Drohnen-Einsatz: Penzberger Bergwacht hilft an der Notkarspitze
Penzberg - Die Bergwacht Penzberg wurde zu einem Drohnen-Einsatz zur Notkarspitze gerufen. Aufgrund der widrigen Witterung musste der Flug allerdings abgebrochen werden.
Am Samstag (6. Januar) wurde bei der Bergwacht (BW) Penzberg gegen 18 Uhr die telefonische Anfrage gestellt, ob die Drohne im Gebiet der Notkarspitze bei widrigen Wetterbedingungen (starker Schneefall, tiefe Temperaturen und schlechte Sicht) Wärme-Packs, Essen und Licht zu zwei Wanderer fliegen und abwerfen könne. Die beiden Personen befanden sich rund 100 Meter unterhalb des Gipfels auf 1800 Meter und waren unterkühlt, einer von ihnen hatte sich verletzt, teilt die BW in einem Bericht mit.
Die Einsatzkräfte der Bergwachten Ober- und Unterammergau sowie Garmisch-Partenkirchen waren aufgrund der Witterung zu einem bodengebundenen Zustieg mit einer Dauer von circa 3 Stunden gezwungen. Die umliegend stationierten Rettungshubschrauber konnten nicht fliegen.
Nach einer kurzen Abstimmung der drei einsatzbereiten Piloten wurde laut BW entschieden, dass ein Flugversuch unternommen werden sollte. Die beiden Penzberger Piloten rückten mit dem Einsatzfahrzeug für Vermisstensuchen und Drohneneinsätze „LKLD 1“ Richtung Oberammergau aus. Der dritte Pilot, der Einsatzkraft der Bergwacht Bad Kohlgrub ist, brach von dort auf. Nach einem Wetterupdate des diensthabenden Hubschrauberpiloten der Luftrettungsstation Murnau wurde der geplante Drohnenstartplatz auf circa 950 Meter Höhe angesteuert.
Drohnenstartplatz nicht zu erreichen
Da dieser nach Angaben der BW allerdings selbst mit Schneeketten nicht erreicht werden konnte, wurde eine Position auf 850 Meter Höhe im Gießenbachtal als neuer Startplatz gewählt. Von dort aus musste doppelt so weit und circa 100 Meter höher über Grund geflogen werden, um die Wanderer zu erreichen, heißt es in dem Bericht weiter.
Auf ungefähr 600 Metern Höhe musste der Flug aufgrund des Schneefalls, fehlender Sicht und der Gefahr von Eisbildung auf den Propellern abgebrochen werden, teilt die Penzberger BW mit.
Nachdem alle Geräte wieder verpackt und die „LKLD“-Mannschaft zur Abfahrt bereit war, kam der unverletzte Wanderer den Piloten entgegen und machte genaue Angaben zum Aufenthaltsort und Zustand seines Begleiters. Dadurch wurde der Einsatz zielgerichtet durch die Einsatzkräfte der umliegenden Bergwachten weitergeführt.
Rettung dauert 3,5 Stunden
Laut BW wurde der zweite Wanderer mit einer Schulterverletzung und ohne Schuhe aufgefunden. Nach der Erstversorgung wurde er mittels Akja ins Tal transportiert. Die Rettung dauerte insgesamt 3,5 Studen.
Meine news
Das Drohnenteam aus Penzberg besetzte während des laufenden Einsatzes bis circa 23.45 Uhr die Wache in Oberammergau. Da sämtliche Einsatzkräfte, mit Ausnahme des Einsatzleiters, an der Notkarspitze beteiligt waren, wäre sonst im Falle eines weiteren Einsatzes niemand verfügbar gewesen.