Wodka-Verbot wird Russlands Soldaten zum Verhängnis: Ukraine-Partisanen berichten
Mit einem falschen Benutzerprofil im sozialen Netzwerk angelockt, mit Wodka vergiftet: Ukrainische Partisanen üben in den besetzten Gebieten dreisten Widerstand.
Mariupol – Aus den besetzten Teilen der Ukraine wird immer mehr über Widerstands- und Partisanenbewegungen bekannt, die mit Tricks russische Soldaten und Offizielle angreifen und töten. So gab es zum Beispiel in den vergangenen Monaten immer wieder Berichte über dutzende russische Besatzungsbeamte und -soldaten, die vergiftet oder anderweitig in einen Hinterhalt gelockt und angegriffen wurden.
Nun erklärten anonyme Mitglieder einer Gruppe aus dem von Russland besetzten Mariupol der ukrainischen Zeitung Kyiv Post, wie die Partisanen bei einem Angriff auf eine Gruppe russischer Soldaten vorgegangen sind, bei dem drei Männer gestorben sein sollen und über ein Dutzend weitere mit Vergiftungserscheinungen behandelt werden mussten.

Partisanen im Ukraine-Krieg: Widerstand mit Gift und sozialen Medien
Dabei hätte die Kontaktanbahnung mit den Soldaten über ein gefälschtes Profil auf der Facebook-ähnlichen russischen Plattform Vkontakte stattgefunden, die russische Soldaten laut den Informanten der Zeitung häufig „wie Tinder“ nutzten, um Frauen kennenzulernen. Im Chat mit russischen Soldaten hätten die Widerstandskämpfer daraufhin herausgefunden, dass es für russische Soldaten in Mariupol ein Wodka-Verkaufsverbot gab und das Getränk damit zu den viel gesuchten Gütern zählte.
Daraufhin habe sich einer aus der Partisanengruppe russischen Soldaten gegenüber als Wodka-Verkäufer ausgegeben und den Militärs in dicke schwarze Winterkleidung gehüllt Wodka-Flaschen verkauft, die mit einer Spritze präpariert und mit Gift versetzt waren, was einige Männer das Leben kostete. Im Gespräch mit der Zeitung beteuern die Partisanen, dass die russischen Besatzungsbehörden die Attentäter bis heute nicht hätten ausmachen können.
Todesfälle nach Partisanen-Attacken in der Ukraine: Dutzende Soldaten ermordet
Zwar konnte die Zeitung die Darstellungen der Widerstandskämpfer nicht verifizieren, verweist jedoch darauf, dass Berichte über ähnliche Fälle in den besetzten Gebieten der Ukraine häufiger würden. So würden in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Attentate auf russische Soldaten oder Besatzungsbeamte bekannt.
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In einem Fall waren etwa vor wenigen Wochen zwei Dutzend russischer Soldaten gestorben und elf weitere mit Vergiftungen behandelt worden, nachdem „zwei nette Mädchen“ vergiftetes Essen an einem Militär-Checkpoint in Simferopol auf der besetzten Krim abgeliefert hätten. Im November waren russische Regierungsbeamte in Melitopol vergiftet worden, nachdem sie bei einem Lieferservice bestellt und vergiftetes Essen oder Getränke erhalten hatten. (saka)