Erste Vorläuferklassen in Oberhaching: FOS Holzkirchen hofft auf Entlastung
Schneller als gedacht könnte sich die räumliche Enge an der FOS Holzkirchen entspannen. Schon im Herbst starten vier Vorläuferklassen der FOS Oberhaching in einem provisorischen Quartier in Furth. Die Hoffnung ist, dass sich viele Schüler aus dem Landkreis München nicht mehr in Holzkirchen einschreiben.
Holzkirchen/Oberhaching – Das Schulmodell Fachoberschule (FOS), es ist ein Erfolgsmodell. Der Andrang ist so groß, dass die Staatliche FOS in Holzkirchen aus allen Nähten platzt. „Wir wachsen jedes Jahr weiter“, sagt Schulleiterin Cornelia Taube, die zu Schuljahresbeginn die Leitung von Vorgänger Michael Hüttl übernommen hat.
Jetzt aber ist Entlastung in Sicht: Schon heuer im September starten vier Vorläufer-Klassen der künftigen FOS Oberhaching – noch nicht im Neubau am Campus in Deisenhofen, sondern provisorisch in einem Bürogebäude unweit der S-Bahnstation Furth. Hier dürfen sich Jugendliche aus dem südlichen Landkreis München einschreiben, die sich damit den Weg nach Holzkirchen sparen können. Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich im Zeitraum vom 17. bis 28. Februar über die FOS Holzkirchen (www.fos-holzkirchen.de) für die FOS Oberhaching anmelden.
Für die FOS in Holzkirchen könnten die Vorläuferklassen in Furth ein kleiner Befreiungsschlag werden. Denn dank der günstigen Bahnanbindung bevölkern nicht nur Schüler aus dem Landkreis Miesbach den 2014 eröffneten Neubau am Ortsrand (neben dem Gymnasium), sondern auch viele Jugendliche aus Sauerlach und den südlichen Gemeinden des Landkreises München. Aktuell sind 660 Schüler in 30 Klassen eingeschrieben, knapp die Hälfte davon sind „Münchner“.
Der Landkreis München bezahlt deswegen seit 2022 einen Containerbau am Eingang der Holzkirchner FOS – als Übergangslösung, bis der große Schulcampus an der S-Bahnstation Deisenhofen fertig ist; dort entsteht nicht nur eine zusätzliche Fachoberschule, sondern auch eine Realschule, eine Mensa, eine Mehrzweckhalle sowie Außensport- und Freizeitanlagen. Jetzt gelang es dem Landkreis, Räumlichkeiten in einem Bürogebäude in Furth zu finden, die schon ab diesem Jahr einen „Vorläuferbetrieb“ der FOS Oberhaching ermöglichen.
Wie Cornelia Taube auf Anfrage berichtet, sind in Furth vier Einstiegsklassen (Jahrgangsstufe 11) geplant, je zwei mit den Fachrichtungen Internationale Wirtschaft und Sozialwesen. Die Einschreibungen laufen noch bis Ende Februar über die FOS Holzkirchen. „Anfang März wissen wir, wer sich wo anmeldet“, sagt Taube.
Auch wenn sich die Hoffnung erfüllt und Holzkirchen um die vier Einstiegsklassen entlastet wird, geht Taube nicht davon aus, dass die Container (vier Klassenräume) im Sommer abgebaut werden können. „Denn die Münchner Schüler, die schon bei uns sind, machen auch bei uns ihren Abschluss.“ Allein im September starteten 14 Klassen – der stärkste Einstiegsjahrgang, den die Holzkirchner FOS je aufnahm. „Die Container werden vorerst wohl noch bleiben“, glaubt die Schulleiterin.
Die Raumsituation also ist weiter angespannt. Fünf Klassen weniger als derzeit, dann also 25, „damit könnten wir wieder gut arbeiten“, sagt Cornelia Taube. Ob die Anmeldelisten das hergeben und die kleine Vorläufer-Schule in Furth zieht? „Eine Prognose wagt derzeit niemand“, sagt die Schulleiterin. Wie die neue FOS in Furth-Oberhaching bietet die Holzkirchner FOS die Fachrichtungen Internationale Wirtschaft und Sozialwesen, dazu aber auch die Fachrichtungen Wirtschaft und Technik. Will heißen: Wer sich aus Sauerlach und Umgebung für die beiden letzteren entscheidet, muss weiterhin nach Holzkirchen fahren.
Wenn die FOS Oberhaching ihr Provisorium in Furth verlässt und in Deisenhofen ihren Neubau bezieht, sollen dort zusätzlich die Fachrichtungen Technik (wie in Holzkirchen) und Gesundheit angeboten werden. Das heißt dann im Umkehrschluss: Interessieren sich Jugendliche aus dem Landkreis Miesbach für den FOS-Zweig Gesundheit, könnten sie sich ein paar Stationen in die S-Bahn setzen und nach Deisenhofen pendeln. Wie das Kultusministerium in einer Pressemitteilung erklärte, soll der gesamte Campus 2028 fertig sein.
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Eine Schwächung des FOS-Standorts Holzkirchen durch die FOS Deisenhofen fürchtet Taube nicht. Vielmehr sei davon auszugehen, dass Holzkirchen keinen Anbau mehr braucht – eine Sorge weniger für den Landkreis Miesbach.
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