„Sensationell!“ Das sagen die ersten Besucherinnen und Besucher zum neuen Asamgebäude in Freising
65 Millionen Euro hat die Stadt Freising in ihr neues Kulturzentrum investiert. Ob sich das gelohnt hat? Ja, finden alle, die das Asam am Eröffnungswochenende besucht haben.
Freising – Vor dem Asamgebäude erinnert am Freitag nichts mehr an die Großbaustelle, die Freisings Stadtbild sieben lange Jahre geprägt hat. Das Gerüst ist verschwunden, kein Baustellenfahrzeug, das mit Sondergenehmigung durch die Fußgängerzone bis vor die Tür gefahren ist, ist hier mehr zu sehen. Mit dem heutigen Tag lässt Freising diese Zeit hinter sich. Der langsersehnte Tag der Eröffnung ist gekommen. Endlich. Vergessen auch, dass man den eigentlich schon im April feiern wollte.

Im Innenhof sind die Tische des neuen Restaurants, dem „Wielands im Asam“, festlich gedeckt. Die geladenen Gäste werden von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in Empfang genommen. Nach einem Wort gefragt, das Freisings neues Kulturzentrum, das neue Schmuckstück im Herzen der Stadt, beschreibt, muss er nicht lange suchen: „Sensationell!“ Im Laufe des zweitägigen Festakts werden ihm die unzähligen Menschen, die das neue Asam zum ersten Mal sehen, recht geben.
Diejenigen, die zeitig zum Sektempfang vor der offiziellen Eröffnung um 15 Uhr gekommen sind, erkunden das neue Gebäude schon einmal ein bisschen, wagen etwa auch einen ersten Blick in das Restaurant: Großzügig, mit heimeligen Sitznischen, die den Blick auf die Fischergasse freigeben. Jenem Platz, den Hochbauamtsleiter Robert Naujokat und Projektleiter Ulrich Setzwein schon vor vielen Wochen zu ihrem Stammplatz auserkoren haben, sobald der Gastronomiebetrieb öffnet. An diesem Wochenende übernimmt das Wielands zwar die Bewirtung der Festgäste, der offizielle Startschuss fällt aber zu einem späteren Zeitpunkt.

Ulrich Setzwein zeigt einer kleinen Gruppe gerade das „Asam öffne dich“, die Freilichtbühne jenseits des Asamgebäudes. 15 Jahre liegen zurück, als Architekt und Planer Michael Deppisch diese Idee der Stadt Freising erstmals vorgetragen hat. Dass dieser „Arbeitstitel“ am Ende der Name der Bühne sein wird, die gleichzeitig Lastenaufzug und Kunstwerk aus eloxierten Aluminiumlamellen, die sich zum Bild des Freisinger Mohren zusammenfügen, ist, macht den Ideengeber heute freilich mächtig stolz.
Stolz ist auch Robert Naujokat. Nämlich darauf, „dass es den Menschen so gefällt“, wie er am Samstag sagt. „Es ist schon sehr gelungen“, gibt er sich fast ein wenig bescheiden. Vielleicht muss er die vergangenen Jahre, in denen er und sein Team im Rathaus mit Hochdruck und sicher auch nicht ohne Stress und Ärger auf diesen Tag hingearbeitet haben, erst einmal sacken lassen.
Das Projekt habe ihn schon einige schlaflose Nächte beschert. Dass die nun der Vergangenheit angehören, da ist er sich sicher. „Endlich haben wir‘s geschafft!“
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Einer, der sich die Wucht des ersten Eindrucks bis zum Tag der offiziellen Eröffnung aufsparen wollte, der das Asam ganz bewusst zu keiner Veranstaltung vorab besucht hat, ist Freisings Alt-Oberbürgermeister Dieter Thalhammer. „Der erste Eindruck ist gut, hier wurde offenbar gut gearbeitet“, sagt er am Freitag, als er erstmals den lichtdurchfluteten Innenhof sieht. Sein vorsichtiges Urteil wird er später noch nach oben korrigieren. Dann, wenn er alles gesehen hat.
Auch, wenn das Asam sieben Jahre geschlossen war, ist es zur Eröffnung nicht nur das Neue, das die Gäste dankbar zur Kenntnis nehmen, sondern auch das Vertraute. Die Garderobe ist an altbekannter Stelle zu finden, die Damen, die die Menschen hier freundlich in Empfang nehmen, kennt man noch von „damals“ – aus der Zeit vor der Mammutsanierung.
Ich muss wirklich sagen, es ist alles sehr gelungen.
Dass diese, wie die drei Architekten in ihrer Rede gleich betonen werden, „höchste Perfektion“ erforderte, das ist im neuen Kulturzentrum Freisings an allen Ecken zu sehen. Herzstück und „die räumliche Klammer“ der drei Ebenen des Hauses, wie Architekt Anton Mang sagt, ist die neue Treppe. Und die erfährt ganz besonders viel Bewunderung am Eröffnungswochenende.
Ulrike Götz, die, ebenso wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, an beiden Eröffnungstagen eine Festrede hält, ist vor allem am Samstag „schon ein bisschen aufgeregt“, wie sie gesteht. Kein Wunder: Ist es doch der große Tag „ihres Babys“, des Stadtmuseums. Im neuen Asam haben alle Beteiligten ganze Arbeit geleistet: Das zeigt sich auch an der Begeisterung aller, die seit Monaten hier ein und aus gehen. Wie eben Ulrike Götz, die sich gar nicht an dem hellen, freundlichen Ambiente des ganzen Hauses sattsehen kann.

„Freising hat hier ein Juwel für die nächsten Jahrzehnte geschaffen“, lautet dann auch das Urteil eines Mannes, den in den vergangenen Jahren das Thema Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes beschäftigt hat: MdL Johannes Becher, der aus einem vor dem Verfall stehenden Haus in Moosburg in jahrelanger Arbeit ein Schmuckstück gemacht hat, ist begeistert vom „kulturellen Zentrum der Stadt Freising“.
Aber auch die, die die Sanierung hautnah begleitet haben, wie etwa Kulturamtsleiter Markus Bader, geraten ins Schwärmen: „So ein wundervolles Haus, das ist einzigartig in der Umgebung.“
Im zweiten Stock ist neben dem altehrwürdigen Asamsaal unter dem Deckenfresko seines Namensgebers Hans Georg Asam und Nikolaus Liechtenfurtner etwas dazugekommen. Versteckt, am Ende eines breiten Flures, der mit einer Tür vom Foyer getrennt ist, liegt der kleine Saal.
Zu entdecken gibt es also vieles im Asam. Die Gelegenheit dazu nutzen nicht nur die geladenen Gäste, sondern unzählige Freisingerinnen und Freisinger beim Tag der offenen Tür, zu dem der Oberbürgermeister um 14 Uhr offiziell begrüßt.
Fehlt noch das finale Urteil von Alt-OB Dieter Thalhammer: „Ich muss wirklich sagen, es ist alles sehr gelungen. Hervorragend.“