„Habe mich das lange nicht getraut“: Star-Komikerin spielt besonderes Solo am Starnberger See

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Ihr Comedy-Solo „Verdammt, ich lieb‘ mich“ spielt Angela Ascher im Klosterhof Bernried. © Frank Lübke

Es ist ein ganz besonderes Solo, das Angela Ascher am 20. Juli im Klosterhof Bernried spielt. Warum die bekannte Schauspielerin und Komikerin dafür „erst Mitte 40 werden musste“, verrät sie im Interview.

Sie ist bekannt als Hauptdarstellerin der BR-Comedy-Serie „Fraueng‘schichten“, spielte in Top-Theatern wie dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, und legendär sind ihre Auftritte als Ilse Aigner beim Derblecken auf dem Münchner Nockherberg: Am kommenden Sonntag, 20. Juli, 20 Uhr, zeigt Angela Ascher (47) nun ihr erstes Comedy-Solo im Klosterhof Bernried (siehe unten). Warum sie „erst Mitte 40 werden musste“, um dieses Solo mit dem Titel „Verdammt, ich lieb mich!“ anzupacken, und warum der Schauplatz ganz nahe am Starnberger See Heimatgefühle bei ihr auslöst, das erklärt die Niederbayerin im Interview.

Sie spielten in bedeutenden Theatern und in bekannten TV-Serien, hatten eine eigene Comedy-Reihe im BR. Bei so viel Erfolg im Ensemble: Was hat Sie bewogen, ganz allein auf die Bühne zu gehen?

Eine Solo-Comedy-Show und die Menschen von Anfang bis Ende zum Lachen zu bringen, ist die Königsklasse und schwieriger als alles zusammen. Ich habe ja keine Rolle, hinter der ich mich verstecken kann, wie im Fernsehen oder auch am Nockherberg. Mich hat diese Herausforderung sehr gereizt, aber ich habe mich jahrelang nicht getraut. Ich musste erst Mitte 40 werden, um es anzupacken.

Und, wie sind die bisherigen Solo-Erfahrungen?

Gerade, weil es so herausfordernd ist, ist es gleichzeitig auch das Schönste, was ich je gemacht habe. Mein Auftrag ist es, jeden Abend die Menschen so richtig zum Lachen zu bringen und sie glücklicher nach Hause zu schicken, als sie gekommen sind. Was gibt es Schöneres? Gerade in den jetzigen Zeiten ist das wichtiger denn je. Ich bin unglaublich dankbar, dass es so gut ankommt und so viele Menschen in meine Shows kommen.  

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Worauf dürfen sich die Zuschauer in Ihrem Bühnenprogramm freuen? Schlüpfen Sie auch in Rollen, für die man Sie aus dem Fernsehen kennt?

Ich spiele natürlich Männer, pubertierende Kinder und auch meinen Vater an, aber keine Rollen vom Nockherberg. In meinem Solo-Programm bin ich 100 Prozent ich selbst und erzähle aus dem Leben einer Frau in der Mitte des Lebens, mit all seinen Höhen und Tiefen, und das schonungslos ehrlich. Es ist unglaublich lustig und aus dem Leben gegriffen. Ganz viele Frauen, ob jung oder alt, können sich damit identifizieren – und ihre Männer müssen oft noch mehr lachen und fühlen sich auch sehr abgeholt. 

Thema Ihres Solos ist ja die Selbstliebe. Wollen Sie damit auch eine Botschaft transportieren?

Mein Programm heißt „Verdammt, ich lieb mich!“ – mit einem großem Schwerpunkt auf „Verdammt“. Es ist nicht immer leicht, sich selbst zu lieben, gerade in einer Welt, wo einem ständig suggeriert wird, sich noch mehr zu perfektionieren, wo einem die Kinder oder der Mann zu Hause das Leben schwer machen. Aber ist dieser ganze Selbstoptimierungszwang nicht unglaublich anstrengend? Meine Message ist, das Leben anzunehmen, wie es ist, alles etwas leichter zu sehen und sich so zu lieben, wie man ist. 

In Ihrem Programm wird auch „ordentlich ausgeteilt“, heißt es in der Ankündigung. Über wen oder was können Sie sich denn so richtig aufregen?

Am allermeisten über mich! Aber auch über pubertierende Kinder, die Sozialen Medien, über die Männer und manche Politiker. Ich teile auf eine sehr freche Art und Weise in alle Richtungen aus. Das ist frech, lustig und trotzdem immer liebevoll. In einer Welt, wo so viel Hass und Streit herrscht, ist es mir ganz wichtig, zu vereinen und nicht zu spalten!

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Ihre Tour führte Sie schon durch ganz Bayern und darüber hinaus. Welche neuen, ungeahnten Lieblingsecken haben Sie dabei entdeckt?

Ich spiele oft an drei verschiedenen Orten in einer Woche, in großen Städten, aber auch in kleinen Dörfern, in Theatern und in Wirtshäusern. Ich hab‘ das Gefühl, dass ich als waschechte Bayerin Bayern nochmals ganz neu entdecke. Aber das Schönste ist, dass ich in Kontakt komme mit Menschen aus jeder Ecke im Land. Ich spreche mit Ihnen ja während der Show und lerne sie da schon ein bisschen kennen. Und wenn ich am Ende immer noch für Autogramme, Fotos und den ein oder anderen „Ratsch“ zur Verfügung stehe, ist es einer der schönsten Momente des Abends. 

Und jetzt ein Open-Air im Klosterhof Bernried, fast direkt am Starnberger See. Ist das ein besonderer Ort für Sie?   
 

Der Starnberger See ist ein besonderer Ort für mich. Wir haben Verwandte in Münsing und ich habe als Kind immer wieder ein paar Urlaubstage hier verbracht. Im Starnberger See habe ich schwimmen gelernt! Ansonsten ist es erst mein zweites Open-Air, von daher bin ich schon gespannt, ob das irgendwie anders ist. Besonders freue ich mich aber auf diese wunderschöne Location. Wann darf man schon in einem Klosterhof spielen? 

Eintrittskarten

für Angela Aschers Gastspiel am Sonntag, 20. Juli, im Klosterhof Bernried und für die dortigen Open-Air-Konzerte mit „Opera Brass“ („Summer Blues – Blechgeflüster unter Sternen”) am 18. Juli sowie „Dreiviertelblut“ („Prost Ewigkeit“) am 19. Juli gibt es online unter www.zuenftick.de. Beginn der Open-Airs ist jeweils um 20 Uhr.

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