Neue Umfrage zur US-Wahl zeigt: Trumps sicher geglaubter Staat wackelt – mit Folgen für Swing States?
Donald Trump verliert laut Umfragen in Florida an Zustimmung. Intensive Bemühungen um den „Sunshine State“ könnten Kamala Harris einen Vorteil in den Swing States bringen.
Washington, D.C. – Die US-Wahl 2024 rückt näher. Im November entscheidet sich, ob die demokratische Kandidatin Kamala Harris oder der Republikaner Donald Trump das Rennen um die US-Präsidentschaft gewinnt. Viele Umfragen zeichnen ein ähnliches Bild: ein Kopf-an-Kopf-Rennen deutet sich an.
Einen US-Bundesstaat sollen die Demokraten deswegen als Priorität im Wahlkampf für die Präsidentschaft ansehen – um den Republikanern nicht 30 Wahlleute überlassen zu müssen. Florida war lange ein Swing State, bis Trump in dem Bundesstaat zweimal gewann. Nun gilt er als republikanisch. Das könnte sich jedoch ändern.
Umfrage zur US-Wahl in Florida: Harris holt in republikanischem Staat auf
Eine Umfrage gibt dem Harris-Lager Hoffnung: Sie rückt demnach auf einen Prozentpunkt an Trump heran. Die Bullfinch Group und das Independent Center befragten dafür 600 registrierte Wähler. Demnach gaben 48 Prozent der Befragten an, Donald Trump wählen zu wollen, während 47 Prozent für Kamala Harris stimmen wollen.
Das Auffällige an der aktuellen Umfrage aus Florida: Wie viele Umfragen im US-Wahlkampf hat auch diese eine Fehlermarge von vier Prozent. Das bedeutet, dass das Umfrageergebnis um bis zu vier Prozentpunkte in beide Richtungen von der tatsächlichen Wahlentscheidung abweichen könnte. Ein möglicher Grund hierfür könnte eine zu kleine Stichprobengröße sein. Unter Berücksichtigung der Fehlermarge könnte Harris bei der Wahl jedoch nicht nur einen Prozentpunkt hinter Trump liegen, sondern möglicherweise bis zu fünf Prozentpunkte zurück oder bis zu drei Prozentpunkte vor ihm.
„Verluste“ für Trump: Republikaner können Florida gewinnen – aber gleichzeitig in Swing States verlieren
Florida werde republikanisch bleiben, vermutet Thomas Gift, Professor für Politikwissenschaften am Zentrum für US-Politik am University College London. Trotzdem werde es Trump nicht so einfach haben, wie er es sich erhofft. „Allein die Tatsache, dass Trump möglicherweise in Florida energisch Wahlkampf betreiben muss, könnte den echten Swing States wie Pennsylvania, Wisconsin und Michigan Ressourcen entziehen“, sagte Gift gegenüber Newsweek.
„Selbst wenn Harris Florida verliert, was durchaus wahrscheinlich ist, könnte dies Trump an anderer Stelle Verluste zufügen, wenn er gezwungen ist, knappe Zeit, Ressourcen und Energie darauf zu verwenden, seinen Vorsprung im Sunshine State zu festigen“, ergänzte er.
Umfragen vor US-Wahl: Harris liegt in landesweiten Umfragen vorne
Mit Blick auf das gesamte Land liegt Harris in den Umfragen hingegen vorne. Laut dem Umfrage-Tracker des Guardian, der auf einer Reihe von Erhebungen basiert, liegt Harris bei 48,2 Prozent – 3,8 Prozentpunkte vor Trump, mit 44,4 Prozent. Jüngste Erhebungen zeigen klare Tendenzen für die Vize-Präsidentin. Die Tatsache, dass Harris‘ Vorsprung in den landesweiten Umfragen – wenn auch nur knapp – noch größer werden könnte, könnte sich als bedeutsam erweisen.
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Umfragen legen nahe, dass Harris voraussichtlich die Mehrheit der Stimmen erhalten wird – in fünf der letzten sechs Präsidentschaftswahlen im 21. Jahrhundert gelang dies den demokratischen Kandidaten. Allerdings konnten die Republikaner bei zwei dieser Wahlen knapp den Gesamtsieg erringen.
Swing States bei der US-Wahl 2024: Harris führt laut Umfragen in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin
Möglicherweise werde dieses Szenario im November nicht noch einmal auftreten, erklärte Nate Cohn, der Chef-Umfrageanalyst der New York Times. „Es gibt immer mehr Anzeichen für eine überraschende Möglichkeit: Trumps einst großer Vorsprung im Wahlkollegium ist möglicherweise nicht so fest, wie viele angenommen haben. Stattdessen könnte er schrumpfen“, erklärte der Experte. „Den Umfragedurchschnitten der New York Times nach zu urteilen, scheint es nicht unbedingt erforderlich, dass Kamala Harris einen großen Vorsprung bei der Stimmenmehrheit haben muss, um zu gewinnen.“
Der Grund dafür liege im Wesentlichen darin, dass Harris in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin knappe Führungen aufweise – drei Staaten, die ihr ausreichen würden, um die entscheidenden 270 Wahlleutestimmen zu erreichen. Trump hingegen schneidet in Staaten, in denen seine Siegchancen nach wie vor gering sind, besser ab als noch vor vier Jahren. (hk)