„Sofortige Feuerpause“: USA verlieren Geduld mit Israel – Blinken legt Resolutionsentwurf vor

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Die USA haben laut Außenminister Blinken einen Resolutionsentwurf für eine sofortige Feuerpause im Gazastreifen vorgelegt.

Riad – Israels Plan, an einer Bodenoffensive in Rafah festzuhalten, stößt international immer mehr auf Gegenwehr, auch bei seinen Partnern. Laut US-Außenminister Anthony Blinken haben die Vereinigten Staaten nun einen Resolutionsentwurf im UN-Sicherheitsrat eingebracht, der eine Waffenruhe im Gazastreifen vorsieht.

USA fordern mit UN-Resolution sofortige Feuerpause von Israel und Hamas in Gaza

„Wir haben tatsächlich eine Resolution vorgelegt, die jetzt dem Sicherheitsrat vorliegt, die eine sofortige Feuerpause verbunden mit der Freilassung der Geiseln fordert“, sagte Blinken am Mittwoch während seines Besuchs in Saudi-Arabien gegenüber dem örtlichen Sender Al-Hadath. Die USA erhofften sich davon ein starkes Signal.

Bemerkenswert ist der Vorstoß auch insofern, als dass die USA vorangegangene Resolutionen im UN-Sicherheitsrat über eine sofortige Feuerpause zwischen Israel und der Hamas mit ihrem Veto blockierten.

Die USA haben im Uno-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf vorgelegt, der eine sofortige Feuerpause und die Freilassung aller Geiseln fordert.
Die USA haben im Uno-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf vorgelegt, der eine sofortige Feuerpause und die Freilassung aller Geiseln der Hamas fordert. © Ariel Schalit/dpa

Ein großer Teil der etwa 2,2 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner von Gaza haben in der südlich des Küstenstreifens gelegenen Stadt Zuflucht gefunden, nachdem die israelische Armee den Norden des Landes massiv bombardiert hatte. Obwohl dieser für viele der Menschen dort als letzter sicherer Ort gilt, hält Israels Premierminister Benjamin Netanjahu an der Bodenoffensive auf die Grenzstadt zu Ägypten fest.

Neben UN-Resolution: USA wollen Israel von Bodenoffensive in Rafah abbringen

Davon versuchen die USA bisher erfolglos, den israelischen Premier abzubringen. Wie das US-Verteidigungsministerium von Lloyd Austin am Mittwoch mitteilte, habe er bei einem Telefonat seinen Amtskollegen in Israel, Joav Galant, dazu angehalten, Alternativen zu der Bodenoffensive zu prüfen.

Unterdessen spitzt sich die humanitäre Lage im Gazastreifen immer weiter zu. Eine Datenanalyse der Plattform zur Integrierten Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphasen (IPC) zeigt, dass etwa 300.000 Menschen im Norden Gazas unmittelbar von einer Hungersnot bedroht sind, Schwellenwerte für akuten Hunger seien schon weit überschritten. Zudem sollen laut einer Mitteilung des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) vom 11. März in Gazas Norden bis dahin 18 Kinder an Unterernährung gestorben sein. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (pkb)

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