Das 18-Millionen-Euro-Projekt: Echinger Bahnhof wird endlich barrierefrei

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Der Umbau des Echinger Bahnhofs wird auf 18 Millionen Euro geschätzt. Zudem dürften Planungskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro anfallen. Von denen habe die Gemeinde dann 20 Prozent zu tragen, maximal jedoch knapp 300 000 Euro. © Archiv: Wilms

In der Gemeinde Eching atmet man auf: Nach einem schier endlosen Verhandlungmarathon wird der S-Bahnhof Eching barrierefrei ausgebaut. Der Freistaat habe für den notwendigen Druck gesorgt, meldet Staatsminister Florian Herrmann.

Eching – Man hatte fast nicht mehr daran geglaubt, doch jetzt wurde es plötzlich Wirklichkeit: Nach vielen Jahren des Wartens und Verhandelns, der Rückschläge und Absagen erreichte Anfang dieser Woche völlig überraschend eine „sehr, sehr erfreuliche Bekanntgabe“ Echings Bürgermeister Sebastian Thaler und später auch die Presse: Der S-Bahnhof Eching wird endlich barrierefrei umgestaltet. Der Freistaat hat da „für ordentlich Druck im Kessel gesorgt“, wie es der CSU-Stimmkreisabgeordnete, Staatsminister Florian Herrmann, in einer E-Mail formuliert.

„Wichtige Weichenstellung“

Herrmann spricht von einer „wichtigen Weichenstellung für mehr Barrierefreiheit“. Die Station Eching profitiere vom neuen Aktionsplan der Staatsregierung zum barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen. Wobei, und das ist wichtig, „die barrierefreie Umgestaltung der Bahnhöfe mehr als nur ‚behindertengerecht‘ ist: Sie kommt neben mobilitätseingeschränkten Fahrgästen auch Menschen mit schwerem Gepäck, Kinderwagen und Fahrrädern zugute. Letztlich profitieren alle Fahrgäste in Eching von der Maßnahme“, so Herrmann.

Zunächst abgeblitzt

Thaler gab diese frohe Botschaft am Dienstagabend an die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses weiter. Er erinnerte daran, dass man erst im Juli beim Bauministerium eine Machbarkeitsstudie mit verschiedenen Varianten eingereicht habe, damit aber abgeblitzt sei, weil nicht der Freistaat, sondern der Bund und die DB zuständig seien.

Jetzt also die Kehrtwende: Der Freistaat sorge laut Herrmann mit bayernweit 100 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt dafür, dass sich Bund und DB lnfraGO AG ebenfalls am barrierefreien Ausbau beteiligten und sich so Investitionen von 200 Millionen Euro realisieren ließen.

Fürsprache von Konrad Weinzierl

Wie Thaler erläuterte, würden in einer ersten Periode 24 bayerische Bahnhöfe barrierefrei umgebaut, wobei es sich meist um größere Haltestellen handle. Eching als einer dieser 24 Bahnhöfe gehöre da eher zu den kleineren. Vielleicht, so mutmaßte der Bürgermeister, habe es doch geholfen, dass man mit der Erstellung der Machbarkeitsstudie gezeigt habe, wie ernst es der Gemeinde sei. Auch die starke Fürsprache von Konrad Weinzierl, dem Behindertenbeauftragten des Landkreises Freising, sei sicherlich hilfreich gewesen.  

Wie Herrmann erläuterte, werde das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr nun auf die jeweiligen Kommunen zugehen und sie über die Möglichkeit des barrierefreien Ausbaus der jeweiligen Bahnstation informieren. Sofern die Kommune auf den fahrenden Zug aufspringt und den Beschluss fasst, sich ebenfalls an den Kosten zu beteiligen, würde der Freistaat die Umsetzung des Projekts bei der DB beauftragen.

Die Kostenbeteiligung der Gemeinde dürfte sich im Rahmen halten, betonte Thaler: Der Umbau selbst werde auf 18 Millionen Euro geschätzt. Zudem dürften Planungskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro anfallen. Von denen habe die Kommune dann 20 Prozent zu tragen, maximal jedoch knapp 300 000 Euro. Sparen sei zwar angesagt. Aber diese Chance dürfe man sich nicht entgehen lassen, so Thaler.

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