Nach Hitze-Alarm in Italien – Zyklon bringt Unwetterfront mit Hagel und Sturzfluten
Italien steht nach der brütenden Hitze eine weitere brisante Wetterlage bevor. Toskana und anderen Urlaubsregionen sind am stärksten betroffen.
Rom – Nach rekordverdächtigen Maximalwerten kündigt sich in Italien ein Ende der Hitzewelle an – endlich. Nach wochenlanger Hitze markiert kühle Luft aus Nordeuropa eine drastische Wetterwende, berichten italienische Medien. Der Einzug der kalten Luftmassen – ein atlantischer Zyklon – wird aber eine starke Unwetterwelle mit Hagelstürmen und Sturzfluten auslösen, warnt der italienische corriere.it. Besonders heftig trifft es demnach die Lombardei, Venetien, Friaul und die Toskana.
Schon für Montag (18. August) hat der italienische Zivilschutz für sieben Regionen eine Unwetterwarnung vor herausgegeben. In Umbrien und Teile der Abruzzen, Basilikata, Kalabrien, Latium, Marken und Molise gilt die Warnstufe Gelb. Das scheint jedoch erst der Anfang zu sein. Nach den aktuellen Prognosen fürchten Wetter-Experten vom Wetterportal Il.Meteo.it am Mittwoch (20. August) eine gefährliche Konstellation.
In Italien droht „Unwetterwelle“ – Tiefdruckfront trifft besonders Toskana und Venetien
Meteorologe Federico Brescia von Il.Meteo.it warnt: „Das schöne Wetter weicht einer Unwetterwelle. Unser Land wird von einem schweren Tiefdruckgebiet heimtückisch getroffen, das insbesondere in Mittel- und Norditalien eine Phase heimtückischer und weit verbreiteter Unwetter auslösen wird.“ Besonders vom Mittwoch (20. August) auf den Donnerstag (21. August) werde sich alles drastisch ändern – wenn, die kalte Luft aus Nordeuropa auf die warme Luft aus Nordafrika treffe.
„Nach so vielen Tagen heiße Luft könnte der Zustrom kühlerer Luft Phänomene wie Hagelstürme und sogar Sturzfluten auslösen“, so der Wetter-Experte. Diese Konstellation könne innerhalb von wenigen Stunden „bis zu 150 Milliliter Regen abladen“. Eine Menge, die in vielen Städten Mittel- und Norditaliens normalerweise in fast zwei Monaten fällt.
Abkühlung in Italien: Experte warnt vor Windböen mit „über 100km/h“
„Die Niederschläge werden von Windböen begleitet, die Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreichen können.“ Zudem rechnet Brescia mit einem deutlichen Temperaturabfall: „eine echte Abkühlung in ganz Italien“. Die gespeicherte Energie im Boden und die hohen Temperaturen des Meeres förderten die Bildung dieser besonders intensiven Gewitterzellen.
Die Tiefdruckfront breitet sich am Mittwoch von Nordwesten nach Nordosten aus, teilt das Wetterportal 3bmeteo.com mit. Die heftigsten Gewitter werden demnach in der oberen Poebene, den Vorgebirgen, Ligurien und der nördlichen Toskana erwartet. Zuerst sinken die Temperaturen im Nordwesten, während sie im Süden und auf Sardinien aufgrund warmer Luftströme vorübergehend ansteigen könnten.
Wie sich das Wetter in Italien bis zum kommenden Wochenende entwickelt, bleibt abzuwarten. Expertinnen und Experten vermuten, dass Hurrikan Erin nach seinem Auftreffen auf die US-Ostküste weiter nach Europa ziehen und das Wetter beeinflussen könnte. Prognosen dazu sind jedoch noch unsicher.
Unwetter mit schwerem Hagel wüteten diesem Sommer schon an der Adriaküste. Urlauberinnen und Urlauber dokumentierten die Wetterextreme. Entwurzelte Bäume, überflutete Straßen und Erdrutsche machen immer wieder Schlagzeilen. (ml)