Unter Trumps massivem Druck: Elite-Universitäten beugen sich ideologischen Auflagen

Massiver politischer Druck durch die Trump-Regierung zwingt derzeit einige der renommiertesten US-Universitäten zu kostspieligen Zugeständnissen – mit potenziell weitreichenden Folgen für die akademische Freiheit im ganzen Land.

Elite-Universitäten unter politischem Druck

Columbia, Brown, die University of Pennsylvania und zuletzt laut "AP" auch die UCLA haben in den letzten Wochen außergerichtliche Einigungen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar geschlossen, um Klagen beizulegen und eingefrorene Bundesmittel zurückzuerhalten, so "The Guardian". Im Gegenzug akzeptierten sie Auflagen, die Kritiker als gefährlichen Eingriff in die institutionelle Autonomie bewerten. Harvard verhandelt derweil noch – Berichten zufolge könnte dort eine Einigung bis zu eine halbe Milliarde Dollar kosten.

Experten sprechen von „gezielter Ideologisierung“

Die Trump-Regierung hat die Universitäten in den vergangenen Monaten immer wieder als "Feinde" bezeichnet und nutzt Bundesmittel zunehmend als politisches Druckmittel. Bildungsexpertin Lynn Pasquerella warnt vor einem "Wendepunkt für die amerikanische Hochschulbildung" und spricht von einer gezielten "Ideologisierung durch finanzielle Erpressung".

Am 27. August 2024 versammeln sich Pro-Israel-Demonstranten vor der Columbia University zur „Unmask Campus Hate“-Kundgebung. Zuvor war ein monatelanges Palästina-Zeltlager von der Polizei aufgelöst worden. Jüdische Studierende und Dozenten werfen der Universität vor, Antisemitismus zu dulden. Die US-Regierung hat nun der Columbia University Fördergelder in Millionenhöhe gestrichen mit dem Vorwurf, die Hochschule habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt.
Am 27. August 2024 versammeln sich Pro-Israel-Demonstranten vor der Columbia University zur „Unmask Campus Hate“-Kundgebung. Zuvor war ein monatelanges Palästina-Zeltlager von der Polizei aufgelöst worden. Jüdische Studierende und Dozenten werfen der Universität vor, Antisemitismus zu dulden. Die US-Regierung hat nun der Columbia University Fördergelder in Millionenhöhe gestrichen mit dem Vorwurf, die Hochschule habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt. Getty Images / Spencer Platt

Todd Wolfson, Präsident der American Association of University Professors, bezeichnete die Einigung als "Katastrophe für die Unabhängigkeit der Hochschulen und Universitäten im ganzen Land". Außerdem sagte Wolfson laut "Guardian": "Trumps autoritäre Neigungen werden dadurch nur noch weiter angeheizt."

Am stärksten unter Druck steht derzeit Columbia. Die Universität muss nicht nur 221 Millionen Dollar zahlen, sondern sich auch einer staatlichen Aufsicht unterwerfen, Lehrpläne anpassen und neue Standards für Israel- und Judentum-Studien einführen. 

Eingriffe in die Hochschulautonomie

Auch Brown und die University of Pennsylvania stimmten tiefgreifenden Eingriffen in ihre internen Strukturen zu. Die Brown akzeptierte unter anderem staatliche Vorgaben zur Geschlechterdefinition – ein Schritt, der laut progressiven Aktivisten die Rechte von Transpersonen gefährdet.

Für Bildungsexperten wie Isaac Kamola ist klar: "Jede Universität, die sich diesem Erpressungsmodell beugt, macht es zur Strategie – und gefährdet damit alle anderen." Die Angst wächst, dass die Universitäten zum Präzedenzfall werden – mit gravierenden Folgen für Wissenschaftsfreiheit und Demokratie in den USA, so der "Guardian".