LBV Fürstenfeldbruck berichtet über Schäden und Aufräumarbeiten in Naturschutzflächen

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Die Sturmtiefs hinterließen auch in den Biotopen des LBV schwere Spuren. © Simon Weigl

Puchheim/Maisach - Die beiden großen Sturmtiefs in diesem Jahr haben auch auf den Naturschutzflächen im Fußbergmoos ihre Spuren hinterlassen.

Fast drei Dutzend entwurzelte große Bäume und zahlreiche Sträucher lagen kreuz und quer im Kerngebiet des Niedermoors verteilt. Damit wurde die an sich schon schweißtreibende Biotoppflege für die 30 Freiwilligen des LBV Fürstenfeldbruck zur besonderen Herausforderung.

Das Biotoppflegeteam packte kräftig an

Unter den Sturmopfern war auch ein Baum an den Bänken bei der Sommerweide der Heckrinder. Die große Birke musste aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. „Die Schäden im Fußbergmoos durch die beiden Stürme im Sommer waren schon enorm“, erinnert sich Gerald Fuchs, Biotoppflegeexperte und Mitglied im Steuerungsteam des LBV Fürstenfeldbruck. „Ans Mähen der Flächen, wie wir es normalerweise im Herbst machen, war erst gar nicht zu denken. Überall lagen Bäume und Äste verteilt, ein einziges Chaos. Wir sind jetzt noch an letzten Aufräumarbeiten. Aber unsere Freiwilligen im Biotoppflege-Team waren sofort zur Stelle und haben kräftig angepackt, das war einfach toll.“

Platz für Neues

Der für den Frühherbst geplante Aufbau eines neuen Zauns für eine größere Winterweide der Heckrinder kann wegen der Sturmschäden erst jetzt starten. Die Maßnahme gleicht zum einen wiedervernässte Bereiche aus, auf denen die Rinder nicht mehr grasen können, zum anderen erschließt der LBV Fürstenfeldbruck zuletzt erworbene Grundstücke als zusätzliche Weide für die Heckrinder.

Die Heckrinder im Fußbergmoos
Nicht aus der Ruhe zu bringen: Die Heckrinder im Fußbergmoos. © Verena Wendl

Die Naturgewalten machen aber auch Platz für neues Leben: Teilweise haben die entwurzelten Bäume Erdkuhlen hinterlassen, in denen jetzt kleine Tümpel stehen bleiben. Im Frühjahr werden diese als mögliche Kinderstuben für Amphibien und Wasserinsekten interessant. Die Baumstümpfe, die teilweise noch bis zu vier Meter in die Höhe ragen, bieten Insekten als Totholz wertvollen Unterschlupf.

Immer neue Hilfe gesucht

Bei all den stürmischen Herausforderungen hat der LBV Fürstenfeldbruck dennoch seine Biotoppflege-Saison auch 2023 erfolgreich beendet – und damit seit 1983 bereits im vierzigsten Jahr. Inzwischen sind es mehr als 50 Hektar Pflegeflächen, eigene und gepachtete, die die Kreisgruppe, von Gerald Fuchs fachlich geplant, ein- beziehungsweise zweimal im Jahr mäht und abrecht. Neben dem Niedermoorgebiet Fußbergmoos gehören dazu Moorwiesen in Türkenfeld sowie Mager- und Halbtrockenrasen in der Rothschwaig, am Sandberg bei Lochhausen sowie das Schmetterlingsparadies am Bahndamm zwischen Buchenau und Schöngeising. Der LBV Fürstenfeldbruck sucht auch für das nächste Jahr dringend weitere Helfende für die Biotoppflege. Wer für den Artenschutz im Landkreis mit anpacken möchte, kann sich mit einer E-Mail an fuerstenfeldbruck@lbv.de wenden.

red

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