Protest am Bohrturm in Reichling „live“ nach Uganda übertragen und auf Bohrturm geklettert

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Der Protest vor dem Bohrturm in Reichling wurde per Video㈠schalte direkt nach Uganda übertragen. © Manuela Schmid

Mit zwei Aktionen demonstrierten Klimaaktivisten am vergangenen Mittwoch und Donnerstag in Reichling gegen die laufenden Gasbohrungen.

Reichling – Mit einer Protestaktion am Bohrturm in Reichling haben Klimaaktivisten aus der Umgebung jetzt ihre Solidarität mit afrikanischen Ländern bekundet, die vom Klimawandel in großem Ausmaß betroffen sind. Die Aktion wurde per Videoschalte live nach Uganda übertragen, wo das „Little Hands Go Green Festival“ in der Hauptstadt Kampala stattfand. Mehr als 10 000 Menschen waren zu dem Festival gekommen und sahen dort das Video von dem Protest vor dem Reichlinger Bohrturm, wo derzeit die umstrittene Erdgasprobebohrung stattfindet.

„Wir wollen den Menschen zeigen, dass wir hier vor Ort etwas gegen den Klimawandel tun“, erklärte Aktivist Chris Baier zu den Hintergründen der Aktion. „Die Menschen dort in Uganda sollen sehen, dass wir uns einsetzen – denn sie sind ja viel stärker vom Klimawandel betroffen als wir“, erklärte Baier. Besonders der Süden Ugandas leide unter den negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung, machte der Aktivist deutlich.

Auf Bohrturm geklettert

Die Organisation „Little Hands Go Green“, die das Festival veranstaltete, fördert das Umweltbewusstsein in Uganda durch Aktionen für junge Menschen. Sie möchte Kinder und deren Eltern dazu inspirieren, umweltbewusst und nachhaltig zu leben und zu arbeiten. Ferner setzt sich die Organisation für Klimagerechtigkeit ein. Durch Bildungsarbeit hilft die Organisation außerdem dabei, dass die Menschen trotz Klimawandels eine langfristige Perspektive in Uganda haben.

Gasausstieg gefordert

Und der Protest ging noch weiter: Aktivisten der Gruppe „Ende Gelände“ kletterten am Donnerstag am frühen Morgen auf den Bohrturm in Reichling. Mit Bannern protestierten sie gegen die laufende Probebohrung nach Erdgas und kritisierten Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

„Hubert, wie verbohrt kann man sein?“, prangerten die rund zehn Aktivisten auf einem Banner an, das sie ganz oben am Bohrturm angebracht hatten und forderten: „Gasausstieg jetzt, hier und weltweit!“. Auf einem anderen Banner stand „Gas ist Gift“.

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