Es ist ein einmaliges Vorhaben zum großen Jubiläum: Weil der Postsaal gesperrt ist, wollen die Benediktbeurer Maschkera ihre Faschingsbälle in einem Zirkuszelt feiern. Die Pläne dafür sind nun offiziell genehmigt.
Benediktbeuern – Bernd Schöpf muss erstmal tief durchatmen. Hinter dem Vorsitzenden der Benediktbeurer Maschkera liegen anstrengende Wochen. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr war die Durchführung der Faschingsbälle nicht gesichert, und die närrische Zeit rückte immer näher. Doch die Mitglieder des Maschkeravereins haben eine ungewöhnliche Lösung gefunden. Die beliebten Bällen werden heuer in einem Zirkuszelt stattfinden. „Alle Vereine sind mit an Bord. Wir ziehen es durch“, sagt Schöpf bestimmt.
Passendes Thema zum Fasching: Maschkera feiern in Zirkuszelt
Eigentlich finden die Faschingsbälle im Postsaal am Dorfplatz statt. Doch der wird gerade aufwendig renoviert und instandgesetzt. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Juni fertig, da ist die närrische Zeit schon längst vorbei. Also überlegten sich die Maschkera eine Alternative. „Zufälligerweise ist Zirkus heuer unser Hauptthema“, sagt Schöpf. 2025 feiern der Faschingszug sein 125-jähriges und der Verein „Beira Maschkera“ sein 25-jähriges Bestehen. „Also haben wir uns überlegt, wir suchen uns ein Zirkuszelt.“
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Nach längerer Suche wurden die Maschkera in Stuttgart fündig. Mitte Oktober fuhren sie zu viert nach Baden-Württemberg, um sich vor Ort ein Bild zu verschaffen. Das Zelt ist von beachtlicher Größe: Der Zweimaster hat einen Durchmesser von 24 Metern und ist rund zwölf Meter hoch. Es nimmt eine Fläche von rund 450 Quadratmetern ein.
„Hoffen, dass es nicht viel Ärger gibt“: Rund 400 Leute sollen in dem Zelt unterkommen
Für die Benediktbeurer Maschkera war die Arbeit danach aber noch lange nicht getan. Ein Zeichner aus den Reihen der Maschkera übernahm die weitere Planung. Rund 400 Leute sollen in dem Zelt unterkommen. Für Wärme sorgt eine Hackschnitzelheizung, die der Verein eigenständig organisiert hat. „Es steckt viel Aufwand drin, mit den Behörden und der Versicherung“, so Schöpf.
Die Vereine seien vorab mit den Anwohnern und Grundstücksbesitzern in den Austausch gegangen. „Wir hoffen, dass es nicht viel Ärger gibt“, sagt Schöpf. Er ist froh, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. „Es funktioniert nur, wenn alle zusammenhelfen.“
Suche nach einem geeigneten Platz verlief holprig
Die Suche nach einem geeigneten Platz für das Zirkuszelt verlief holprig. Bei dem eigentlich angedachten Standort stellte sich heraus, dass dieser in einem Wasserschutzgebiet liegt. Fündig wurden die Maschkera schließlich im Gewerbegebiet Pechlern. Das Zirkuszelt wird auf dem Parkplatz am Mondscheinweg stehen. Auch der Faschingszug soll laut Schöpf heuer durch das Gewerbegebiet führen und am Zirkuszelt enden. Innerhalb von drei Tagen gab das Kreisbauamt für das Vorhaben grünes Licht. „Hut ab“, lobt Schöpf.
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Auch der Benediktbeurer Gemeinderat stimmte dem Bauvorhaben in seiner jüngsten Sitzung zu. „Das ist alles sehr gut durchdacht“, sagte Bürgermeister Anton Ortlieb. Es sei für alle beteiligten Vereine eine große Herausforderung und ein finanzielles Risiko. „Die Maschkera gehen das mit dem nötigen Respekt an und haben auf Fragen Antworten“, erklärte er. Es gab keine Gegenstimme.
Die Termine für den Beurer Fasching 2025:
Samstag, 1. Februar: Band: Turnaround; Vorhang auf, Manege frei-Boi
Samstag, 8. Februar: Band: Mixxtour; Dua a Schnapserl schluckn mit de Riaderer Feierspucker-Boi
Freitag, 14. Februar: Kinderboi; Teeniefasching
Samstag, 15. Februar: Band: Double Happiness; D’ Raupkatz und da Dompteur (Sado Maso)-Boi
Samstag, 22. Februar: Band: Beira Musikkapelle; D’ Elefanten trompeten mit da Beira Musi-Boi
Samstag, 1. März: Band: Band Roy; Schwing di nei und zauber di weg-Boi
Faschingsdienstag, 4. März: Faschingszug ab 13:33 Uhr; Kehraus mit Band: TakeTwo
Bernd Schöpf freut sich, dass sich die Arbeit gelohnt hat und das Vorhaben nun tatsächlich umgesetzt werden kann. Am 16. Januar wird das Zelt aufgestellt: „Sowas ist in Benediktbeuern einmalig.“ (vfi)