Penzberg: „Heilige Nacht“ hilft - Spende für Mae Luiza-Verein
Penzberg - In Penzberg wird in der Weihnachtszeit stets die „Heilige Nacht“ gelesen. Das kommt gut an und bringt auch was: Diesmal gibt es eine Spende für ein besonderes Brasilien-Projekt.
Die Lesung des Thoma-Klassikers „Heilige Nacht“ hat in Penzberg eine lange und gute Tradition. Gut 130 Besucher hatten im vorweihnachtlichen Dezember andächtig der Vortragskunst von Johannes Bauer im Metropol-Saal gelauscht. Veranstaltet worden war die Lesung, musikalisch garniert von der „HerrschaftsSaitn“ und den Nantesbucher Sängern, von der Kulturgemeinschaft zusammen mit der Stadt.
Scheck über 1000 Euro
Wie es ebenfalls gute Tradition ist, wurde der Erlös wieder gespendet. Den großen Scheck über 1000 Euro überreichten Bauer und Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) nun dem Partnerschaftsverein Mae Luiza in Gestalt von Vorsitzender Gisela Matschl. Die Freundschaft, verwurzelt in der Pfarrei Christkönig, mit dem Viertel der brasilianischen Metropole Natal, hat auch eine lange Tradition: Aus den Kontakten von Padre Sabino Gentili, sozial engagierte Geistlicher in Mae Luiza, mit dem damaligen Stadtpfarrer Konrad Albrecht entstand vor mittlerweile 37 Jahren der Penzberger Partnerschaftsverein.
2023 wurde in dem Viertel doppeltes Jubiläum gefeiert: 1983 wurde dort das von Padre Sabino initiierte Centro Socio eröffnet. 2002 kam das Bildungszentrum Casa Crecer, es folgten ein Altenheim, ein Kindergarten und eine Musikschule. Zum 40-Jährigen war Vereinschefin Matschl 2023 mit einigen Penzbergern nach Brasilien gereist. Davon brachte sie nun jeweils ein eigens im Viertel gefertigtes Jubiläums-Shirt für Bauer und Korpan mit.
Schule ist wichtig in Mae Luiza
Über die Spende freute sich Matschl sehr. Gelder aus Penzberg würden „zur freien Verfügung“ nach Mae Luiza geschickt – die Leute dort wissen genau, für was sie es brauchen.“ Gerade die nichtstaatliche Schule im Viertel ist nach der Corona-Zwangspause wichtig: Unterricht tut Not, weil durch die schullose Zeit der Analphabetismus in der Jugend wieder um sich gegriffen hat. „Dass so ein Rückschritt kommt, konnte ich mir nicht vorstellen“, ist Matschl erschrocken.
Die jetzige Spende wird umgehend nach Brasilien geschickt. 810 Euro waren als Erlös beim Lesungsabend zusammen gekommen. Den Rest hatte Monika Uhl, die auch zweite Vorsitzende der Kulturgemeinschaft ist, aufgestockt.
Johannes Bauer liest seit 2012
Die Lesung der „Heiligen Nacht“, von Willi und Bruni Heidrich angestoßen, hatte 1984 ihre Premiere gefeiert. Franz Wagner las sie lange Zeit. 2012 übernahm Johannes Bauer den Part, die Idee dazu kam von der Kulturgemeinschaft. „Er wird von Jahr zu Jahr besser“, schmunzelte Vorsitzender Thomas Sendl bei der Spendenübergabe. Bauer treffe die Charakter der Erzählung wunderbar.
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Heuer in der Adventszeit steht wieder eine Auflage an. Lesen wird natürlich Bauer. „Wenn die Stimme hält“, lachte dieser. Immerhin zwölf verschiedene Stimmen muss er nämlich in der „Heiligen Nacht“ wiedergeben. Zum dann 40-Jährigen der Veranstaltung ist noch nichts besonderes geplant, aber die Stadt werde sich Gedanken machen, hieß es.