AfD mit größtem Umfrage-Verlust seit fast zwei Jahren – doch Ampel profitiert nicht
Umfrage-Hoch gebrochen? Für die AfD geht der Trend abwärts – leicht. Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ erreicht laut Insa zweistellige Werte.
Berlin – Nach den Großprotesten gegen Rechtsextremismus liegt eine der ersten Umfragen vor – und entgegen dem Trend der vergangenen Monate verliert die AfD in ihr: Sie fällt von 23 auf 21,5 Prozent. Die Demos „zeigen Wirkung“ befand Meinungsforscher und Insa-Chef Hermann Binkert dazu im Gespräch mit der Bild. Die Zeitung hatte die Umfrage bei seinem Institut in Auftrag gegeben.
Laut Bild handelt es sich beim Ergebnis des Insa-„Meinungstrends“ um „das größte Umfrage-Minus für die AfD seit fast zwei Jahren“. Profitiert die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP davon? Nein. Die Regierung von Kanzler Olaf Scholz erreichte zusammen 31 Prozent, die SPD selbst sogar nur 13,5 Prozent. Prozentpunkte hinzu gewannen hingegen „sonstige Parteien“. Zu ihnen zählt in der Umfrage auch das neu gegründete „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW).
Nach den Protesten gegen Rechts: AfD verliert Punkte in Umfrage
Für die Erhebung wurden vom 19. bis zum 22. Januar 2024 insgesamt 2006 Bürgerinnen und Bürger befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz lag bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Während SPD und FDP aktuell also umfrage- und mitgliedermäßig schrumpfen, legte die AfD in beiden Bereichen zuletzt zu. Nach Angaben von Anfang Januar zählte sie zum Jahreswechsel 40.131 Mitglieder – rund 37 Prozent mehr als Ende 2022, als sie auf 29 296 Mitglieder gekommen war.
Verfassungsschutz stuft AfD in Teilen als „gesichert rechtsextremistisch“ ein
Die AfD ist Umfragen zufolge in Brandenburg, Sachsen, und Thüringen so stark wie nie. Dort sind im Herbst Landtagswahlen. Diese Karte zeigt, wie stark die AfD in Ihrem Bundesland ist. Die Info-Grafik basiert auf Umfragewerten. Nach Bekanntwerden des Geheimtreffens in Potsdam, bei dem auch AfD-Mitglieder über die millionenfache Ausweisung deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund sprachen, regt sich Widerstand, auch in besagten Straßenprotesten.
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Der Verfassungsschutz stuft die AfD in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextremistisch“ ein. Beim Bundesverfassungsgericht steht an diesem Dienstag (23. Januar) ein Grundsatzurteil an: Es geht um die Frage, ob die rechtsextreme Partei „Die Heimat“ – die Nachfolgepartei der NPD – von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen werden kann. CSU-Chef Markus Söder hatte das erwartete Urteil als „Blaupause für die AfD“ bezeichnet – und für seine Überlegungen auch Zustimmung von SPD und Grünen bekommen. (frs)