Putins Standbein stark beschädigt: Ukraine greift zentralen Wirtschaftsstandort an

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Russlands Wirtschaft drohen Engpässe bei wichtigen Ressourcen. Die ukrainischen Angriffe zielen erneut auf Ölraffinerien – offenbar mit Erfolg.

Moskau – Erneut haben die Ukrainer einen wunden Punkt der russischen Wirtschaft getroffen: Die Ukraine hat neun US-amerikanische ATACMS-Raketen auf die Krim abgefeuert und russische Regionen mit mindestens 60 Drohnen angegriffen. Örtlichen Behörden zufolge stürzten sechs Drohnen auf das Gelände einer Ölraffinerie in Slawjansk in der südlichen Region Krasnodar ab. Die Folge: Die Raffinerie in Südrussland musste ihre Ölverarbeitung einstellen.

Russlands Wirtschaft leidet: Ukraine legt Öl-Produktion lahm

Das teilten russische Beamte laut der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag (19. Mai 2024) mit. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete ebenfalls, die Raffinerie habe nach dem Angriff die Arbeit eingestellt. Der Angriff soll nach russischen Angaben in den frühen Morgenstunden am 19. Mai erfolgt sein. Die Russen nahmen zudem eine Besonderheit beim ukrainischen Angriff wahr. „Diesmal waren die Drohnen größer, die Sprengladungen ebenfalls, und sie waren mit Stahlkugeln bestückt“, sagte der Sicherheitsdirektor und Bezirksleiter von Slawjansk, Roman Sinjagowski, gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Aus Kiew gab es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall.

Russlands Präsident Wladimir Putin
Russlands Wirtschaft leidet unter ukrainischen Angriffen: Putins wichtiges Standbein wird häufiger zum Ziel. © Alexander Kazakov/dpa

Einige Tage zuvor vermeldeten Medien abermals einen ukrainischen Drohnenangriff auf russische Ölraffinerien. Quellen berichteten Reuters am Freitag (17. Mai 2024) von einem Feuer, das durch einen ukrainischen Drohnenangriff auf eine russische Ölraffinerie von Rosneft in der russischen Kreisstadt Tuapse an der Schwarzmeerküste ausgelöst wurde. Zwar konnte das Feuer laut der Tass gelöscht werden, jedoch musste die Raffinerie den Betrieb zwischenzeitlich stilllegen.

Putins Wirtschaft geht das Öl aus – alter Russland-Freund kommt wohl zur Hilfe

Die ukrainischen Angriffe könnten die russische Wirtschaft langfristig schädigen und wichtige Rohstoffe verknappen. Doch offenbar scheint Wladimir Putin eine Lösung gefunden zu haben: Laut der Euromaidanpress könnte Putins Marionette. der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko, ihm zur Hilfe kommen. Die beiden Machthaber haben in der Vergangenheit ihre wirtschaftliche, nicht ganz unfragwürdige Zusammenarbeit betont.

Belarus habe die Treibstofflieferungen nach Russland erhöht, da es durch Reparaturen an diesen Raffinerien zu Engpässen kommt. Belarussische Ölraffinerien sollen zudem Produktion von Flugturbinenkraftstoff und dessen Lieferung nach Russland stark gesteigert haben, berichtete Euromaidanpress und beruft sich auf einen Telegram-Post von der „National Resistance Center of Ukraine.“

Russlands Wirtschaft fürchtet EU-Sanktionen gegen russisches LNG

Aus Sorge vor möglichen Sanktionen gegen russisches LNG, will Putin zudem Gas-Pipelines nach China ausbauen lassen. Bislang war russisches Flüssigerdgas von den EU-Sanktionen ausgenommen. Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten, will die Europäische Kommission untersagen lassen, dass Häfen wie der im belgischen Zeebrugge zur Verschiffung von russischem LNG in Drittstaaten genutzt werden. Dies soll dann dazu führen, dass Russland wegen mangelnder Transportkapazitäten weniger Flüssigerdgas verkaufen kann und weniger Gewinne generiert, die für die Fortsetzung des Angriffskrieges gegen die Ukraine verwendet werden könnten.

Doch selbst wenn Putin Hilfe von Verbündeten bekommt, um die russische Wirtschaft zu retten und Wirtschaftssanktionen zu umgehen, wird sein Energiegeschäft nicht wie zur Vorzeit des Ukraine-Kriegs florieren oder sich erholen können. Eigentlich wollte Putin massiv ins Gas- und Ölgeschäft einsteigen und die Produktion von russischem Öl und Gas ankurbeln. Doch die westlichen Sanktionen schmälerten seine Einnahmen massiv. Und mit der Produktion wird Russlands Wirtschaft wohl nicht hinterherkommen, wenn die Ukraine weiterhin Russlands Wirtschaft anvisiert. (bohy mit Material von Reuters)

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