4000 Menschen lassen die Demokratie leuchten: Freising setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus

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Dem Aufruf der Grünen Jugend Freising, sich klar gegen Rechtsextremismus zu positionieren, waren gut 4000 Menschen aus dem gesamten Landkreis gefolgt. Es war ein Schulterschluss aller demokratischen Parteien und Organisationen gegen Demokratiefeinde. © Forster

Knapp 4000 Menschen haben am Dienstagabend gegen Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus demonstriert. Ein Abend mit mehreren besonderen Aktionen.

Freising – „Ich bin noch immer überwältigt.“ Organisator und Moderator der „Demo gegen Rechts“, Andreas Hauner von der Grünen Jugend Freising, musste am Mittwochmorgen nach den richtigen Worten suchen, die auch nur annähernd beschreiben konnten, „wie stolz ich auf Freising bin, wie wichtig der Tag gestern für die Demokratie war“.

Schon am Dienstag hatte er den Menschen auf dem Marienplatz zugerufen: „Ihr seid der Wahnsinn!“ Denn dem Aufruf, sich gegen Rechtsextremismus zu positionieren, waren gut 4000 Menschen aus dem gesamten Landkreis gefolgt. Die Demo war ein Schulterschluss aller demokratischen Parteien und Organisationen. Sie war eine riesige Rote Karte, die Freising den Demokratiefeinden entgegenstreckte. Die Menschen im Landkreis stehen zusammen, so die deutliche Botschaft.

Von Kindern bis zu „Omas und Opas gegen Rechts“

Die Rednerliste war lang, aber zu keiner Sekunde waren die Worte langatmig. Und auch, wenn akustisch nicht alles zu allen Besuchern vordringen konnte – auf die Schnelle war keine Technik zu bekommen, die einer solchen Menschenmenge gewachsen gewesen wäre –, blieb die Menge bis zum Schluss, hielten sie alle – Kinder ebenso wie „Omas und Opas gegen Rechts“ – ihre Plakate hoch, um die Demokratie zu verteidigen.

Da schlüpfte spontan der stellvertretende JU-Kreisvorsitzende auf Bitte der Jungen Liberalen hin in die Rolle des Ordners, deren Zahl aufgrund der überwältigenden Teilnehmerzahl dringend aufgestockt werden musste. Da rief eine Bürgermeisterin aus dem Landkreis ihre Kolleginnen und Kollegen spontan dazu auf, gemeinsam auf dem Freisinger Marienplatz ein Zeichen zu setzen.

Auch Landwirte demonstrieren mit Traktoren mit

Da erklärten sich die Landwirte solidarisch und stellte die Polizei ihre Kräfte auf Abruf bereit. Da initiierte die Lebenshilfe Freising spontan ein Treffen, um vorab zusammen mit Menschen mit Behinderung Schilder für die Demo zu basteln. Und da schenkte der Wirt der Kneipe Sammamera spontan sein Bier günstiger für alle aus, die sich mit einem fantasievollen Schild an der Demonstration beteiligten.

Die Liste an Beispielen für das Miteinander am Dienstag in Freising ließe sich noch lange fortführen. An der Stelle sei noch der Salon Tommi Rankl Friseure erwähnt, der die Demoschilder, die am Ende bei der Grünen Jugend abgegeben wurden, im Laufe der Woche in seinem Schaufenster ausstellen wird.

Auch die Polizei zog eine positive Bilanz: Die Demonstration sei „absolut friedlich“ verlaufen. Zu einem Polizeieinsatz kam es rund um die Demo aber doch: Eine Streife stellte einen Jugendlichen, der den Hitlergruß zeigte.

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