Dritter Wechsel in fünf Jahren: FOS Holzkirchen unter neuer Leitung – Container bleiben vorerst

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Weiter unverzichtbar: Obwohl die FOS Oberhaching mit Vorläuferklassen startet, haben sich so viel Münchner in Holzkirchen angemeldet, dass die Container bleiben. © Stefan Schweihofer

Er wird der vierte Schulleiter in der jungen Geschichte der FOS Holzkirchen: Stefan Schellenberger (59) folgt auf Cornelia Taube, die zurück an die Miesbacher Berufsschule wechselt. Zeitgleich startet in Oberhaching eine neue FOS mit vier Klassen. Für die erhoffte Entlastung reicht das aber nicht – die Container für Münchner Schüler in Holzkirchen bleiben vorerst bestehen.

Holzkirchen – Für Stefan Schellenberger erfüllt sich mit seinem Wechsel nach Holzkirchen ein langjähriger Wunsch: Er habe sich bereits zum dritten Mal um die Leitung der FOS beworben, verriet der 59-Jährige beim Abschied von der Berufsschule Rosenheim 1, die er im vergangenen Schuljahr geleitet hatte. Den Valleyer lockte unter anderem der kurze Fahrtweg: „In sieben Minuten bin ich dort“, wird er in einem Bericht über die Verabschiedung aus seiner Vorgängerschule zitiert.

Mit dem neuerlichen Wechsel wird die Schulleitung der Staatlichen Fachoberschule (FOS) zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren neu besetzt. Bildete Josef Schlemmer als Gründungsrektor von 2012 bis 2020 noch eine Konstante, wurde sein Nachfolger Michael Hüttl nach nur vier Jahren ans Ministerium nach München berufen. Cornelia Taube, die nun am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Miesbach die Nachfolge von Martin Greifenstein antritt (wir berichteten), blieb nur ein Jahr.

Neuer Rektor mit „großem Tatendrang“

Nun wartet auf die Holzkirchner ein Nachfolger mit „großem Tatendrang“, wie aus einem Bericht über die Rosenheimer Berufsschule hervorgeht. Seine bisherigen Stellvertreter erinnerten zum Abschied etwa an ein neues Schullogo, Schellenbergers Engagement für den Jahresbericht und für die Jubiläumsfeier der Schule. Der Valleyer habe ein Klima der Wertschätzung ins Kollegium gebracht, wird Claus Schemm zitiert.

Neuer Schulleiter: Stefan Schellenberger.
Neuer Schulleiter: Stefan Schellenberger. © Arno Zandl

Während die FOS personell nun in ruhigeres Fahrwasser steuern kann, ist bei den Schülerzahlen keine Entspannung in Sicht. Zwar startet die FOS Oberhaching, die langersehnte Entlastung, bereits im Herbst mit vier 11. Klassen in provisorischen Räumen in einem Bürogebäude am Bahnhof in Furth. Der Landkreis München hatte gehofft, durch diese Interims-Lösung die Zeit bis zur Eröffnung des Schulcampus Deisenhofen im November 2027 aus eigener Kraft überbrücken zu können. Doch die Anmeldezahlen aus dem Münchner Süden sind so hoch, dass die ebenfalls vom Landkreis München finanzierten Container in Holzkirchen auch im kommenden Schuljahr noch gebraucht werden.

Kreis München zahlt weiter für Container

Der Landkreis München beschloss jetzt, auch 2026 die Mietkosten der Container vor dem Schulcampus Holzkirchen in Höhe von 640 000 Euro zu tragen. „Sogar eine Verlängerung ist möglich“, sagte Landrat Christoph Göbel (CSU) jetzt im Kreisausschuss.

Bereits seit 2022 finanziert der Landkreis die der Holzkirchner FOS vorgelagerte Containeranlage für rund 120 Jugendliche aus München, die sich an der Holzkirchner FOS einschrieben. Eine Zweckvereinbarung regelt die Finanzierung und die Gastschulbeiträge, wobei die Schülerzahl aus München auf 280 begrenzt ist. Die Zahlen jedoch sind gestiegen und steigen weiter.

2024 hatte das Kultusministerium deswegen den Landkreis München aufgefordert, die Erweiterung der Container in Holzkirchen zu bezahlen. Um dies zu vermeiden, beschloss der Kreisausschuss, die FOS Oberhaching vorzeitig ab dem Schuljahr 2025/26 zu starten – auch um die FOS Holzkirchen zu entlasten, die aus allen Nähten platzt.

Interimsschule startet mit vier Klassen

Es gelang dem Landratsamt München, für die Interims-Schule ein Gewerbegebäude anzumieten, das nur 200 Meter von der S-Bahn-Haltestelle Furth entfernt und damit gut erreichbar ist. Derzeit liegen 116 Anmeldungen vor. Der Unterricht startet mit vier Klassen – drei davon in der Ausbildungsrichtung „Internationale Wirtschaft“ und eine Klasse im Zweig „Sozialwesen“.

Die Umbauarbeiten in dem Gewerbegebäude sind fast abgeschlossen. Die beiden Gebäudeteile sind mit einem Durchbruch verbunden, sodass die Schüler bei allen Wetterlagen trockenen Fußes die Räume wechseln können. Die Umbaukosten der angemieteten Räume betragen 996 500 Euro.

Trotz der neuen FOS bleiben die Anmeldezahlen in Holzkirchen weiter sehr hoch: Im Mai meldeten sich 340 Schüler für die Jahrgangsstufe 11 an, davon 166 aus München. Für 2025/26 werden insgesamt 782 Schüler (Stufe 11 bis 13) erwartet. 433 davon aus München. Die Entlastungswirkung der Oberhachinger Vorläuferklassen ist wohl auch deswegen begrenzt, weil die Fachrichtung Technik nur in Holzkirchen angeboten wird. avh / nap

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