Investor will 33 Mini-Wohnungen bauen – doch Stadt fürchtet den Verkehr

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Auf diesem freien Grundstück zwischen Schützenstraße und Giesingerstraße in Weilheim würde ein Investor gern einen Neubau mit 33 Appartements und zwei Läden errichten. © Ruder

Es wären Mini-Wohnungen, wie sie in Weilheim durchaus gesucht sind: 33 Appartements würde ein Investor gern in einem Neubau an der Schützenstraße schaffen. Doch der Stadt ist das „zu massiv“ – vor allem mit Blick auf die Verkehrssituation.

Weilheim – Ein vierstöckiger Neubau auf dem schon länger brachliegenden Grundstück Schützenstraße 13, direkt am Bahndamm: Gegen das Gebäude selbst hätte der Bauausschuss des Weilheimer Stadtrates nichts einzuwenden. Vor drei Jahren schon hat das Gremium einer ähnlich dimensionierten Planung für das Areal, auf dem sich früher ein Schreinerei-Lager befand, zugestimmt. Damals war von einem 42 Meter langen und knapp 12 Meter hohen Mehrfamilienhaus mit 13 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten die Rede, verkehrsmäßig erschlossen von Süden über die Giesingerstraße. Dafür liegt laut Stadtbauamt eine Baugenehmigung vor.

Stadtbauamt warnt: „Wir produzieren da ein Verkehrschaos“

Inzwischen hat das Grundstück aber einen neuen Eigentümer. Und dieser – dem Vernehmen nach ein Investor aus Petersdorf – hat nun per „Vorabzug eines Bauantrages“ eine neue Planung vorgelegt. Die Ausmaße des Neubaus bleiben demnach gleich. Doch in diesem sollen nun 33 Appartements (elf davon behindertengerecht) sowie zwei kleine Gewerbeeinheiten untergebracht werden. Die erforderlichen Autostellplätze werden größtenteils als so genannte Doppelparker in einer Tiefgarage nachgewiesen.

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„Die Kubatur ist in Ordnung“, kommentierte Bauamt-Mitarbeiter Stefan Kirchmayer den neuen Entwurf in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung; dieser entspreche der bereits genehmigten Planung. Doch die Nutzung des Gebäudes wäre „erheblich massiver“. Es brauche dafür mehr Stellplätze – wobei Duplexparker in der Realität von den Nutzern „ungern angenommen“ würden – und entstünde mehr Verkehr in der „engen“ Giesingerstraße. „Wir produzieren da aus unserer Sicht ein Verkehrschaos“, so Kirchmayer.

BfW-Sprecherin nennt die vorgesehenen Läden einen „Witz“

So sah es auch Brigitte Holeczek. Sie stehe zwar zur Größe des Gebäudes, „und wir brauchen auch Appartement-Wohnungen in Weilheim“, sagte die BfW-Sprecherin. Aber diese sollten nicht in reinen Appartement-Häusern geschaffen werden. 33 Stück, das sei „zu massiv an einem Ort“. Einen „Witz“ nannte Holeczek zudem die vorgesehenen Läden mit 21 beziehungsweise 27 Quadratmetern Größe. Das sei „schon so angelegt, dass es weitere Appartements werden können“.

CSU-Vertreter moniert: Nötige Stellplatz-Zahl mit Duplexparkern „hingerechnet“

Die Appartements störten ihn nicht, bemerkte Klaus Gast seitens der CSU, „aber die Parksituation passt hier einfach nicht“. Mit Duplexparkern werde die nötige Anzahl „hingerechnet“, so Gast, „aber das funktioniert in der Praxis nicht“.

Den Hinweis des Stadtbauamtes, „dass es aus verkehrlichen Gründen nicht passt“, befand Alfred Honisch für ein Novum, und zwar für ein positives. „Das ist von der richtigen Stelle her aufgezäumt“, lobte der Grünen-Vertreter – und fügte an, dass dies in der Vergangenheit „bei anderen Neubauprojekten nicht immer so gesehen worden“ sei.

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Nun soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden

Da es für das fragliche Grundstück keinen Bebauungsplan gibt, richten sich die Bebauungsmöglichkeiten aktuell nach den Gebäuden in der Umgebung. Verhindert werden könne das neue Vorhaben nur per Bauleitplanung mitsamt Erlass einer Veränderungssperre, hieß es im Ausschuss. So lehnte das Gremium die eingereichte Anfrage einstimmig ab. Zugleich wurde einmütig dafür votiert, für das Antragsgrundstück und das westlich angrenzende Areal einen Bebauungsplan aufzustellen. Ehe der Stadtrat darüber entscheidet, wolle man die Ablehnung aber erst dem Bauwerber mitteilen und mit ihm das Gespräch suchen.

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