150 Jahre Feuerwehr Haar: Prächtiger Festzug eine Teamleistung

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Applaus beim Einzug: Mit 150 Jahren gehört die Feuerwehr Haar zu den Traditionswehren in Deutschland, was mit dem Festumzug als Höhepunkt mit rund 600 Teilnehmern und annähernd 30 Gruppen gefeiert wurde. © Sabina Brosch

Die Freiwillige Feuerwehr Haar hat ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Auch im Einsatz ist sie jeder Herausforderung gewachsen.

Haar - Bei Unwettern oder Unfällen, die Feuerwehr ist rund um die Uhr an 365 Tagen zur Stelle. Im Notfall selbst wenn sie feiert, so wie Freiwillige Feuerwehr Haar am Sonntag. Da war deren Einsatz ein ganz besonderer: Sie feierte 150-jähriges Bestehen mit Festumzug und vielen befreundeten Feuerwehrkameraden.

Festumzug als Höhepunkt mit rund 600 Teilnehmern und annähernd 30 Gruppen

Mit 150 Jahren gehört die Haarer Wehr zu den Traditionswehren in Deutschland, ein Geburtstag, der mit Festumzug als Höhepunkt mit rund 600 Teilnehmern und annähernd 30 Gruppen gefeiert wurde. Über die Weihe von vier Fahnenbändern während des Festgottesdienstes durfte sich Kommandant Arne Seifert freuen, der mit seiner Wehr den Zug anführte und alles „einfach nur gut und toll“ fand. Die ersten Veranstaltungen des Jubiläums-Jahrs, wie etwa die Blaulicht-Party, waren bereits ein voller Erfolg, ebenso die QR Code Rallye. Und auch der Festumzug war präzise von Ludwig Kaltenberger geplant. „Rund 100 Stunden steckten da drin“, so Kaltenberger, eine „FFW-Teamleistung eben.“

Partnerwehren aus dem südtirolerischen Kattau und Zschorlau aus dem Erzgebirge mit dabei

Einen Großteil des Zuges bildeten die befreundeten Wehren aus den Nachbargemeinden, die nicht nur mit ihren Fahnenabordnungen anrückten. Auch die Partnerwehren aus dem südtirolerischen Kattau und Zschorlau aus dem Erzgebirge waren mit dabei. Die Erzgebirgler zogen eine Handzugspritze aus dem Jahr 1899 hinter sich her, mit der sie entlang der Strecke den Zuschauern eine erfrischende Kostprobe ihrer Spritzkunst gaben. Nach „Kommando Halt“ sorgten sie unter vereinter Muskelkraft für den nötigen Druck des Wasserstrahls, der dann sein Ziel in einem Garten in der Leibstraße oder auf einem Autodach mitten auf der Wasserburger Landstraße fand.

Wasser Marsch hieß es bei der Feiwilligen Feuerwehr Zschorlau aus Sachsen. Ihre Handspritze aus dem Jahr 1899 ist immer noch einsatzfähig.
Wasser Marsch hieß es bei der Feiwilligen Feuerwehr Zschorlau aus Sachsen. Ihre Handspritze aus dem Jahr 1899 ist immer noch einsatzfähig. © Sabina Brosch

Tobias Rousselle besucht aus Petershagen seine alte Feuerwehr

Eine Strecke von 800 Kilometern nahmen Matthes Bleeke, Tobias Rousselle, Torsten Wiehe und Stefan Schmidt in Kauf, die aus Petershagen angereist waren. Rousselle war einst Haarer Kamerad und ist nach seinem Umzug nach Nordrhein-Westfalen „sehr gerne der Einladung gefolgt, zum Festjahr in die Heimat zu kommen“. Eine besondere Freude hatten auch Victoria (5), Valeria (7) und Valentina (9), die jüngsten „wuidn Goaßn“ der Haarer Dirndlschaft. In ihren feschen Dirndln winkten die jungen Tafelträgerinnen fröhlich in die Menge.

Kraft und Geschick muss man haben fürs Fahnenschwingen wie hier die Grasbrunner.
Kraft und Geschick muss man haben fürs Fahnenschwingen wie hier die Grasbrunner. © Sabina Brosch

Hoher Stellenwert und Anerkennung

Welchen wichtigen Stellenwert die Feuerwehr als Bestandteil der öffentlichen Sicherheit und Ordnung einnimmt, betonten die Festredner dann im Festzelt. Die 100 aktiven Haarer Männer und Frauen „stellen sich hervorragend ausgebildet jeglichen Herausforderungen“, sagte Kommandant Seifert. Welch‘ wichtige Position die Blauen in der Gemeinde haben, unterstrich auch Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU). „Wenn die Schulkinder zu mir zu einem Besuch ins Rathaus kommen und ich ihnen erzähle, dass die Rathaustüren früher die Tore der Feuerwehr waren und das Gebäude als Feuerwehrhaus gedient habe, dann genieße ich die leuchtenden Kinderaugen und weiß, dass die Feuerwehr ein nicht wegzudenkender Bestandteil unserer Gemeinde ist.“

Signalhorn als Geschenk: (v.l.) Anton Struger (1. Vorstand FFW), Bürgermeister Andreas Bukowski , Kommandant Arne Seifert und Vize-Kommandan Florian Harlander.
Signalhorn als Geschenk: (v.l.) Anton Struger (1. Vorstand FFW), Bürgermeister Andreas Bukowski , Kommandant Arne Seifert und Vize-Kommandan Florian Harlander. © Sabina Brosch

Signalhorn als Jubiläumsgeschenk

Als Jubiläumsgeschenk hat Andreas Bukowski sich auch etwas ganz besonderes ausgedacht, nämlich eine Signaltrompete aus dem Jahr 1870. Früher hätte die Alarmierung mittels zweier Raketenabschüsse hinter dem Rathaus stattgefunden, heute würde per Digitalfunk zum Einsatz gerufen. „Sollte dieser einmal versagen, dann packt die Trompete aus und blast, was das Zeug hält.“

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