Bei Felix Burda Awards: "War ganz angenehm": Schauspielerin Tina Ruland wirbt für Darmspiegelung
Zum 20. Mal wurden am 9. Mai 2025 die Felix Burda Awards verliehen. Mit dem 2003 erstmals initiierten Gesundheitspreis ehrt die Felix Burda Stiftung herausragendes Engagement für die Prävention von Darmkrebs.
Cathy Hummels moderierte auf dem Roten Teppich und traf dort unter anderem Schauspielerin Tina Ruland. Die 58-Jährige hat mehrere Krebsfälle in der Familie. „Bei meinem Vater wussten wir nicht, was der Anfangskrebs war, es ging dann sehr schnell“, erzählte sie. „Insofern bin ich sehr vorsichtig geworden und ich mache alle Vorsorgeuntersuchungen ganz brav mit.“
Auch eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung, habe Ruland bereits mehrfach gemacht. Etwa 20 Prozent der Koloskopien in Deutschland werden auf Wunsch des Patienten unter Narkose durchgeführt, so auch bei Ruland. „Es war überhaupt nicht schlimm“, erzählte sie auf dem Roten Teppich. „Man ruht sich eine Zeit lang aus. Als Mutter ist das ganz angenehm, man weiß, ich schlafe jetzt ganz ruhig und zufrieden und kann auch danach, wenn alles in Ordnung ist, guten gewissen auch nachts weiterschlafen.“
Die Schauspielerin ist zweifache Mutter. Sohn Jahvis Rahmoune war bei der Verleihung der Felix Burda Awards mit dabei. Dass seine Mutter regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen geht, weiß der Student zu schätzen: „Das ist natürlich auch super für mich. Ich habe sie natürlich gerne bei mir und das so lange wie möglich in meinem Leben. Da ist so eine Vorsorge natürlich ausschlaggebend.“
KI verbessert die Darmkrebs-Prognose
Verliehen wurde der Felix Burda Award unter anderem in der Kategorie "Medizin & Wissenschaft". Hier gewann das KI-Projekt "Deep Learning ermöglicht präzisere Prognose bei Darmkrebs“. Jakob Nikolas Kather, Professor für Klinische Künstliche Intelligenz, und seinen Kollegen ist es gelungen, eine Künstliche Intelligenz im Rahmen einer innovativen und methodisch hochwertigen Studie zu trainieren und für die Interpretation von Gewebsschnitten heranzuziehen.
Die Ergebnisse erlauben, eine Einteilung von Patienten in Risikogruppen und Aussagen zur Prognose zu treffen. Dies wiederum kann zu einer Individualisierung der Therapie und eine Verlängerung des Überlebens ermöglichen.
Wie Laudator Dietmar Frey, Direktor des Charité Lab for Artificial Intelligence in Medicine, erläuterte, erlauben die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit es, Patienten in Risikogruppen einzuteilen und Aussagen zum weiteren Krankheitsverlauf zu treffen. Weiter könne dieses Vorgehen andere diagnostische Maßnahmen, wie die Liquid Biopsy, von morphologischer Seite ergänzen.
Die Jury betonte, dass die vorliegende Studie ein hervorragendes Beispiel für translationale Forschung sei, die mit ihrem innovativen Ansatz weit in die Zukunft der Krebsmedizin weist. Die Ergebnisse können dazu beitragen, das Überleben zu verlängern. Zudem können Wissenschaftler weltweit auf den veröffentlichten Open-Source-Code des KI-Modells zugreifen, darauf aufbauen und die Darmkrebsforschung weiter voranbringen.
Bessere Vorsorge für Menschen mit geistigen und seelischen Behinderungen
In der Kategorie "Engagement des Jahres" gewann das Projekt „Leicht gesagt und einfach gemacht – Vorsorge und Früherkennung von Darm- und Hautkrebs“. Den Preis nahmen Giulia Kuchmann und Clemens Kraemer von der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen entgegen. Das Projekt widmet sich insbesondere den rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland, die von einer geistigen oder seelischen Behinderung betroffen sind. Sie haben mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Lern-, Lese- und Verständnisschwierigkeiten zu kämpfen und daher Schwierigkeiten, die üblichen Informationen zur Krebsvorsorge zu verstehen, zu beurteilen oder anzuwenden.
Dabei nehmen gerade diese Menschen die Angebote der Krebsfrüherkennung deutlich seltener in Anspruch als der Bevölkerungsdurchschnitt. Die Krebsgesellschaft NRW, die Evangelische Stiftung Volmarstein und die Hochschule für Gesundheit, Bochum haben hierfür 17 verschiedene Printprodukte und drei Videos, sowie eine Website in Leichter Sprache entwickelt.
Nach Ansicht der Jury adressieren die Projektverantwortlichen mit ihrer Kampagne ein bedeutendes Defizit in der bundesdeutschen Gesundheitslandschaft – die barrierefreie Aufklärung und Information über gesundheitsrelevante Themen.
Sonderpreis: Ehrenfelix
Die per Publikumsvoting im Vorfeld gewählte Ehrenfelix-Preisträgerin 2025, Esther Meyer, erhielt die Ehrennadel in Form des Original-Handschrift-"f" von Felix Burda, von Laudatorin Ruth Moschner überreicht. In ihrer humorvollen Laudatio outete sich die TV-Moderatorin als "Fan von Vorsorge-Terminen". Und dies nicht nur, weil sie familiär vorbelastet sei.
Moschner betonte den Durchhaltewillen von Esther Meyer, die als Mutter von zwei Kindern mit 44 Jahren an Darmkrebs erkrankte. Sie würdigte insbesondere das vielfältige, mediale Engagement der Hessin für die Darmkrebsvorsorge und ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Selbsthilfevereinigung Deutsche ILCO.
Disclaimer: Die Felix Burda Stiftung gehört wie FOCUS online zu Hubert Burda Media.