Wie viel Nachverdichtung ist in Oberschweinbach erwünscht?
Drei Doppelhäuser und ein Mehrfamilienhaus sind auf einem Areal in Oberschweinbach geplant. Jetzt kam die Frage auf, wieviel Nachverdichtung überhaupt erträglich ist.
Oberschweinbach – Bereits seit Jahren beschäftigt ein Grundstück in der Ortsmitte den Gemeinderat. Nun wurden neue Pläne vorgestellt. Dabei kam die Frage auf, wie viel Nachverdichtung denn in der Gemeinde überhaupt erwünscht ist.
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Drei Doppelhäuser und ein Mehrfamilienhaus sind auf dem knapp 2200 Quadratmeter großen Areal geplant. Der Bau des ersten Doppelhauses, das entstehen soll, wurde nun beantragt. Eine Wohnfläche umfasst 245 Quadratmeter, die zweite 208 Quadratmeter.
Franz Neheider (CSU/DG) kritisierte, dass die Geschoßflächenzahl (GfZ) bei 0,54 und 0,64 liege. „Im Neubaugebiet Günzlhofen haben wir 0,42, das ist keine Gleichbehandlung“, sagte er. Außerdem befürchtet er, dass durch die Autos der neuen Bewohner die Straße noch mehr zugeparkt wird.
Das Landratsamt habe das Vorhaben jedoch schon genehmigt, erklärte Rathauschef Norbert Riepl (CSU/DG): „Wenn wir ablehnen, werden wir sicher überstimmt.“
Dritter Bürgermeister Lutz Rosenbaum (CSU/DG) betonte, man habe sich doch als Gemeindeverwaltung die Devise „Innen statt Außen“ auf die Fahne geschrieben und müsse nun auch entsprechend handeln. „Wir sollten jetzt signalisieren, dass wir dazu stehen. In Günzlhofen hätten die Anlieger vielleicht auch lieber die grüne Wiese behalten“, meinte er im Hinblick auf das neue Baugebiet, das an das Wohngebiet Am Kleinfeld grenzt.
Auch Andreas Marschner (CSU/DG) fand: „Ein 1000 Quadratmeter großes Grundstück kann sich doch heute keiner mehr leisten. Es wäre jetzt auch seltsam, dagegen zu stimmen, wenn der Vorbescheid bereits genehmigt wurde.“
Bürgermeister Riepl nannte dies „den Preis der Nachverdichtung“. Er schlug vor, die Bedingung aufzunehmen, dass die GfZ auf 0,5 reduziert werde. Dem stimmte das Gremium zu und votierte mit 9:1 für das Bauvorhaben.
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Ursprünglich hatte der Besitzer auf dem Grundstück im Ort einmal etwas ganz anderes geplant, nämlich Wohnraum für Familien. Er wollte auf Nachverdichtung setzen und auf die Devise „Mieten statt Kaufen“. 13 Wohneinheiten sollten entstehen, ganz zu Beginn waren es 14. Das Grundstück mitten im Dorf ähnelt in seiner Form einem Hammer, an der schmalsten Stelle erfolgt die Zufahrt zur Straße.
Die ersten Planungen vom Juli 2020 hatten jedoch einen massiven Protest der Nachbarn zur Folge. Deren Kritik galt damals den Stellplätzen und den vielen Menschen, die dort einziehen könnten. Die Stellplätze waren zum Teil an den Grundstücksgrenzen geplant. Die Nachbarn hatten mehr Lärm und Verkehr befürchtet. gog
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