Für Tiere in Not setzt sich der Holzkirchner Verein „Animal Friends“ ein. Gründerin Helena Neumeier hat jetzt das Projekt „Mit Kochlöffel und Herz für Straßenhunde in Afrika“ ins Leben gerufen. Mit drei weiteren Holzkirchnerinnen kocht sie im Neubiberger Café Kahu ein veganes Vier-Gänge-Menü, dessen Erlös in Futter, medizinische Versorgung, Filter für sauberes Wasser und die Sterilisation von Straßenhunden in Kenia fließt.
Im Interview erklärt die Vereinsvorsitzende, wie sie es als Hobbyköchin schafft, 50 Gäste professionell zu bewirten.
Frau Neumeier, wie kamen Sie auf die Idee, zugunsten von Straßenhunden in Afrika zu kochen?
Über die Freundschaft zu Andrea Buchberger und Robin Hertscheck, der in Neubiberg einen ganz besonderen Edeka leitet. Beide engagieren sich seit Jahren für Kenia, nicht nur für die Straßenhunde, sondern auch für die Menschen dort. Unser Verein will das Projekt unterstützen, und so haben wir ein Charity Dinner ins Leben gerufen. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Lebensmittel für das Dinner nicht allzu teuer sind. Sonst bleibt zu wenig übrig. Erfreulicherweise spendet Robin die Lebensmittel, sodass die Einnahmen komplett seinem Projekt zugute kommen.
Für 50 Gäste zu kochen erfordert eine professionelle Herangehensweise. Trauen Sie sich das zu?
Ich stemme das nicht allein, sondern habe drei Freundinnen und Hobbyköchinnen, Anna Blume, Sandy Baumann und Andrea Buchberger, an meiner Seite. Außerdem gebe ich seit fünf Jahren Kochkurse im Rahmen der Gesundheitswochen im Vitalzentrum Bad Tölz, sodass ich weiß, wie ich kalkulieren muss. Uns steht im Café Kahu ja auch eine professionelle Gastroküche zur Verfügung. Also, das kriegen wir schon hin!
Was kochen Sie denn?
Mit Blick auf den Tierschutz natürlich ein veganes Vier-Gang-Menü. Auf geröstetes Weißbrot mit Champignon-Frischkäsecreme, sautierten Kräuterseitlingen und Rotweinzwiebeln folgt als erster Gang ein Gazpacho aus sonnengereiften Tomaten mit einem Hauch Knoblauch. Der Hauptgang ist ein Roter Dal-Eintopf auf indische Art mit knusprig gebratenen Polenta-Stäbchen und hausgemachtem Tomaten-Chutney. Als Dessert servieren wir einen Chiasamen-Pudding auf Fruchtspiegel mit Lemon Curd.
Warum kochen Sie als Holzkirchnerin nicht etwa für das Tierheim in Rottach-Egern?
Das eine schließt das andere nicht aus. In diesem Fall arbeiten wir mit Robin Hertscheck zusammen, der sich für Afrika einsetzt. Mir liegt das Projekt sehr am Herzen, weil dort sonst niemand hinschaut. Außerdem finde ich es wichtig, ein Bewusstsein für globale Verantwortung zu schaffen, denn Tierschutz endet nicht an den Landesgrenzen. Die Not von Straßenhunden in Afrika ist extrem, es gibt dort keine Tierschutzstrukturen. Gleichzeitig kann man dort mit wenig Geld viel bewirken. Eine Kastration zum Beispiel kostet nur einen Bruchteil dessen, was es in Deutschland kostet. Aber wenn die Aktion gut klappt, ist vorstellbar, dass wir in Zukunft auch für das Tierheim in Rottach kochen. Wir brauchen dafür aber eine Örtlichkeit, die uns in diesem Fall Hertscheck gratis zur Verfügung stellt.