterstützungskräfte und ein Azubi.“ Sie alle gehen mit den Kindern auch gerne ins Freie. Im Garten steht ein großes Klettergerüst für die Mädchen und Buben, das „Made in Lenggries“ ist. Gebaut hat es die örtliche Firma KristallTurm. Dazu kommen Schaukeltiere und ein Sandkasten. „Da drüber kommt noch ein Sonnensegel“, erklärt Karl Ertl vom Technischen Bauamt. Die asphaltierte Fläche in der Mitte dient als Rennstrecke für Bobby-Cars und Tret-Traktoren. Und für die gibt es an der Seite natürlich auch eine Tankstelle.
Während das Bringen und Holen der Kinder an anderen Standorten oft zu einem mittleren Verkehrschaos führt, ist auch das hier kein Problem. Von der Münchner Straße aus erreicht man den großzügigen Parkplatz. Und von dort direkt den Haupteingang, der von der West- auf die Südseite verlegt wurde.